Ein IPTV-Reseller des illegalen IPTV-Dienstes Waka TV wurde von einem Regionalgericht in Südafrika verurteilt. Der Rechteinhaber jubelt!
In Südafrika ist ein IPTV-Reseller des illegalen Streaming-Dienstes Waka TV strafrechtlich verurteilt worden – ein deutliches Signal gegen digitale Piraterie auf dem afrikanischen Markt. Der Medienkonzern MultiChoice feiert das Urteil als wichtigen Sieg im Kampf gegen Streaming-Piraterie. Es sieht darin einen Meilenstein im Kampf gegen digitale Piraterie. Die Botschaft ist klar: Wer illegale Inhalte vertreibt, muss auch künftig mit rechtlichen Konsequenzen rechnen.
MultiChoice erzielt juristischen Sieg gegen Waka TV
Der südafrikanische Medienriese MultiChoice, Betreiber des bekannten Pay-TV-Dienstes DStv, hat einen bedeutenden Sieg im Kampf gegen Streaming-Piraterie errungen. Die Tochtergesellschaft von MultiChoice, Irdeto, bekannt durch dessen Tochterunternehmen Denuvo, ist dabei der Partner des Unternehmens im Kampf gegen Piraterie auf dem gesamten afrikanischen Kontinent.
In einem Verfahren vor dem Regionalgericht Germiston wurde ein IPTV-Reseller des illegalen Dienstes Waka TV schuldig gesprochen. Das vergleichsweise milde Urteil umfasst für Vuyisile Victor Selem entweder eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Rand (ca. 480 Euro) – oder eine Freiheitsstrafe von 12 Monaten. Der Fall gilt als Signalwirkung in einem Land, in dem Piraterie bislang weitgehend ungestraft blieb – und könnte dadurch Nachahmer abschrecken. MultiChoice engagiert sich auch im Kampf gegen illegale Mitbewerber in Namibia und diskutierte bereits im Juni des Vorjahres neue Partnerschaften und Anti-Piraterie-Maßnahmen auf einer öffentlichen Veranstaltung.
IPTV-Reseller als abschreckendes Beispiel
Der nun verurteilte Wiederverkäufer hatte Waka TV-Abos über mehrere Plattformen vertrieben. Waka TV bietet insofern Hunderte internationale und lokale Kanäle zu einem Bruchteil des DStv-Preises an. Laut den Behörden ist das Angebot klar illegal. Der Medienkonzern MultiChoice brachte den Fall zur Anzeige. Das Regionalgericht Germiston verurteilte den Betreiber unter anderem wegen dem Verstoß gegen den Cyber Crime Act 19 von 2022 und Betrug. MultiChoice betonte in einem offiziellen Statement gegenüber NewsCentral Media:
„Dies ist ein wichtiger Präzedenzfall im südafrikanischen Kampf gegen Cyberkriminalität“.
Nach Angaben des südafrikanischen IT-Newsportals hypertext haben die Strafbehörden Selem verhaftet und angeklagt, nachdem sie ihn beim Versuch erwischten, „eine illegale IPTV-Box für einen Informanten zu installieren“. Nachfolgende Ermittlungen enthüllten seine Rolle als Wiederverkäufer für Waka TV. Weitere belastende Gegenstände beschlagnahmten die Behörden bei einer folgenden Hausdurchsuchung, darunter:
- ein nicht zugelassenes Internet-Streaming-Piratengerät,
- Werbebanner für den Zugang zu DStv-Premiumkanälen,
- ein Mobiltelefon mit den Daten von etwa 90 zahlenden Kunden.
Bereits im Juni 2024 hat ein Team lokaler Cybercrime-Behörden mithilfe von MultiChoice eine Person verhaftet, die angeblich einer der Hauptverantwortlichen für Waka TV war. Dies soll den Ermittlern Zugriff auf das Reseller-Netzwerk von Waka verschafft haben. Daraufhin hieß es, dass weitere Festnahmen unmittelbar bevorstünden.
MultiChoice führte den bisherigen Erfolg der Operation auf die koordinierten Bemühungen des Fahndungsteams und der Kriminalbeamten der Germiston SAPS und der Anti-Piraterie-Ermittler von Irdeto zurück. Frikkie Jonker, Direktor für Cybersicherheit und Rundfunkpiraterie bei Irdeto, betonte:
„Dieses Urteil ist ein gutes Zeichen dafür, dass die Gerichte härter gegen diejenigen vorgehen, die Straftaten im Zusammenhang mit der illegalen Nutzung von MultiChoice-Inhalten begehen. Es sendet ein klares Signal, dass Piraterie nicht toleriert wird. Wir loben die südafrikanische Polizei für ihre Professionalität und ihre anhaltende Unterstützung im Kampf gegen Rundfunkpiraterie.“
Südafrika verschärft Maßnahmen gegen illegale Anbieter
Der Fall ist Teil einer größeren Anti-Piraterie-Initiative, die Südafrika derzeit in Zusammenarbeit mit Medienunternehmen, Strafverfolgung und Regulierungsbehörden umsetzt. Ziel ist es, die wachsende Schattenwirtschaft durch illegale Streaming-Anbieter einzudämmen.
Besonders auffällig: Die Behörden setzen zunehmend auf schnelle Urteile, Geldstrafen und Reputationsdruck. Im Mittelpunkt stehen dabei sowohl Anbieter als auch Reseller – also genau jene, die bislang oft unter dem Radar agierten.
DStv kämpft um Kunden – auch gegen illegale Konkurrenz
MultiChoice verliert seit Jahren Abonnenten an kostengünstige oder illegale Streaming-Alternativen. Der Konzern reagiert mit einem Mix aus technischen Maßnahmen, juristischen Schritten und verstärktem Marketing für seinen eigenen OTT-Dienst Showmax.
Die aktuelle Verurteilung soll deshalb nicht nur abschrecken, sondern ein Exempel statuieren: Wer illegale Inhalte vertreibt, muss mit rechtlichen Konsequenzen rechnen – auch in Afrika.
Fazit: Kampf gegen IPTV-Piraterie erreicht neue Stufe
Der Fall Waka TV markiert eine Wende im Umgang mit Streaming-Piraterie in Südafrika. Er zeigt: Auch auf dem afrikanischen Kontinent nimmt der Druck auf illegale Anbieter zu – mit wachsendem Rückhalt durch Justiz und Medienwirtschaft. Für Piraten und Nutzer illegaler Dienste bedeutet das zunehmend: Die Zeiten vermeintlicher Straffreiheit sind vorbei.