Man in the forrest
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Bildquelle: Nijwam Swargiary, Lizenz

DNS-Sperren umgehen Firefox im Juni 2025

DNS-Sperren umgehen beim Firefox. So richtest du DNS über HTTPS ein, schützt deine Privatsphäre und surfst zensurfrei. Stand Juni 2025.

DNS-Sperren umgehen beim Firefox – aber wie? Hier folgt eine aktuelle Anleitung, die erklärt, wie man alle bestehenden Websperren über Bord werfen kann. Die Anordnung der Einstellungen ändern sich leider immer wieder. Doch wer diese aktuelle Anleitung Schritt für Schritt befolgt, muss sich wegen Online-Zensur vorerst keine Sorgen machen.

Wie wir schon in unserer Anleitung für den Google Chrome und Brave Browser erläutert haben, haben bestehende DNS-Sperren nicht immer etwas mit strukturell urheberrechtsverletzenden Websites zu tun. Dafür kommen auch politische Motive, der Kampf gegen unregulierte Glücksspielanbieter oder Porno-Portale ohne Altersüberprüfung in Frage.

Und was das Urheberrecht betrifft: Im Prinzip können wir froh sein, dass die CUII so langsam arbeitet, sonst gäbe es, ähnlich wie in Italien, landesweit gleich mehrere Hundert DNS-Sperren. Unsere Übersicht der aktuell in .de gesperrten Domains aufgrund der Tätigkeit der CUII findet ihr übrigens hier.

DNS-Sperren umgehen mit dem Firefox von Mozilla

Natürlich gibt es neben der Änderung vom DNS-Server noch andere Optionen, um Websperren zu umgehen. So etwa die Konfiguration von einem Proxy-Server oder alternativ ein Virtual Private Network, kurz VPN.

Doch zurück zum Thema. Wie funktioniert das überhaupt mit dem DNS-Server? Ganz einfach. Beim Browsen fragt Dein Webbrowser automatisch beim DNS-Server an, welche IP-Adresse für eine Domain steht. Der DNS-Server gibt die aktuelle IP-Adresse der Webseite an den Firefox als Antwort zurück. Anschließend verbindet dich der Webbrowser mit dieser IP-Adresse. In der Folge werden alle Daten entsprechend der HTML-Dateien der Webseite geladen, die Du besuchen möchtest. Das geht alles so schnell, still und geradezu heimlich, dass man davon nichts mitbekommt.

DNS-Sperren umgehen Firefox
Egal welchen Browser man nutzt: Websperren sollten der Vergangenheit angehören!

Ohne Änderungen surft man von zu Hause mit dem DNS-Server des eigenen Internet-Service-Providers (kurz ISP). Wer mit dem Smartphone* unterwegs ist, benutzt stattdessen den DNS-Server des Mobilfunk-Anbieters der SIM-Karte, die man gerade benutzt.

Und da fängt schon das Problem an. Egal welchen DNS-Server man nutzt, genau an der Stelle wird es problematisch, denn es fallen jede Menge Daten an. Der ISP, Mobilfunkanbieter oder DNS-Provider kann nämlich sowohl deine IP-Adresse als auch genau sehen, wann man welche Seiten besucht hat. Egal, was man einstellt, die Speicherung des Surfverhaltens kann man nicht so einfach unterbinden. Das ist leider auch beim VPN* so! Deswegen sollte man sich stets einen Anbieter aussuchen, dem man vertraut. Unter anderem deshalb, weil man noch nichts Negatives bezüglich der Weitergabe der Kundendaten gehört hat. Wer sich unsicher ist, sollte besser ein wenig Zeit in die Recherche des richtigen DNS-Servers investieren!

DNS-Sperren umgehen mit dem Firefox – einfach erklärt

Den Mozilla Firefox starten und ganz oben rechts in der Ecke auf die drei waagerechten Striche klicken. Dadurch öffnet sich ein Tab. Bitte auf den fünften Menüpunkt von unten klicken: Einstellungen, siehe Screenshot.

DNS-Sperren umgehen Firefox, Verbindungs-Einstellungen
Verbindungs-Einstellungen beim Mozilla Firefox öffnen.

Ganz oben innerhalb der Einstellungen sieht man ein Suchfeld mit einer Lupe daneben. Dort suchen nach DNS über HTTPS.

Dann am besten die Option: „Maximaler Schutz“ auswählen.

Anschließend kann man einen der vorgeschlagenen Anbieter (Cloudflare, USA oder NextDNS in Frankreich) auswählen oder manuell einen DNS-Server seiner Wahl eintragen, fertig! Siehe Screenshot unten:

DNS-Sperren umgehen Firefox, DNS über https aktivieren
Maximaler Schutz – Anbieter auswählen oder eigenen DNS-Server eingeben.

Welche Nachteile beinhaltet die Nutzung eines alternativen DNS-Servers?

Wer sein Surfverhalten in vollem Umfang an eine US-Firma wie Cloudflare oder Google überlässt, sollte sich bewusst sein, dass neben den betreffenden Unternehmen auch die US-Geheimdienste und Strafermittler vollen Zugang haben. Die Betreiberfirmen können von den US-Behörden oder Geheimdiensten zur Herausgabe der Nutzungsdaten ihrer Kunden verpflichtet werden. Dies kann beispielsweise bei Ermittlungen zu Cyberkriminalität oder Terrorismus der Fall sein.

Man sollte sich also vorab ein paar Fragen stellen: Warum gehen die Betreiber von DNS-Servern das Risiko einer Klage ein? Man denke nur an die Klage gegen Quad9 durch Sony Music. Warum tragen sie die ganzen Kosten des Betriebs? Welchen Vorteil haben die Unternehmen, so viele Daten von uns zu sammeln? Kostenlos ist halt nicht immer umsonst, erst recht nicht im Internet! Nur wegen der bestehenden Websperren sollte man bezüglich des Datenschutzes besser keine unnötigen Risiken eingehen.

