Ein weiterer Usenet-Uploader hat sich mit BREIN auf eine hohe Geldstrafe geeinigt. Man wartet auch auf das Urteil gegen einen Usenet-Indexer.
BREIN konnte kürzlich einen weiteren Usenet-Uploader festnageln. Ein Mann aus der niederländischen Provinz Nordholland war jahrelang unter verschiedenen Pseudonymen als Uploader im großen Stil im Usenet aktiv. Er verwies auf seine Uploads auf diversen NZB-Indexseiten, von denen der Beschuldigte mehrere nicht nur verwaltete, sondern auch für Dritte aufbaute.
Usenet-Uploader drohen bei Vertragsverletzungen hohe Strafen
Damit hat er einen großen Schaden angerichtet. Wenn ein Verbraucher ein Werk illegal herunterladen kann, kauft er es in der Regel anschließend nicht mehr. An der Bereitstellung und den mannigfaltigen Downloads aus dem Usenet verdienen zahlreiche kommerzielle Usenet-Provider, die direkt oder indirekt Zugangs-Abonnements an die Verbraucher verkaufen. Sie finanzieren auch illegale Indizierungs-Websites und Foren mit ihrer Banner-Werbung u.v.m.
Nachdem ein Gerichtsvollzieher dem Usenet-Uploader unter anderem einen Vollstreckungsbescheid zugestellt hatte, entschied sich der Mann zu kooperieren. Er einigte sich mit BREIN auf die Zahlung von 10.500 Euro. Ab Vertragsabschluss gilt eine Strafklausel in Höhe von 2.500 € pro angefangenem Tag der Zuwiderhandlung. Der vertraglich festgelegte Höchstbetrag liegt hingegen bei 50.000 Euro.
Es knackt im Gebälk, Szene zieht sich zurück
BREIN vertritt die Ansicht, in der Zwischenzeit habe das illegale Usenet unter den hartnäckigen Durchsetzungsmaßnahmen der Antipiracy-Organisation regelrecht „zu knacken begonnen“. Auch in diesem Jahr konnten Mitarbeiter von BREIN mehrere Uploader und Administratoren aufspüren, die sich außergerichtlich geeinigt haben. Darunter befand sich kürzlich ein Belgier, der sich für unantastbar hielt. Informationen aus solchen Aktionen führen zur Identifizierung und zum Vorgehen gegen weitere Administratoren und Uploader aus illegalen Usenet-Communities.
BREIN will Grundsatzentscheidung vor Gericht erwirken
In den vergangenen anderthalb Jahren wurden die illegalen Aktivitäten von dreizehn Administratoren, achtzehn aktiven Usenet-Uploadern und sieben NZB-Communities stillgelegt. Darüber hinaus haben neun dieser Gemeinschaften oder Indexierungsseiten von sich aus aufgehört. Zudem werfen vermehrt Uploader das Handtuch, „weil es ihnen zu heiß wird„.
Für Dezember hat man den Start eines Gerichtsverfahrens gegen einen Usenet-Indexer anberaumt, der mittlerweile seinen Dienst eingestellt hat. Man will erwirken, dass die Usenet-Provider wie News-Service.com direkt für das Fehlverhalten ihrer Nutzer haften müssen. Zudem sollen sie dazu gezwungen werden, von sich aus wirksame Maßnahmen zur Verhinderung der vielen Rechtsverletzungen zu ergreifen. Das widerspricht natürlich ihrem Geschäftsmodell. Unter den Umständen wäre eine Weiterführung des Betriebs nicht möglich.
Eine wichtige Rolle dürfte vor Gericht auch das kürzlich ergangene EuGH-Urteil gegen YouTube und Cyando (Uploaded.net) spielen. Ab dem 9. Dezember beginnt das Gerichtsverfahren gegen die nicht mehr aktive Betreibergesellschaft des Usenet-Providers.