Ein Finger drückt eine schwarze Piratentaste auf einer Tastatur
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Bildquelle: DragosCondreaW, Lizenz

Deutsche IPTV-Piraten überführt: ACE feiert Urteil

ACE und MPA feiern einen Erfolg gegen IPTV-Piraten. Das Landgericht Stuttgart verurteilt die Betreiber einer illegalen IPTV-Plattform.

Die Alliance for Creativity and Entertainment (ACE) hat in Deutschland einen weiteren Sieg gegen Online-Piraterie errungen. Die zur Motion Picture Association (MPA) gehörende ACE, die weltweit gegen Urheberrechtsverletzungen im Internet vorgeht, begrüßte das Urteil des Landgerichts Stuttgart, wie sollte es anders sein, gegen eine illegale IPTV-Plattform als Meilenstein im Kampf gegen IPTV-Piraten.

Deutsche IPTV-Piraten überführt: ACE lobt Ermittlungsarbeit der Polizei

Das Landgericht Stuttgart hat kürzlich vier Betreiber einer großen IPTV-Piraterieplattform wegen schwerer Urheberrechtsverletzung und bandenmäßigen Betrugs verurteilt. Die Betreiber hatten ein umfangreiches Angebot an Kinofilmen und TV-Inhalten ohne Lizenz verbreitet. Natürlich geschah dies gegen entsprechende Bezahlung.

Die Haftstrafen für drei der Betreiber liegen zwischen zwei Jahren und zehn Monaten und drei Jahren und neun Monaten. Ein vierter Betreiber wurde zu einem Jahr und elf Monaten auf Bewährung verurteilt. Zusätzlich müssen die Verurteilten Schadensersatz an die Rechteinhaber zahlen, um deren finanzielle Verluste zumindest teilweise auszugleichen.

MPA und ACE gratulieren der Polizei Esslingen zur Festnahme der IPTV-Piraten
MPA und ACE gratulieren der Polizei Esslingen zur Festnahme der IPTV-Piraten

Die ACE betonte in ihrer Stellungnahme, dass die Verurteilung ein Signal für die Zukunft sei. Besondere Anerkennung erhielt die Polizei Esslingen für ihre umfangreichen Ermittlungen und die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der ACE und anderen internationalen Partnern. Die Unterstützung der ACE im Strafverfahren habe maßgeblich zu der erfolgreichen Verurteilung beigetragen.

Seit 2006 aktiv: Die Plattform und ihr riesiges Angebot

MPA

Die verurteilten IPTV-Piraten waren seit 2006 im Graubereich aktiv und begannen zunächst mit der Verbreitung von Inhalten über Satellit. Später spezialisierten sie sich auf IPTV und bauten eine riesige Mediathek auf. Laut der MPA umfasste das illegale Angebot rund 24.830 Kinofilme, 23.730 Folgen beliebter TV-Serien und eine Vielzahl von TV-Kanälen. Diese schiere Menge machte die Plattform zu einem ernsthaften Problem für die Rechteinhaber.

Die Verurteilung zeigt die wachsende Bedeutung des rechtlichen Vorgehens gegen IPTV-Piraterie. Denn illegale Plattformen, wie in diesem Fall, greifen erheblich in die Rechte der Film- und Fernsehindustrie ein und verursachen hohe wirtschaftliche Schäden. Mit der Strafverfolgung und der Verhängung von Freiheitsstrafen setzt die Justiz ein deutliches Zeichen: Urheberrechtsverletzungen, insbesondere im großen Stil, bleiben nicht ohne Konsequenzen.

Deutsche IPTV-Piraten überführt: Das Urteil soll abschrecken

Die ACE sieht in dem Urteil einen wichtigen Schritt im Kampf gegen illegale Streaming-Angebote und für den Schutz des geistigen Eigentums. Solche Gerichtsentscheidungen sollen potenzielle Nachahmer abschrecken und die Film- und Fernsehindustrie vor finanziellen Verlusten schützen. Das Urteil des Landgerichts Stuttgart ist daher nicht nur ein Erfolg für die ACE und die Polizei Esslingen, sondern für alle, die sich gegen den illegalen Zugang zu digitalen Inhalten einsetzen.

Sunny

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.