Nahaufnahme eines im Sinken begriffenen Bitcoin.
Nahaufnahme eines im Sinken begriffenen Bitcoin.
Bildquelle: Wirestock, Lizenz

Wirtschaftsnobelpreisträger Eugene Fama: Bitcoin wird in 10 Jahren wertlos sein

Wirtschaftsnobelpreisträger Eugene Fama erklärt einen möglichen Zusammenbruch des Coins Bitcoin bereits innerhalb der nächsten 10 Jahre.

Gemäß einer Prognose von Wirtschaftsnobelpreisträger Eugene Fama soll der Bitcoin innerhalb des nächsten Jahrzehnts wertlos sein. Der 2013 mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnete Ökonom sieht hierfür eine 100%ige Wahrscheinlichkeit voraus. Ihm zufolge sei Krypto die Antithese der Geldtheorie. Damit erfülle der Bitcoin die Grundanforderungen einer funktionsfähigen Währung nicht.

Die weltweit erste Digitalwährung Bitcoin hat seit seiner Einführung im Jahr 2009 einen steilen Aufstieg erlebt. Die digitale Währung hat dabei sowohl Anhänger gewonnen als auch zahlreiche Kritiker gefunden. Aktuell sorgt eine Aussage des Wirtschaftsnobelpreisträgers Eugene Fama für Aufsehen. Er prognostiziert, dass Bitcoin in den nächsten zehn Jahren wertlos sein könnte. Seine Einschätzung stellt die Zukunft dieser und wohl auch aller anderen Kryptowährungen infrage.

Wirtschaftsnobelpreisträger Eugene Fama gibt düsteren Ausblick auf Kryptowährungen

Wirtschaftsnobelpreisträger Eugene Fama äußerte sich in einem Interview auf der Plattform Capitalisn’t am 30. Januar zum Thema Kryptowährungen. Es begann damit, dass Fama den Begriff „Wirtschaftsblase“ missbilligte, da Blasen ein vorhersehbares Ende haben müssten. Aber nichts auf dem Markt ist vorhersehbar, argumentierte er.

Eugene Fama, Pressekonferenz der Nobelpreisträger, 2013
Eugene Fama, Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften 2013. © Bengt Nyman – (CC BY 2.0).

Die Journalistin Bethany McLean, die die Sendung gemeinsam mit Finanzprofessor Luigi Zingales moderierte, fragte, ob Bitcoin eine Blase sei. Fama gab an, dass er hoffe, dass sie krachend scheitert:

„Ich hoffe, dass sie platzt, denn wenn sie nicht platzt, müssen wir mit der Geldtheorie ganz von vorne anfangen – sie ist weg. Vielleicht ist sie schon weg. Alles, was wir über die Geldtheorie zu wissen glaubten, besagt, dass [Kryptowährungen] nicht überleben sollten“.

Luigi Zingales stellte die Frage, wie hoch die Wahrscheinlichkeit sei, dass „der Wert von Bitcoin innerhalb von 10 Jahren auf null sinken würde“. Eugene Fama, auch bekannt als „Vater der modernen Finanztheorie“, antwortete: „Ich würde sagen, es ist nahe bei eins“. Er merkte an, Kryptowährungen „verstoßen gegen alle Regeln eines Tauschmittels. Sie haben keinen stabilen Realwert. Sie wissen schon, ihr Realwert schwankt stark. Diese Art von Tauschmittel sollte nicht überleben.“

Wirtschaftsnobelpreisträger Eugene Fama prognostiziert: Bitcoin wird in 10 Jahren wertlos sein
Wirtschaftsnobelpreisträger Eugene Fama prognostiziert: Der Bitcoin wird in 10 Jahren wertlos sein.

Bitcoin kann Rolle als Währung nicht erfüllen

Laut Eugene Fama ist der Bitcoin aufgrund seiner extremen Volatilität und des Fehlens eines realen Werts, wie staatliche Goldreserven, unbrauchbar als Tauschmittel oder Wertaufbewahrungsmittel. Für den Kapitalmarkttheoretiker Eugene Fama muss eine Währung einen stabilen Wert haben, um für alltägliche Transaktionen geeignet zu sein. Dies sei ein Standard, den der Bitcoin durchweg nicht erfülle.

Fama äußerte seine Bedenken über die Unberechenbarkeit der ältesten Digitalwährung. Damit eine Währung gut funktioniert, müsse sie stabil sein. Der Wert des Bitcoin schwanke häufig, was es für Unternehmen schwierig macht, ihn als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Fama glaubt, dass die Unsicherheit des Bitcoin-Kurses es schwierig macht, den Coin als Zahlungsmittel für den Kauf und Verkauf von Dienstleistungen und Waren zu verwenden.

Fama argumentiert auch, dass Bitcoin nicht von einer zentralen Autorität unterstützt wird. Die Menge an Bitcoin ist auf 21 Millionen Coins begrenzt. Dieses Modell basiert auf Knappheit und führe dazu, dass der Wert des Bitcoin alleine durch die Nachfrage bestimmt wird. Der Wert schwankt stark und ist häufig von Spekulationen sowie der allgemeinen Marktstimmung beeinflusst. Wenn die Nachfrage verschwindet, sinkt der Preis auf null.

Irrtum nicht ausgeschlossen

Im Schlusswort stellte Luigi Zingales fest: „Seine Aufgeschlossenheit, zuzugeben, dass er sich irren könnte … er ist mit 86 Jahren bereit, sein Universum anzupassen. Ich finde das wirklich bemerkenswert.“

Die Prognose von Famas für das nächste Jahrzehnt stellt sowohl eine Warnung als auch eine Herausforderung dar. Erweist sich seine Vorhersage als korrekt, könnte dies das Ende der Ära der Kryptowährungen bedeuten. Anleger müssten dann ihr Vertrauen in dezentrale digitale Vermögenswerte neu überdenken.

Sollten sich Famas Erwartungen nicht erfüllen, könnte dies zu einer grundlegenden Veränderung wirtschaftlicher Theorien führen. In diesem Fall würde der Bitcoin seinen Status als revolutionäre Finanzinnovation weiter festigen. Für die Zukunft bleibt abzuwarten, ob der Bitcoin seinen Ruf als wegweisende Technologie sichert oder andernfalls in der Bedeutungslosigkeit verschwindet.

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.