Edward Snowden
Portrait von Edward Snowden
Bildquelle: 360ber, Lizenz

Edward Snowden twittert Nostr ersetzt Twitter und Instagram

Edward Snowden hat getwittert, dass Nostr die User nicht darauf beschränkt, sich mit nur „280 Zeichen“ auszudrücken.

Nostr zielt darauf ab, ein zensurresistentes globales Datenaustauschnetzwerk zu schaffen, das sich hauptsächlich auf die Verbesserung sozialer Netzwerke konzentriert. Das Protokoll ist nicht auf einen vertrauenswürdigen zentralen Server angewiesen. Stattdessen können alle Benutzer einen Client ausführen. Edward Snowden zeigt sich aktuell von der Plattform begeistert.

Es gibt verschiedene Clients auf Nostr, vom Apple Damus-Client bis zu Nvote, einem Hacker News/Reddit-Klon. Zudem sind Twitter- und Telegram-ähnliche Clients vorhanden. User erhalten über solche Clients Zugang. Dort können sie sich einen Account anlegen und Inhalte veröffentlichen. Die Benutzer signieren ihre Beiträge mit ihrem privaten Schlüssel und können ihn an andere Server senden, die diesen Inhalt dann weiterleiten. Der Client ist mit einer Lightning-Adresse verknüpft.

Edward Snowden bei alternativer sozialer Plattform Nostr angekommen

Die offizielle Website von Nostr beschreibt die Plattform als ein dezentralisiertes Netzwerk, das auf kryptografischen Schlüsselpaaren basiert. Neben der Feststellung, dass Edward Snowden Nostr, ein zensurresistentes globales soziales Kommunikationsnetz, als Ersatz für Twitter und Instagram gelten lässt, fügte er zudem noch einen Screenshot bei:

„Das Problem ist, dass die meisten großen Staaten Unternehmen unter Druck setzen, die Rede einzuschränken. Die Lösung besteht darin, die Fähigkeit zur Einschränkung der Sprache aus den Händen des Unternehmens zu nehmen. Indem Sie die Inhaltsschicht des Internets auf ein neutrales, inhaberloses Protokoll verschieben, kann niemand die von Ihnen geteilten Dinge löschen. Niemand kann die Dinge zerstören, die du erschaffst. Ich habe das Gefühl, in die Zukunft zu blicken.“

Edward Snowden postete ferner, dass er sich bereits seit vor 2013 mit Bitcoin beschäftigt. Gerade auch deshalb überzeugte ihn Nostr. Er urteilte diesbezüglich: „dass ich noch nie erlebt habe, dass er sich so mächtig anfühlt wie auf Nostr. Die sofortigen, effektiv kostenlosen Transaktionen, die dadurch entstehen, dass so viele Leute Lightning-Adressen haben, sind wie eine Ankunft auf einem anderen Planeten“.

Die Erfahrung der meisten Leute mit Bitcoin-Zahlungen – wenn sie sie überhaupt haben – ist eine 30-60 minütige Wartezeit für das Mining + zwei-plus Blockbestätigungen und eine Gebühr, die es dumm erscheinen lässt, weniger als $20 zu senden. Die meisten Leute wollen das nicht. Sie brauchen das nicht. Sie werden sich nie darum kümmern. Einige schon – ich schon – aber das ist eine dauerhafte Minderheit. Das ist es, was blitzschnelle Abwicklungen zu einer großen Sache macht.

Wenn normale Menschen und Unternehmen erkennen, dass globale Geldtransfers grenzenlos, sofort, kostenlos und mit nur zwei Klicks möglich sind, werden die Dinge sehr interessant werden, denke ich. Wir müssen noch viel über das Problem des Datenschutzes nachdenken, aber das fühlt sich schon jetzt besser an als auf der Chain.

Das schwierigste Problem war immer, es Leuten, die sich nicht um Bitcoin kümmern, leicht zu machen, Bitcoin zu akzeptieren (Tender-Widerstand) – ohne dass sie anfangen müssen, sich um Bitcoin zu kümmern.

Das erreicht man, indem man es „besser als Geld“ macht. Wir sind noch nicht für alle da, aber zum ersten Mal seit vielen Jahren konnte ich einen Blick darauf werfen, wie es möglich sein könnte.“

Der zugrunde liegende Code des Nostr-Protokolls ist quelloffen und auf Github veröffentlicht. Ein weiteres Github-Repository bietet Ressourcen, mit denen man das Protokoll verstehen und auf Wunsch ein Relay betreiben – oder auf verschiedene Clients zugreifen kann.

Der ehemalige Twitter-CEO sieht zudem Vorzüge in Nostr. Er entschied sich dafür, dessen Entwicklung aktiv mitzufinanzieren. Jack Dorsey spendete dafür etwa 14 BTC im Wert von etwa 245.000 USD.

Forbes beurteilte, zwar stecke Nostr noch in den Kinderschuhen, aber es sei „vielleicht eine der vielversprechendsten Möglichkeiten für das Internet, sich von der staatlichen und unternehmensbezogenen Kontrolle weg und hin zu einer stärker dezentralisierten Zukunft zu entwickeln“.

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.