Der mögliche Präsidentschaftskandidat Robert Kennedy Jr. plädiert für eine Währung, die nicht staatlich kontrolliert werden kann.
Robert Kennedy Jr., der Sohn des ermordeten Bobby Kennedy, äußerte sich gegenüber dem Bitcoin Magazine über seine Sicht, wenn es um Kryptowährungen geht. Der Demokrat hat zwar schon recht fragwürdige Äußerungen über die Corona-Impfung von sich gegeben. Seine Ansichten zum Thema Bitcoin klingen aber recht vernünftig.
Robert Kennedy Jr.: Der Krieg des Weißen Hauses gegen den Bitcoin muss ein Ende haben
Im Video-Interview sagte er, er werde im Fall seiner Präsidentschaft dafür sorgen, dass der Bitcoin geschützt wird. Die Menschen sollen ihre eigenen Wallets behalten. Auch will er den „derzeitigen Krieg des Weißen Hauses gegen den Bitcoin“ beenden. Jegliche Transaktionen will er schützen und fördern.
Robert Kennedy Jr. sieht den Bitcoin letztlich als eine Währung an. Er wolle nicht, dass sie wie eine Ware behandelt wird, insbesondere zum Wohl der Eigentümer von kleineren Bitcoin-Wallets. Der Demokrat sprach sich für staatliche Einlagen von Edelmetallen wie Platin, Gold, Silber etc. aus, um den Bitcoin zu einem harten Vermögenswert zu machen.
Transaktionsfreiheit so wichtig wie Meinungsfreiheit
Kennedy Jr. erklärte im Video, dass sein Interesse an Bitcoin wuchs, als er das Vorgehen der Regierung während des Truckerstreiks in Ottawa beobachtete. Dabei habe Kanadas Regierung friedliche Demonstranten nicht nur mit Knüppeln und Strafmaßnahmen konfrontiert. Auch ihre Bankkonten hat man ohne Anklage oder eine Verurteilung der Teilnehmer der Blockaden einfach geschlossen.
„Die Regierung setzte Überwachungstechniken ein, um ihre Identität festzustellen, die Nummernschilder ihrer Autos zu ermitteln und dann ihre Bankkonten zu schließen und ihnen den Zugang zu ihrem eigenen Geld zu entziehen, ohne dass Anklage erhoben wurde, sicherlich ohne Verurteilung, sondern einfach nur, um sie zum Schweigen zu bringen„, beschrieb er das Vorgehen der Behörden.
„An diesem Punkt begann ich zu verstehen, dass die Transaktionsfreiheit genauso wichtig ist wie die Redefreiheit. Ich sehe die Entwicklung hin zu digitalen Zentralbankwährungen [CBDCs] und die Macht, die sie den Nationen geben werden, diese ultimative Macht darüber, ob wir leben oder sterben„, warnte er. Die USA brauche eine Währung ohne staatliche Kontrolle. Eine, die unabhängig ist und die keine Regierung kontrollieren kann.
Robert Kennedy Jr.: BRICS-Staaten schwächen den US-Dollar
Kennedy Jr. glaubt, die Zukunft des US-Dollars sei im Zusammenhang mit dem exponentiellen Wachstum der Staaten der BRICS-Gruppe ungewiss. Obwohl die Staaten dieser Gruppe keine eigene Reservewährung hat, erlauben die Mitgliedsländer die Abwicklung von Transaktionen in lokalen Währungen. Dazu gehören Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Dies stelle eine Bedrohung für den Status des Dollars als Weltreservewährung dar, erklärte der designierte Präsidentschaftskandidat.
Begnadigung für Assange, Snowden & Ulbricht ?
Außerdem versprach er, er werde den Wikileaks-Gründer Julian Assange und wahrscheinlich auch den Whistleblower Edward Snowden am ersten Tag seiner möglichen Präsidentschaft begnadigen. Auch wolle er sich den Fall der Verurteilung von Ross Ulbricht genauer anschauen. Ulbricht war bis zu seiner Verhaftung der Betreiber des Darknet-Handelsplatzes Silk Road. Den ehemaligen Admin hat man zu einer zweifach lebenslangen Haftstrafe ohne jede Möglichkeit auf eine Reduzierung der Strafe verurteilt.
Mit solchen Aussagen wird Robert Kennedy Jr. bei den konservativen Wählern sicher nicht punkten können. Mit der Behauptung, Covid-19-Impfstoffe seien gefährlich, hingegen schon eher. Sein Engagement für den Erhalt individueller Freiheiten, die Beseitigung wirtschaftlicher Ungleichheiten und die Förderung finanzieller Unabhängigkeit durch Bitcoin & Co. hebt ihn zumindest zweifellos aus dem Feld der bisherigen Präsidentschaftskandidaten hervor.