Von Kinox bis hin zum Account-Sharing: Online- und Medien-Piraterie wird zur neuen Normalität - in ganz Europa!
Alles sehen, sofort und kostenlos: Wie „normal“ ist Illegalität geworden? Streaming ist längst kein Nischenthema mehr – erst recht nicht, wenn es um die Schattenseiten des digitalen Entertainments geht. Illegales Streaming 2025 zeigt sich als alltägliches Phänomen junger Nutzer. Zwei Studien – aus Deutschland (Mediaplus) und Dänemark (Norstat) – geben tiefe Einblicke in das Verhalten der 14- bis 25-Jährigen.
Dabei zeigen sich nicht nur Parallelen, sondern auch gesellschaftlich bedingte Unterschiede in der Normalisierung von Urheberrechtsverletzungen und unlizenzierten Online-Inhalten. Doch wie unterscheiden sich die beiden Länder im Detail? Und welche kulturellen Faktoren begünstigen die Verbreitung illegaler Streaming-Angebote?
Streaming-Gewohnheiten 2025: Wer streamt was – und wie oft?
Illegales Streaming ist in Deutschland längst salonfähig geworden. Ganze 63 Prozent der 14- bis 20-Jährigen geben laut einer Mediaplus-Studie offen zu, auf Piraterie-Seiten wie kinox.to unterwegs zu sein. Vor allem aktuelle Kinofilme locken – und zwar dann, wenn sie (noch) nicht über legale Plattformen wie Netflix oder Prime Video verfügbar sind.
So sieht der Medienmix vieler Jugendlicher aus: Flatrate-Dienste für Serien, lineares Fernsehen als Nebenbei-Medium und illegale Streaming-Angebote für exklusive Inhalte. Die „Streaming-Nerds“, also die reinen Piraterie-Nutzer, machen dabei nur etwa 5 Prozent aus – die Mehrheit nutzt sowohl legale als auch illegale Quellen.
In Dänemark liegt die Quote mit 21 % monatlicher Nutzung deutlich niedriger – zumindest auf den ersten Blick. Dennoch zeigt sich auch hier: Streaming-Piraterie ist präsent. Immerhin 45% der dänischen Jugendlichen rufen gezielt Webseiten mit nicht lizenzierten Inhalten auf. Auffällig ist, dass Live-Sport weniger von illegalen Inhalten betroffen ist – nur 9% streamen Sport ohne Lizenz. Das Interesse gilt eher Serien und Filmen.
Darüber hinaus gaben 48 % der Befragten in Dänemark an, ihren Streaming-Account für legale Dienste zu teilen – ein Verhalten, das zwar nicht gänzlich illegal ist, aber gegen die Nutzungsbedingungen verstößt. Dieses Account-Sharing zeigt, wie kreativ junge Nutzer mit Zugangsbeschränkungen umgehen.
Elterliche Toleranz und gesellschaftliche Normen
Ein bemerkenswerter Unterschied zwischen den beiden Ländern ist der gesellschaftliche Umgang mit Urheberrechtsverletzungen. In Dänemark toleriert ein Großteil der Eltern das Verhalten ihrer Kinder. Laut Norstat-Studie werden 41 Prozent der Jugendlichen beim Streaming in der Grauzone von ihren Eltern unterstützt, weitere 15 Prozent geben sogar an, dass ihre Eltern selbst illegale Quellen nutzen. Dies deutet auf eine kulturell tief verankerte gesellschaftliche Akzeptanz von Streaming-Piraterie in Europa hin.
Für Deutschland liegen zwar keine direkten Zahlen zur elterlichen Einstellung vor, der hohe Anteil jugendlicher Nutzer spricht jedoch für sich. Dass Urheberrechtsverletzungen beim Streaming kaum noch als moralisches Problem wahrgenommen werden, zeigt sich auch daran, wie offen Jugendliche über ihre Nutzung sprechen. Peer-Druck (Gruppenzwang), Gruppennormen und der Zugang zu technisch einfachen Tools begünstigen diesen Trend.
Illegales Streaming 2025: Warum überhaupt illegal?
Die Motive für die Nutzung illegaler Streaming-Angebote sind sehr ähnlich. Sowohl in Deutschland als auch in Dänemark stehen Kostenersparnis und Verfügbarkeit der Inhalte im Vordergrund. Die Mediaplus-Studie nennt als Hauptmotiv „aktuelle Filme ohne Aufwand“ – also Bequemlichkeit. Die dänische Studie konkretisiert dies: 53 % der Nutzer konnten auf legalen Plattformen nicht finden, was sie sehen wollten. 36% wollten nicht bezahlen.

Nicht zu unterschätzen ist auch der Einfluss des sozialen Umfelds. 16 Prozent der dänischen Jugendlichen gaben an, dass sie streamen, weil „meine Freunde das auch tun“. Das zeigt: Die Streaming-Gewohnheiten im Jahr 2025 werden stark vom sozialen Umfeld geprägt. Hinzu kommt eine zunehmende Verharmlosung: „Die Urheber verdienen sowieso genug Geld“ – ein Narrativ, das illegales Verhalten moralisch entschärfen soll.
Technische Risiken wie Viren oder Malware schrecken Jugendliche übrigens stärker ab als rechtliche Konsequenzen – ein signifikantes Signal für die Wahrnehmung von „Streaming-Piraterie in Europa“.
Unterschiede in der sozialen Akzeptanz
Beide Länder zeigen eine deutliche Tendenz zur Normalisierung. In Dänemark ist die Akzeptanz jedoch tiefer verwurzelt – bis in die Elternhäuser hinein. Die Nutzung unlizenzierter Online-Inhalte scheint dort kaum noch als Regelverstoß wahrgenommen zu werden.
In Deutschland wirkt die Geschichte der Abmahnungen und Anti-Piraterie-Kampagnen zumindest bei älteren Generationen noch nach. Doch die Zahlen zeigen: Die digitale Jugendkultur lebt pragmatisch. Solange keine unmittelbaren Konsequenzen spürbar sind, wird konsumiert. Der Gedanke „Wo kein Kläger, da kein Richter“ scheint vielen nicht fremd zu sein.
Streaming ohne Limit – ein Kulturphänomen?
Illegales Streaming 2025 ist längst fester Bestandteil der Medienkultur junger Menschen – sowohl in Deutschland als auch in Dänemark. Die Streaming-Gewohnheiten 2025 folgen einer klaren Logik: Was verfügbar und kostenlos ist, wird bevorzugt – unabhängig von der Rechtslage. Unterschiede gibt es bei der gesellschaftlichen Toleranz: Während Dänemark Piraterie fast vollständig enttabuisiert hat, gibt es in Deutschland noch ein gewisses Restbewusstsein für Illegalität.
Die Herausforderung für Politik, Rechteinhaber und Plattformen ist klar: Wenn legale Inhalte nicht leicht zugänglich, aktuell und kostengünstig verfügbar sind, wird die Streaming-Piraterie in Europa weiter boomen. Die Lösung liegt also nicht nur in Sanktionen und Strafen, sondern vor allem in intelligenteren Angeboten!