Aldi Talk unlimited
Symbolbild: Aldi Talk unlimited - aber diesmal wirklich!
Bildquelle: sora

ALDI TALK Unlimited: Wie ein GitHub-Skript den Pseudo-Tarif wirklich unbegrenzt macht

Die ALDI TALK Unlimited-Tarife sollen schier grenzenloses Surfvergnügen sein. Doch erst mit einem GitHub-Skript wird daraus echtes UNLIMITED.

Der Begriff „Unlimited“ ist in der Mobilfunkwelt längst zur Mogelpackung verkommen. Wer sich auf günstige Prepaid-Tarife verlässt, merkt schnell: Hinter dem Versprechen der Freiheit steckt oft eine datenlimitierte Falle. So auch beim ALDI TALK Unlimited-Tarif, der zwar mit großen Worten daherkommt, aber bei intensiver Nutzung recht schnell an seine Grenzen stößt.

Doch wie so oft kommt Rettung aus der Community: Ein GitHub-Skript verwandelt den lahmen Ententeich in einen echten Datenstrom. Wir haben das Ganze getestet. Das Ergebnis: Das manuelle Nachbuchen hat endlich ein Ende. Für Poweruser ist dies ein absoluter Gamechanger!

ALDI Talk Unlimited – grenzenlose Freiheit zum Sparpreis oder ein nervenaufreibender Marketing-Gag?

Seit Anfang Juni locken ALDI Nord und ALDI Süd mit einem vermeintlich attraktiven Angebot: SIM-Karten für 2,99 Euro, buchbar nur noch bis zum 30.06.2025. Die Option Unlimited gibt´s für wenige Euro Aufpreis. Doch der Clou – oder eher der Haken – liegt im Detail: Es handelt sich nicht um ein echtes Flatrate-Angebot, sondern um einen on demand-Volumentarif, bei dem man manuell nachbuchen muss. Und genau das ist der eigentliche schlechte Witz: Wer sein Volumen aufbraucht, „darf“ jedes weitere Gigabyte einzeln manuell freischalten. Dies ist in der Praxis ein nerviger, realitätsferner Umweg, der echte Powernutzung nahezu unmöglich macht. Oder vielleicht sogar dazu da ist, eine intensive Nutzung zu verhindern?

Die Geschwindigkeit von 50/25 Mbit/s ist dagegen durchaus solide – zumindest in gut versorgten Regionen. In schlecht ausgebauten Gebieten macht allerdings nicht der Tarif, sondern der katastrophale Netzausbau Deutschlands den Spaß zunichte. Dafür sind die Betreiber von ALDI Talk Unlimited natürlich nicht verantwortlich.

Die Lösung: Automatisierung via GitHub-Skript

Nach ein paar Speedtests, Updates und Musikhören unterwegs war es unumgänglich, nach einer Möglichkeit zu suchen, wie ich das lästige Nachbuchen irgendwie automatisieren kann. Da ich mich damit relativ wenig auskenne, waren die ersten Gedanken, vielleicht eine VM aufzusetzen und das Ganze mit AutoIt zu realisieren.

Schließlich stieß ich in einem Reddit-Thread zufällig auf das Projekt eines Entwicklers. Er wollte sich selbst nicht länger knechten lassen. Daraus entstand ein Python-Skript namens AT-Extender, das den Nachbuchprozess automatisiert. Die Community dankt – und testet. Ich auch.

Aldi Talk Extender
AT Extender von Dinobeiser

Aldi Talk Unlimited ungebremst – technische Tipps und Stolpersteine

Nach fünf verzweifelten Stunden, in denen ich versucht hatte, das Skript auf meinem Server zum Laufen zu bekommen, gelang es mir schließlich mit dem Windows Subsystem für Linux, WSL2. Ich habe es trotzdem weiter ausprobiert, es auf dem Virtual Private Server (VPS) zum Laufen zu bringen.

