Jetflicks und iStreamitAll boten mehr Inhalte als die bekannten Streaming-Anbieter. Den Betreibern drohen nun sehr hohe Haftstrafen.
In den USA sorgt ein spektakulärer Fall für Aufsehen: Fünf Männer wurden schuldig gesprochen, einen der größten illegalen IPTV-Dienste betrieben zu haben. Das Bundesgericht in Las Vegas verurteilte die Angeklagten, die mit ihren Abodiensten Jetflicks und iStreamitAll Millionen gescheffelt haben sollen. Einem von ihnen drohen sogar bis zu 48 Jahre Haft. Der Clou: Sie sollen mehr Inhalte angeboten haben als die großen legalen Streaming-Anbieter.
Jetflicks und iStreamitAll: Riesiges Angebot übertrumpfte Netflix & Co.
Die Dimensionen des Falles sind beeindruckend. Jetflicks hatte zeitweise mehr als 183.200 verschiedene TV-Episoden im Angebot. Ein weiterer IPTV-Dienst namens iStreamitAll setzte noch einen drauf: Mehr als 118.479 Serien und 10.980 Filme waren verfügbar. Damit ließen sie selbst Streaming-Giganten wie Netflix, Hulu und Amazon Prime alt aussehen.
Bereits 2019 gerieten die Betreiber von Jetflicks und iStreamitAll ins Visier der Ermittler. Acht Männer aus Las Vegas wurden wegen massiver Urheberrechtsverletzungen angeklagt. Der Vorwurf: Sie hätten zehntausende geschützte TV-Sendungen unerlaubt kopiert und an zahlende Abonnenten in den gesamten USA verkauft.
Einige der Angeklagten legten bereits 2021 Geständnisse ab und wurden zu Haftstrafen zwischen einem und knapp fünf Jahren verurteilt. Die anderen fünf mussten sich im März dieses Jahres vor Gericht verantworten. Trotz eines Antrags auf Einstellung des Verfahrens wurden alle schuldig gesprochen.
Kriminelle Machenschaften in Millionenhöhe
Die verurteilten IPTV-Betreiber müssen sich wegen Verschwörung zur Verletzung des Urheberrechts verantworten. Kristopher Dallmann, offenbar einer der Hauptdrahtzieher, wurde zusätzlich wegen Geldwäsche verurteilt. Die stellvertretende Generalstaatsanwältin Nicole M. Argentieri unterstrich die Tragweite: „Diese Machenschaften brachten den Tätern kriminelle Gewinne in Millionenhöhe ein, während die Rechteinhaber leer ausgingen“.
Besonders dreist: Als der Druck durch Klagen und Probleme mit Zahlungsdienstleistern zunahm, versuchten die Betreiber, Jetflicks als harmloses Unternehmen für Bordunterhaltung zu tarnen. Dallmann behauptete sogar in einer FBI-Vernehmung, man konvertiere lediglich private DVD-Sammlungen für Flugpassagiere. Dies berichtet TorrentFreak in einem aktuellen Artikel.
Harte Strafen zu erwarten
Die Urteile stehen noch aus, doch die Aussichten sind düster. Die vier angeklagten IPTV-Betreiber müssen mit bis zu fünf Jahren Knast rechnen. Dallmann droht sogar eine Höchststrafe von 48 Jahren hinter Gittern.
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