IPTV-Betreiber zerstört Beweise: Sky gewinnt vor Gericht. 580.000 € Strafe für illegalen Streaming-Dienst, es droht Haft für den Täter.
IPTV-Betreiber zerstört Beweise – ein Satz, der für sich spricht und bald zum Albtraum für andere Anbieter werden könnte, denn Sky schlägt zurück. Ein Gericht in Dublin verurteilt einen irischen IPTV-Anbieter zur Zahlung von 580.000 Euro – wegen illegaler Streaming-Angebote über sogenannte „Dodgy Boxes“. Tarnkappe.info beleuchtet die Hintergründe eines spektakulären Verfahrens.
Der Fall klingt wie ein Krimi aus der Unterwelt der IPTV-Piraterie. Für David Dunbar, einem Mann aus Wexford, Irland, ist es jedoch harte Realität. Er hat sich mit Sky UK Limited angelegt – und teuer verloren. Ein Zivilprozess am High Court in Dublin brachte nicht nur saftige Entschädigungszahlungen ans Licht, sondern auch schockierende Details über Missachtung gerichtlicher Anordnungen, zerstörte Beweise und möglicherweise bevorstehende Gefängnisstrafen. Das Urteil ist mehr als nur ein juristischer Sieg für Sky – es sendet ein deutliches Signal an die gesamte IPTV-Szene: Die Party könnte bald vorbei sein.
Sky gegen Dunbar: Urheberrechtsverletzung auf höchstem Niveau
Sky warf Dunbar vor, seit 2018 über einen illegalen IPTV-Dienst tausenden Kunden Zugriff zu Sky-Programmen verschafft zu haben. Die Rede war von Einnahmen bis zu 450.000 Euro jährlich. Nach Medienberichten der Irish Times sowie von TorrentFreak begannen die Ermittlungen im November 2024 mit Hinweisen aus sozialen Medien, die auf Dunbars illegales Angebot aufmerksam machten. Später folgte ein anonymer Hinweis, der der britischen Organisation Crime Stoppers zuging und Dunbar namentlich als Betreiber nannte.
Laut Gerichtsurteil vom 29. Juli 2025 muss Dunbar nun 480.000 Euro Schadensersatz sowie rund 100.000 Euro Prozesskosten zahlen. Das entspricht in etwa dem Betrag, den Sky mutmaßlich als Jahresumsatz seines Piratenangebots berechnet hatte – Zufall oder Kalkül?

Zerstörte Beweise und kalte Füße: Das Anton-Piller-Debakel
Der IPTV-Fall eskalierte, als Dunbar eine sogenannte Anton-Piller-Anordnung ignorierte – eine seltene, aber mächtige gerichtliche Maßnahme, die es Sky erlaubte, Beweise direkt aus Dunbars Wohnung zu beschlagnahmen. Ein unabhängiger Anwalt erklärte ihm die rechtliche Lage in Laiensprache – vergeblich.
Statt die Tür zu öffnen und Beweise sichern zu lassen, wie es die Verfügung vorschrieb, verweigerte Dunbar dem Anwalt den Zutritt, vernichtete gezielt Daten und soll sogar zur Einfrierung vorgesehene Gelder „verschwendet“ haben. Sein Anwalt versuchte später Schadensbegrenzung: Dunbar habe die Tragweite erst nachträglich erkannt. Doch Sky will Konsequenzen: Ein Antrag auf Gefängnisstrafe wegen Missachtung des Gerichts ist bereits gestellt, über das Strafmaß wird im kommenden Monat entschieden.
In einer Wendung, die fast schon feige wirkt, verzichtete Dunbar auf jede Verteidigung und stimmte einem Schuldspruch zu. Damit bestätigte er indirekt seine Schuld. Die Kombination aus Vermögensabschöpfung, gerichtlicher Missachtung und möglicher Haftstrafe als drastischem Mix dürfte zudem potenzielle Nachahmer abschrecken.
Im Vergleich zu internationalen Fällen wie Vader Streams, SmoothStreams oder 247TVStream liegt Irland damit nun auf einer juristischen Linie mit Kanada und den USA – die Piratenjagd hat offiziell begonnen.
Wie viele Kunden? Wie viele Jahre? Die unscharfen Zahlen hinter dem IPTV-Fall
Offiziell konnte Sky laut Gericht mindestens 1.682 Kunden nachweisen – eine erstaunlich präzise Zahl. Rechnerisch wären das Einnahmen von maximal 151.000 Euro jährlich (durchgerechnet mit Preisen von 80 € oder 100 € pro Jahrespaket). Doch das Gericht hielt an der Einschätzung von Dunbar als Urheberrechtsverletzer „schweren Ranges“ fest, ebenso wie an den höheren Summen. Die Differenz? Möglicherweise verbrannte Beweise, verschwundene Daten oder schlicht eine Strategie, die Abschreckung über Exaktheit stellt.
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IPTV-Szene unter Druck: Droht nun die Großoffensive gegen Nutzer?
Sky hat laut Medienberichten etwa 700.000 zahlende Kunden in Irland, während rund 400.000 IPTV-Nutzer illegal auf Inhalte zugreifen könnten – eine alarmierende Diskrepanz für den Sender. Ob Sky nun auch gegen Endkunden vorgeht, bleibt offen. Doch das Urteil gegen Dunbar legt den Grundstein für künftige Kampagnen in Ländern mit Common Law (Kanada, USA und GB) gegen Anbieter und möglicherweise auch Nutzer von „Dodgy Boxes“, Firesticks und ähnlicher Hardware.
Fazit: Wenn ein IPTV-Betreiber Beweise zerstört, klingelt bald nicht mehr nur die Kasse
Der Fall Dunbar wird als Mahnmal in die Geschichte der europäischen IPTV-Verfolgung eingehen. Sky hat demonstriert, dass man nicht nur Urheberrechtsverletzungen verfolgt, sondern auch hart durchgreift, wenn Richter missachtet werden. Wer sich heute mit IPTV-Diensten auf juristisch dünnem Eis bewegt, sollte sich fragen: Was wäre, wenn morgen ein Anwalt mit einer Anton-Piller-Verfügung vor der Tür steht?
Denn wie der Fall zeigt: Beweise zu zerstören schützt nicht – es verdoppelt nur den Schaden.
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