Es gibt viele öffentliche DNS-Server, die man ohne Anmeldung nutzen kann. Doch bei der Auswahl sollte man vorsichtig sein, um nicht zu viel von sich preiszugeben. Einmal eingestellt, vergisst man den DNS-Server womöglich. Und auch die Tatsache, dass das eigene Surfverhalten woanders landet und ausgewertet oder sogar verkauft werden könnte, sollte man dabei bedenken. Vielleicht ist ja sogar der eigene Internetanbieter, der unter die DSGVO fällt, im Vergleich zu einem US-Konzern, wo es keinen Datenschutz gibt, das kleinere Übel?

Mozilla Firefox
Wir geben Mozilla Firefox die unbegrenzte Freiheit ganz ohne Websperren zurück!

Welchen DNS-Anbieter sollte ich auswählen?

Es gibt DNS-Server für alle Fälle. Solche, speziell für Gamer und solche, die in puncto Privatsphäre und Geschwindigkeit überzeugen wollen. Beim Thema Geschwindigkeit sollen Cloudflare mit 1.1.1.1 und der Google Public DNS unter 8.8.8.8 ganz vorne liegen, weswegen sie bei Gamern sehr beliebt sind.

Wer auf eine Zehntelsekunde Geschwindigkeit verzichten kann und seine Daten lieber in der Schweiz aufbewahrt sehen möchte, ist wohl bei Quad9 an der richtigen Adresse. Die DNS-Adressen lauten 208.67.222.222 und 208.67.220.220. Eine Alternative wäre beispielsweise der Schwede Mullvad, wo man uns zudem einen guten Schutz vor Werbung, Malware und Tracking bietet. Den Maulwurf unter den VPN-Anbietern haben wir getestet und für sehr gut befunden! Die betreiben mit Leta sogar eine eigene Suchmaschine.

Einen guten Schutz der eigenen Kinder vor unangemessenen Inhalten bieten AdGuard DNS und OpenDNS FamilyShield. Letzteres wird vom US-Unternehmen CISCO betrieben.

Am effektivsten blockiert AdGuard DNS Online-Werbung und viele lästige Tracker.

Gegen Zensur helfen unter anderem UncensoredDNS und DNS.WATCH. Wie gesagt, es gibt noch viele weitere. Bei der Auswahl des DNS-Servers sollte man sich wirklich Zeit lassen, sich informieren und vor der Konfiguration alle Vor- und Nachteile abwägen.

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DNS-Sperren umgehen mit dem Firefox – Rechtliche Aspekte

Keine Sorge, es ist legal, sich einen anderen DNS-Server einzurichten. Wer online kriminell wird, für den bieten sich andere Lösungen als die gängigen DNS-Server an. Doch selbst der reine Besuch gesperrter Websites ist laut der gültigen Rechtslage in Deutschland nicht illegal und somit auch nicht strafbar! Wer sich auf s.to, sci-hub.st oder serienjunkies.org herumtreibt, muss folglich keine Konsequenzen befürchten. Straf- und zivilrechtlich relevant wird es erst beim eigentlichen Transfer.

In anderen Ländern macht man momentan vor, was auch hier in Deutschland und Österreich Realität werden könnte. In anderen EU-Ländern wie Frankreich oder Italien werden VPN-Anbieter dazu gedrängt, bestehende Websperren umzusetzen. Von den juristischen Schritten mancher Rechteinhaber sind übrigens auch zunehmend Proxy- und DNS-Dienste betroffen. Filmstudios, Labels, Verlage und andere Rechteinhaber wollen, dass die Websperren so umfassend wie möglich durchgesetzt werden. Doch betrifft uns das? Wahrscheinlich noch nicht, aber es wird nicht mehr ewig dauern, bis DNS-Provider verstärkt ins juristische Kreuzfeuer geraten. Man denke nur an die Klage gegen Quad9 wegen CannaPower und den damit verbundenen Kosten. Das ist sicher erst der Anfang der neuen Gangart mancher Rechteinhaber.

Weitere informative Artikel über IT & Datenschutz:

Oder wir erinnern uns an das Piracy Shield 2.0 in Italien, wonach ISPs & Co. quasi auf Zuruf sperren müssen. Das Ganze soll auf Drängen mancher Konzerne EU-weit in Hinblick auf dessen Rechtskonformität geprüft werden. Der Plan könnte jedoch nach hinten losgehen, wenn es das Schutzschild gegen Online-Piraterie deswegen künftig innerhalb der gesamten EU geben sollte – und nicht nur in Italien. Politiker durch ein derartiges Gutachten auf „dumme“ Ideen zu bringen, kann womöglich mehr schaden als nutzen, wer weiß!?

Jetzt seid ihr dran: Welchen DNS-Server verwendet ihr?

So weit unsere Anleitung. Jetzt müsste klar sein, Websperren umgehen mit dem Firefox ist wahrlich kein Hexenwerk. Unabhängig vom verwendeten Browser: Welchen DNS-Server benutzt ihr am liebsten daheim und unterwegs?

Oder anders gefragt: Geht es euch primär um den Schutz von Minderjährigen im Haushalt? Oder seid ihr Gamer, für die die Geschwindigkeit über allem steht? Geht es euch womöglich vor allem um die Abwehr von schädlichen Webseiten, Werbung und Trackern? Für welche Lösung habt ihr euch entschieden? Gibt es Anbieter, die verschiedene Aspekte gut miteinander kombinieren? Schreibt uns bitte eure Tipps zum Thema Netzsperren als Kommentar in unseren Thread hinein, danke!

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Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.