Anschließend schrieb ich den Entwickler Dinobeiser an, um herauszufinden, wieso es nicht geht. Wenn man das Skript auf einem VPS nutzt, auf dem auch Docker-Container genutzt werden, kann es zu Problemen kommen. Das war auch die Erklärung, warum es unter WSL2 problemlos läuft, auf dem Server aber nicht.

Vielen Dank an unseren Autor Moritz. Er hat sich die Arbeit gemacht, mir das Skript für Aldi Talk Unlimited zum Testen in einen Docker-Container zu packen. Leider hat das aufgrund der Probleme nicht funktioniert. Ihr findet das Skript unter https://github.com/Dinobeiser/AT-Extender

Unlimited on Demand

Bitte beachtet bei der Installation genau die Anweisungen und Meldungen, da das Test-Famework Playwright je nach Ubuntu-Version unter Umständen zusätzliche Abhängigkeiten für eine reibungslose Funktionalität installieren möchte.

Wenn ihr die Betriebssysteme Proxmox, Unraid oder Ähnliches in eurem Heimsetup laufen habt, könnt ihr das Skript auch in einer Ubuntu-Cloud-Instanz oder bei einem der vielen Anbieter ausführen, die euch eine kostenlose Cloud-VM, wie zum Beispiel Oracle, anbieten. So entstehen euch keine Kosten für das Ausführen des Skripts.

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Drosselung trotz Automatisierung möglich

Je nachdem, wie ihr das Volumen mit aktuellen Downloads nutzt, kann es nach Aufbrauchen des Datenvolumens und automatisiertem Nachbuchen trotzdem weiterhin zu einer Drosselung kommen, da die o2-Server, was die Abfrage des Datenvolumens angeht, etwas träge sind. Ich hatte zum Testen mehrere Dateien geladen und es kam nur in zwei von fünf Fällen zu einer Drosselung während des Downloads. Ich bitte euch, dies zu berücksichtigen.

Vielen Dank für an den Entwickler für deine Hilfe und deinen Support, den du mir während des Testens deines Skripts zukommen lassen hast. Ich würde mich freuen, wenn ihr ihn oder uns für solche langwierigen und nervenaufreibenden Tests und Entwicklungen mit Spenden unterstützen würdet. Die Spendenoptionen des Entwicklers mittels mehrerer Kryptowährungen findet man übrigens beim Readme des AT-Extenders bei GitHub.

Tarifbedingungen: Jetzt oder nie!

Wie gesagt, seit dem 2.6. bieten Aldi Nord und Aldi Süd ihre SIM-Karten im Starter-Set für nur 2,99 € an. Die Unlimited-Tarife sind aktuell nur bis zum 30.06. buchbar. Sie werden danach vielleicht nur noch Bestandskunden, die diese Option aktiviert haben, zur Verfügung stehen. Jetzt ist eure Chance, für unter 10 € Unlimited zu bekommen.

Fazit: Aldi Talk Unlimited durch Community-Power

Man hat mit ALDI TALK Unlimited ein Produkt geschaffen, das auf den ersten Blick wie ein Jackpot wirkt – aber mich im Alltag enttäuscht hat. Erst durch ein externes Skript aus der Community wird der Tarif zu dem, was er sein sollte: wirklich unbegrenzt nutzbar. Zugegeben, die Anleitung ist nichts für Einsteiger, aber mit etwas Geduld kommt man ans Ziel – und spart dabei massiv.

Wer regelmäßig große Datenmengen mobil nutzen will, hat jetzt eine legale und clevere Möglichkeit gefunden, das Maximum herauszuholen. Vorausgesetzt, man bringt technisches Interesse und ein wenig Pioniergeist mit. Oder liest Tarnkappe.info – denn dann ist man seiner Zeit eh schon voraus.

Anmerkung: Um uns juristischen Ärger mit ALDI oder Telefónica Deutschland (O2) zu ersparen, haben wir auf eine Verlinkung vom AT-Extender verzichtet.

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