Ein Polizist durchtrennt ein Serverrack in einem dunklen Rechenzentrum während einer Razzia gegen IPTV-Server, umgeben von Polizeiband und Funken.
IPTV-Server-Razzia (Symbolbild)
Bildquelle: ChatGPT

IPTV-Server-Razzia: UK-Polizei knackt illegales Streaming-Netz

PIPCU greift durch: Bei einer Razzia in einem britischen Rechenzentrum wurden IPTV-Piraten festgenommen und die Technik beschlagnahmt.

Früh am Morgen herrscht plötzlich hektisches Treiben in einem unscheinbaren Rechenzentrum irgendwo zwischen Wolverhampton und Coventry. Die britische Polizei, genauer gesagt die Intellectual Property Crime Unit (PIPCU), stürmt das Gebäude. Ziel der IPTV-Server-Razzia war ein verdächtiges Server-Rack, das offenbar einen illegalen Streaming-Dienst befeuert hatte. Innerhalb kürzester Zeit ist die Technik vom Netz genommen und zwei Verdächtige verhaftet.

Polizeiaktion gegen illegales Streaming: IPTV-Piraterie im Visier der Ermittler

Die IPTV-Server-Razzia war Teil einer koordinierten Durchsuchung von fünf Objekten, darunter eine Wohnung in Wolverhampton sowie mehrere Geschäftsadressen, darunter ein Rechenzentrum in Coventry. In einer der Server-Einheiten entdeckten die Ermittler ein System, das mithilfe von Multiswitch-Hardware das Bezahlfernsehen von Sky in hoher Qualität weiterverbreitete. Solche Systeme sind nichts Neues, doch diesmal scheint der Polizei ein echter Schlag gegen die Betreiberstruktur gelungen zu sein. Im Zuge der Maßnahmen wurden zwei Verdächtige, ein 38-jähriger Mann und eine Frau, verhaftet. Beide kamen später unter Auflagen wieder frei.

Laut offiziellen Angaben sollen Inhalte von Sky illegal über das Netzwerk weiterverbreitet worden sein – selbstverständlich ohne Lizenz und gegen Cash.

IPTV-Server-Razzia in England – politischer Druck aus Europa?

Dass Großbritannien ausgerechnet jetzt so deutlich durchgreift, ist kein Zufall. Im Mai hat das EU-Parlament eine Resolution verabschiedet, die sogenannte „Turbo-Takedowns” fordert. Demnach sollen illegale IPTV-Livestreams binnen 30 Minuten nach Meldung blockiert oder entfernt werden. Noch handelt es sich dabei allerdings nicht um geltendes Recht, sondern lediglich um eine politische Willensbekundung, da noch konkrete Gesetze folgen müssen.

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Trotzdem zeigt die Resolution bereits jetzt Wirkung. Auch im Vereinigten Königreich wächst der Druck, effizienter gegen IPTV-Piraten vorzugehen – nicht zuletzt, weil Rechteinhaber wie Sky massive Verluste melden. Polizei-Einheiten wie PIPCU sehen sich daher zunehmend gezwungen, schneller und sichtbarer zu handeln, um der professionell organisierten IPTV-Piraterie etwas entgegenzusetzen.

Denn klar ist: Hinter vielen dieser illegalen Streaming-Angebote steckt keine „Hobbykeller-Bande“, sondern ein hochprofitables und sehr professionelles IPTV-Netzwerk. Ein Teil der Einnahmen finanziert oft andere illegale Geschäfte, etwa Phishing-Kampagnen, Botnetze oder die Verbreitung von Ransomware.

Zwischen Strafverfolgung und Preisfrust

Polizeiaktion gegen illegales Streaming wie die jüngste in Coventry zeigen, dass selbst in professionellen Rechenzentren gut versteckte Infrastrukturen nicht mehr vor einer IPTV-Server-Razzia sicher sind.

Gleichzeitig stellt sich aber ebenfalls die Frage, ob das wachsende Angebot illegaler IPTV-Dienste nicht auch eine Reaktion auf die stetig steigenden Preise im legalen Streaming-Sektor ist.

Aber auch die zunehmende Anzahl von Diensten, exklusiven Inhalten und parallelen Abo-Modellen könnte für manche Nutzer ein ausschlaggebender Faktor sein, sich nach alternativen Zugängen umzusehen – legal oder nicht.

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Sunny

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.