Die deutschen Behörden haben offenbar bei der Schließung von Movie2k.to Bitcoin im Wert von fünf Milliarden US-Dollar nicht beschlagnahmt.
Arkham Intelligence will herausgefunden haben, dass die deutschen Behörden bei der Beschlagnahmung der früheren Betreiber des Streaming-Portals Movie2k.to rund 45.000 Bitcoin übersehen haben. Fakt ist: Die Ex-Admins könnten bis heute Zugriff auf rund fünf Milliarden US-Dollar haben.
Die Bitcoin wurden seit rund sechs Jahren nicht mehr bewegt
Das nun entdeckte Guthaben wurde nach Angaben der Krypto-Analysten seit dem Jahr 2019 nicht mehr umgeschichtet. Die Hintermänner von Movie2k verteilten sie auf über 100 einzelne Bitcoin-Wallets. Man tat dies vermutlich, um sie vor der Entdeckung und dem Zugriff der Behörden zu verstecken. In der offiziellen Erklärung hat das LKA Sachsen diese zusätzlichen Wallets nicht erwähnt. Auch war das Guthaben nicht Bestandteil der bisher durchgeführten Notverkäufe, die seinerzeit den BTC-Kurs nach unten gedrückt hat. Die Verkäufe hätte man langsamer durchführen müssen, um jeglichen Einfluss auf den Kurs der Kryptowährung zu vermeiden.
Letztes Jahr beschlagnahmte das LKA Sachsen 50.000 Bitcoin, die zuvor zwei mutmaßlichen Ex-Betreibern von Movie2K gehörten. Dies war die größte Sicherstellung an Krypto-Guthaben seit Beginn der Aufzeichnungen. Einen Teil der damals beschlagnahmten BTC verkaufte man bei Online-Handelsplattformen wie Coinbase und Kraken. Man veräußerte die Bitcoin zu einem verhältnismäßig niedrigen Wert, was aufgrund des entstandenen Verlusts vielfach kritisiert wurde.
Ex-Betreiber von Movie2k könnten Zugriff haben
Ob die Ermittler bereits Zugriff auf die neu entdeckten 100 Wallets haben oder noch erlangen können, ist nicht bekannt. Es sieht allerdings danach als, als wenn die früheren Betreiber ihrerseits auf das enorme Guthaben zugreifen können. In den letzten Jahren hat sich der Wert der aktuell entdeckten Wallets aufgrund der Preissteigerung des Bitcoin enorm erhöht.
Im August 2020 hieß es noch, man habe lediglich Kryptowährungen im Wert von 25 Millionen sichergestellt, später wurden zwei Milliarden Euro daraus. Sollte sich bewahrheiten, dass die Behörden tatsächlich Wallets im fraglichen Wert von fünf Milliarden US-Dollar „übersehen“ haben, so würde dies viele kritische Fragen zur Arbeit der deutschen Ermittlungsbehörden aufwerfen. Vom damaligen Jubel der GVU, der Generalstaatsanwaltschaft Dresden oder dem Landeskriminalamt Sachsen wäre in dem Fall nichts mehr übrig. Im Gegenteil, der Fall Movie2k würde sich zu einer Blamage auf internationalen Ebene verwandeln.