Ross Ulbricht
Ross Ulbricht
Bildquelle: kongvector

Ross Ulbricht zieht Resümee nach neun Jahren Gefängnis

Neun Jahre nach seiner Verhaftung und der Schließung von Silk Road zieht Ross Ulbricht Bilanz in einem, von einem Freund betreuten, Tweet.

Am neunten Jahrestag seiner Inhaftierung offenbart der Schöpfer des inzwischen aufgelösten Darknet-Markets Silk Road, Ross Ulbricht, was er am Vorabend seines 10. Jahres zweifacher lebenslanger Haft empfindet. In einem Tweet räumt er ein, seine damaligen Taten zu bedauern. Darüber berichtete Bitcoinist.com.

Trotz seiner Verurteilung ist der inhaftierte Gründer des inzwischen aufgelösten Darknet-Marketplace Silk Road, Ross Ulbricht alias „Dread Pirate Roberts“, immer noch sehr präsent im Krypto-Bereich. Erst Anfang Juni des letzten Jahres äußerte er sich in einem Telefoninterview mit dem Bitcoin Magazine zum ersten Mal seit seiner Festnahme im Jahr 2013 öffentlich aus einem Hochsicherheits-Bundesgefängnis anlässlich der Bitcoin 2021- Konferenz.

Darin zog er einerseits Bilanz bezüglich seiner ursprünglichen Absichten für Silk Road. Zum anderen hob er seine damalige Vision hervor, die “einzigartigen Eigenschaften von Bitcoin” mit der Darknet-Site zu verknüpfen. In einem Appell wandt er sich an die Bitcoin-Community, die “freiheitsfördernden Qualitäten der Technologie” zu erkennen.

Ross Ulbricht weist auf Fehler hin und zeigt Bedauern

Aktuell zeigt Ross Ulbricht in einem Twitter-Tweet sein Bedauern. Er teilt darin mit, dass er seine Handlungen als Vordenker der Seidenstraße bereue. Weiterhin räumt er ein, viel Schmerz verursacht und sein Leben ruiniert zu haben. Dies kam ihm zum Bewusstsein, als er entsprechend auf seine vielen Fehler zurückblickte. Im Tweet heißt es:

„Morgen beginne ich mein 10. Jahr im Gefängnis. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich habe es vermasselt. Ich habe mein Leben ruiniert und viel Schmerz verursacht. Wenn ich zurückblicke und meine vielen Fehler sehe, empfinde ich großes Bedauern.“

Ross Ulbricht erhält auch weiterhin umfassende Unterstützung von Krypto-Enthusiasten auf der ganzen Welt. Die meisten seiner Anhänger halten sein Urteil für ungerecht und meinen, er verdiene daher eine zweite Chance. Die Selbsthilfegruppe „ClemencyForRoss“ veröffentlichte am Freitag einen Twitter-Beitrag, in dem es hieß, Ulbricht verdiene es nicht, im Gefängnis zu sterben, weil er ein Ersttäter sei, seine, in den Anklagen vorgeworfenen Taten, gewaltfrei waren und er ein vorbildliches Leben gezeigt habe, indem er anderen Mithäftlingen im Gefängnis Hilfe geleistet habe.

Silk Road – ein Darknet-Market der Superlative

Silk Road war der erste große Darknet-Market, auf dem illegale Waren und Dienstleistungen, einschließlich illegaler Drogen, von den Nutzern der Website gekauft und verkauft wurden. Ross William Ulbricht betrieb die illegale Plattform von 2011 bis 2013. Silk Road setzte Bitcoins ein, um laut Gerichtsdokumenten in weniger als drei Jahren den Gegenwert von 1,2 Milliarden Dollar an illegalen Verkäufen zu erzielen. Zudem erreichten sie 80 Millionen Dollar an Provisionen. Im Jahr 2013 sperrten die Strafverfolgungsbehörden Silk Road und verhafteten ihren Besitzer und Betreiber Ross Ulbricht. Dieser war auch bekannt als „Dread Pirate Roberts“.

Ross Ulbricht wurde im Jahr 2015 zu einer zweifach lebenslangen Haftstrafe veruteilt. Eine New Yorker Bundesjury hat ihn 2015 in sieben Anklagepunkten für schuldig befunden. Darunter Verschwörung zum Vertrieb von Betäubungsmitteln und Geldwäsche.

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.