Innerhalb weniger Stunden verkaufte das BKA einen Großteil des beschlagnahmten Krypto-Guthabens von Movie2k und senkte damit den BTC-Kurs.
Wie die Blockchain-Analysefirma Arkam Intelligence auf X (ehemals Twitter) feststellte, verschoben Mitarbeiter des BKA zunächst gigantische Summen beschlagnahmter Movie2k-Wallets. Sie fingen dann an, bei verschiedenen Krypto-Handelsplätzen die Bitcoin-Wallets zu verkaufen.
Großteil der Wallets im Wert von 2,64 Milliarden Euro verkauft
Nach umfangreichen Verkäufen hält das BKA weiterhin Bitcoin im Wert von über drei Millionen US-Dollar. Die Bitcoin-Wallets hatte ursprünglich das sächsische Landeskriminalamt von zwei Tatverdächtigen der ehemaligen Streaming-Plattform Movie2k.to beschlagnahmt. Konkret hatte ein Tatverdächtiger die Daten der Wallet zwecks Strafmilderung freiwillig übergeben. Wie dem auch sei. Dabei handelte es sich um die bisher größte Sicherstellung eines Guthabens in Form einer Digitalwährung durch deutsche Strafverfolgungsbehörden.
Auflösung der Movie2k-Wallets drückten den Bitcoin-Kurs
Anfangs enthielten die Behörden- bzw. Regierungs-Wallets, wie die Presse sie nennt, 43.359 BTC im Wert von 2,83 Milliarden US-Dollar. Das sind umgerechnet 2,64 Milliarden Euro. Obwohl nicht alles verkauft wurde, wirkten sich die umfangreichen Verkäufe offenkundig negativ auf den Kurs des Bitcoin aus. Ein Krypto-Trader äußerte sich gegenüber Cointelegraph dahingehend, dass der Anstieg der Short-Positionen als auch der Einbruch des Bitcoin-Kurses auf die Verkäufe der deutschen Regierung zurückzuführen sein könnte. Die Wallets hält das BKA bei den Handelsplätzen Bitstamp, Coinbase und Kraken. Eine Übersicht über die Wallets, die Verkäufe und den Verlauf kann man sich hier im Detail bei Arkham anschauen.
Woher das Guthaben im Detail stammt, kann man zum jetzigen Zeitpunkt nur erahnen. Zwar würde ein Großteil der bewegten Menge an Bitcoin zu Movie2k passen. Doch woher der Rest kommt, ist unklar. Bei der Übergabe im Januar flossen BTC im Wert von 2 Milliarden Euro an die Behörden.
Doch mehr wird mehr darüber wohl auch nicht erfahren. Auf Presseanfragen antwortet die Generalstaatsanwaltschaft Dresden bei laufenden Ermittlungen grundsätzlich nicht. Diese Erfahrung mussten die Kollegen von BTC-ECHO bereits machen.
Admins haben vom Höhenflug des Bitcoin-Kurses profitiert
Die beiden Ex-Admins, ein 40-jähriger Deutscher und ein 37-jährige Pole, hatten ihre Einnahmen damals klugerweise in Bitcoin investiert. Sie konnten später im erheblichen Umfang vom Kursanstieg dieser Kryptowährung profitieren.
Das Kino- und Serien-Portal Movie2k.to ging Ende Mai vor 11 Jahren offline, nachdem man den Hintermännern auf die Spur gekommen war. In unserem Interview gaben die Betreiber damals an, man betreibe „die Seite nicht des Geldes wegen, sondern um nachhaltig etwas für die Community zu tun„. Als Fachkraft im IT-Bereich hätten sie angeblich mehr verdient als mit ihrer Website, was aber in Anbetracht des beschlagnahmten Guthabens von vorne bis hinten gelogen ist.