Mit 19 Terabyte an Daten und 175.000 gedruckten Seiten Beweismaterial stehen IPTV-Piraten vor Gericht. Das ist wirklich rekordverdächtig!
Vor fast fünf Jahren wurden acht Männer aus Las Vegas wegen Verschwörung zur Verletzung des Urheberrechts angeklagt. Die US-Regierung bezeichnete die IPTV-Piraten Jetflicks und iStreamitAll als zwei der größten Piraterie-Plattformen des Landes. Mit 19 Terabyte Daten und 175.000 gedruckten Seiten Beweismaterial ist dieser Fall ein Schwergewicht in der Welt der Rechtsstreitigkeiten.
IPTV-Piraten vor Gericht: Die Anklage im Überblick
Jetflicks tarnte sich als Flugdienst und bot angeblich eine beeindruckende Bibliothek von 183.285 raubkopierten TV-Episoden an. iStreamitAll hingegen übertraf zu diesem Zeitpunkt mit mehr als 118.479 TV-Sendungen und 10.980 Filmen sogar die Inhalte von Netflix, Hulu und Amazon Prime zusammen.
Der Programmierer von Jetflicks, Darryl Julius Polo, und der Gründer von iStreamitAll, djppimp, bekannten sich frühzeitig schuldig. Andere IPTV-Piraten, wie Luis Angel Villarino, der der Verschwörung zur Urheberrechtsverletzung für schuldig befunden wurde, mussten länger auf ihren Prozess warten.
Der Fall zog sich über Jahre hin. Was zum Teil auf persönliche Probleme der Angeklagten und die Herausforderungen der COVID-19-Pandemie zurückzuführen war. Einige IPTV-Piraten hielten sich nicht an die Auflagen, und es gab Vorwürfe wegen illegaler Durchsuchungen und Rechtsverletzungen. Der Prozess ist nun für März 2024 angesetzt. Die Anwälte haben aufgrund der Komplexität des Falls um die Unterstützung durch Co-Anwälte gebeten. Dies berichtet Torrent Freak in einem aktuellen Artikel.
Ein Blick auf die Beweislage
Die US-Regierung hat den Verteidigern eine wahre Flut an Beweismaterial zur Verfügung gestellt. Mit über 700 Schriftsätzen und 175.000 gedruckten Seiten allein aus dem Eastern District of Virginia ist der Umfang enorm. Die Daten der IPTV-Piraten vor Gericht, darunter FBI-Formulare, Ermittlungsberichte, Bankunterlagen und vieles mehr, summieren sich auf beeindruckende 423 Gigabyte. Doch damit nicht genug – zusätzlich lieferte die Regierung 18,68 Terabyte an Daten aus Kanada, darunter Bilder von Servern, Telefonen und Tablets.
Der Prozess verspricht nicht nur spannend, sondern auch schwierig zu werden. Die Verteidigung wurde sogar angewiesen, ihre eigenen Festplatten zur Verfügung zu stellen, um Kopien der enormen Datenmenge zu erhalten. Die Regierung geht davon aus, dass allein das Kopieren der 63,2 Terabyte mehrere Monate in Anspruch nehmen wird.
Insgesamt könnte dieser Prozess nicht nur die größte Beweislast, sondern auch die längste Verhandlungsdauer in einem Streaming-Piraterie-Fall in den USA haben.
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