Silk Road-bezogener BTC-Verkauf durch US-Regierung drückt Kurs
Silk Road-bezogener BTC-Verkauf durch US-Regierung drückt Kurs
Bildquelle: dimdimich, Lizenz

Silk Road-bezogener BTC-Verkauf durch US-Regierung drückt Kurs

Bitcoin erreichte einen Tiefpunkt, nachdem die US-Regierung einen Silk Road-bezogenen BTC-Verkauf im Wert von 240 Mio. USD vorgenommen hatte.

Eine der US-Regierung zugeordnete Wallet verschob beschlagnahmte Bitcoin im Wert von etwa 240 Millionen US-Dollar auf eine Coinbase Prime-Wallet. Infolge verzeichneten die Kryptowährungsmärkte am Mittwoch einen deutlichen Kurs-Rückgang. Die BTC sollen aus einer Beschlagnahme im Zusammenhang mit Silk Road stammen. Der Verkauf führte zu Spekulationen bei Händlern, dass die digitalen Vermögenswerte zum Verkauf stehen. Der Markt reagierte prompt und ließ BTC unter 61.000 $ fallen.

Arkham Intelligence weist auf Silk Road-bezogenen BTC-Verkauf hin

Daten von Arkham Intelligence, Datenanalyseunternehmen mit Schwerpunkt auf Blockchain-Technologie zufolge hat die US-Regierung am 26. Juni 3.940 Bitcoin im Zusammenhang mit Silk Road an Coinbase Prime, dem institutionellen Krypto-Handelsdienst von Coinbase, transferiert. Laut Arkhan Intelligence besaß die US-Regierung etwa 213.546 Bitcoins im Wert von etwa 12,97 Milliarden Dollar. Dieser Betrag entspricht etwa 1 % des gesamten Bitcoin-Angebots und macht damit die US-Regierung zu einem der größten Bitcoin-Wale der Welt.

Arkham Research verfolgte die Transaktion bezüglich dem Silk Road-bezogenen BTC-Verkauf. Dabei fand das Unternehmen heraus, dass die fraglichen 3.940 Bitcoins ursprünglich aus einer Beschlagnahme vom indischen Staatsbürger Banmeet Singh stammen. Im Jahr 2019 haben britischen Behörden Singh in London wegen Drogenhandels festgenommen und schließlich 2023 an die Vereinigten Staaten ausgeliefert. 2024 bekannte er sich vor Gericht des Handels mit kontrollierten Substanzen und der Geldwäsche für schuldig.

DEA spricht von größter Bitcoin-Beschlagnahme

Gemäß US-Justizministerium hat ein Gericht Singh im April 2024 wegen des Verkaufs kontrollierter Substanzen auf Darknet-Marktplätzen zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Zudem musste er mehr als 8.100 Bitcoins zum damaligen Wert von etwa 150 Millionen US-Dollar aushändigen. Die US-Drogenbekämpfungsbehörde (DEA) bezeichnete dies als die größte Beschlagnahme von Kryptowährungen, die die Behörde jemals durchgeführt hat.

Vorwürfen gemäß hätte Banmeet Singh, 40, aus Haldwani, Indien, auf Darknet-Marktplätzen wie Silk Road, Alpha Bay, Hansa-Market u.a., Händler-Marketingseiten erstellt. Darauf hätte er kontrollierte Substanzen wie Fentanyl, LSD, Ecstasy, Xanax, Ketamin und Tramadol vertrieben. Singh verschickte die Drogen dann von Europa in die Vereinigten Staaten.

Das US-Justizministerium gab bekannt, Singh habe von Mitte 2012 bis Juli 2017 ein Drogenschmuggelnetzwerk geleitet. Er kontrollierte mindestens acht Vertriebszellen in den Vereinigten Staaten, darunter in Ohio, Florida, North Carolina, Maryland, New York, North Dakota und Washington. Einzelpersonen in diesen Vertriebszellen erhielten Drogenlieferungen, verpackten die Drogen neu und schickten sie weiter an Standorte in allen 50 Bundesstaaten.

Bitcoin-Kurs sinkt wegen staatlicher Verkäufe

Die jüngste Aktion der US-Regierung mit beschlagnahmten Bitcoins weckte Befürchtungen bei Marktteilnehmern, dass große Abverkäufe die Bitcoin-Preise beeinflussen könnten. Diese Bedenken wurden zudem durch jüngste Maßnahmen der deutschen Regierung verstärkt. Diese hatte ihre Bitcoin-Bestände im Wert von rund 2,64 Milliarden Dollar liquidiert. Zudem sorgte diese Aktion bereits für ein Absinken des Bitcoin-Kurses.

Eingangs hatte das sächsische Landeskriminalamt die Bitcoin-Wallet von zwei Tatverdächtigen der ehemaligen Streaming-Plattform Movie2k.to beschlagnahmt. Die Walltet-Daten hatte ein Tatverdächtiger zwecks Strafmilderung der Behörde freiwillig übergeben. Auch hier kam die Blockchain-Analysefirma Arkam Intelligence auf X der Transaktion auf die Spur.

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.