IPTV-Pirat droht Rekordstrafe
IPTV-Pirat droht Rekordstrafe (Symbolbild)
Bildquelle: ChatGPT

IPTV-Pirat droht Rekordstrafe – 25 bis 30 Jahre Haft

30 Jahre Haft für Streaming? Der Jetflicks-Prozess zeigt eine neue Härte im Umgang mit Streaming und IPTV-Piraterie.

Tausende Serienepisoden, günstiger als Netflix: Was wie ein Schnäppchen wirkt, war für Kristopher Dallmann ein ziemlich riskantes Geschäftsmodell. Der Betreiber des illegalen Streamingdienstes Jetflicks muss sich nun einem historischen Urteil stellen. Denn dem IPTV-Pirat droht eine Rekordstrafe von 25 bis 30 Jahren Haft und 37,5 Millionen Dollar Schadenersatz.

Der Fall sorgt aber nicht nur in den USA für ziemliches Aufsehen. Auch hier bei uns in Europa wächst der Druck auf Anbieter illegaler Streaming-Plattformen immer weiter an.

Jetflicks IPTV: Vom Streaming-Traum zur Gerichtsverhandlung

Jetflicks IPTV war weit mehr als nur ein kleines Piratenprojekt. Die Plattform bot mehr Serienepisoden als Netflix, Amazon Prime und Hulu zusammen. Kristopher Dallmann betrieb diesen Piraten-IPTV-Dienst seit 2007 ohne eine einzige Lizenz.

Im Jahr 2019 klagte die US-Staatsanwaltschaft Dallmann und sieben Mitangeklagte an. Einige akzeptierten Deals und bekamen milde Strafen. Dallmann hingegen entschied sich für den schweren Weg und stellte sich dem Prozess – mit fatalen Folgen.

Am 20. Juni 2024 fiel das Urteil: Er wurde wegen Urheberrechtsverletzungen und Geldwäsche für schuldig befunden.

IPTV-Pirat droht Rekordstrafe – aber warum?

Wie TorrenFreak berichtet, reichte die US-Staatsanwaltschaft im Mai 2025 ein 56 Seiten starkes Dokument ein, das als Grundlage für das Urteil dienen soll. Dieses sogenannte „Sentencing Memorandum” enthält umfangreiche Berechnungen, die als Grundlage für das geforderte Strafmaß dienen. Die Anklage fordert darin:

  • 25 bis 30 Jahre Haft.
  • 37.478.436 US-Dollar Schadenersatz.

Diese Zahlen basieren auf geschätzten Einnahmen des Streamingdienstes Jetflicks IPTV. Dallmanns Verteidiger halten dies für „absurd“. Zum Vergleich: Andere Betreiber erhielten bei ähnlichem Schaden maximal fünf Jahre Haft.

Trial Tax: Wer kämpft, wird härter bestraft?

Die hohe Strafe hängt jedoch auch mit einem anderen Phänomen zusammen: der sogenannten „Trial Tax“. Denn in den USA gilt oft: Wer sich weigert, einen Deal anzunehmen, der muss mit einem deutlich härteren Strafmaß rechnen.

Das zeigt ein Blick auf ähnliche Fälle:

Fall Haftstrafe Schadenersatz
Flawless IPTV (UK) 11 Jahre 7 Mio. Pfund
Team-Xecuter (USA) 40 Monate 14,5 Mio. Dollar
Jetflicks-Mitangeklagte ≤ 5 Jahre ca. 1 Mio. Dollar
Kristopher Dallmann 25–30 Jahre? 37,5 Mio. Dollar

Der Jetflicks-Gründer soll demnach mehr bekommen als alle anderen. Und das nur, weil er um sein Recht gekämpft hat.

Was bedeutet das für uns in Deutschland?

Aber auch hier bei uns in Deutschland beobachten wir eine zunehmende Härte im Umgang mit IPTV-Piraterie und illegalem Streaming. Ein besonders aufsehenerregender Fall ereignete sich im April 2025 in Stuttgart. In der Causa Boss IPTV hat man mehrere Verantwortliche eines sehr gut organisierten und gewerbsmäßigen Streaming-Netzwerks verurteilt, das über viele Jahre hinweg Tausende Nutzer mit illegalen Pay-TV-Inhalten versorgte.

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Die Betreiber hatten damals nicht nur Server im Ausland angemietet, sondern auch diverse Zahlungssysteme genutzt, um ihre Einnahmen geschickt zu verschleiern.

Die Hauptangeklagten erhielten damals mehrjährige Freiheitsstrafen ohne Bewährung. In seiner Urteilsbegründung betonte das Gericht die „besondere kriminelle Energie” der Angeklagten und die professionelle Struktur des Netzwerks.

Illegales IPTV: Gericht oder Gerechtigkeit? Deine Meinung zählt!

Dem IPTV-Pirat droht eine Rekordstrafe, wie sie noch kein Streaming-Betreiber zuvor erhalten hat. Obwohl das Urteil noch nicht endgültig feststeht, stellt sich bereits jetzt die Frage, ob hier ein Exempel statuiert werden soll oder ob die Strafe angemessen ist. Einerseits steht der Schutz geistigen Eigentums im Fokus, andererseits müssen faire Gerichtsverfahren gewährleistet bleiben.

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Daher interessiert uns deine Einschätzung: Hältst du das geforderte Strafmaß für gerecht oder empfindest du es als übertrieben hart? Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie Europa künftig mit illegalen Streamingdiensten umgehen sollte, um sowohl Nutzer als auch Rechteinhaber zu schützen, ohne Grundrechte einzuschränken.

Teile deine Sichtweise in den Kommentaren – wir freuen uns auf eine spannende Diskussion!

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Sunny

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.