BREIN holt erneut zum Schlag gegen illegale IPTV-Anbieter aus: IPTVpremium wurde abgeschaltet und auch an die Nutzer wurde gedacht.
Die niederländische Anti-Piraterie-Organisation BREIN hat gemeinsam mit Irdeto einen weiteren Schlag gegen illegale IPTV-Anbieter geführt. Jüngstes Ziel: der Dienst IPTVpremium. In einer abgestimmten Aktion gelang es den Ermittlern, den Betreiber des illegalen Streaming-Angebots zu identifizieren und zur Aufgabe zu zwingen.
Verlockende Angebote mit Haken: Der Kampf gegen Streaming-Piraterie
Wer kennt sie nicht, die verlockenden IPTV-Angebote im Internet? Für einen Bruchteil des Preises legaler Streamingdienste versprechen sie Zugang zu Hunderten von TV-Sendern und Filmen. Doch Vorsicht ist geboten: In den meisten Fällen handelt es sich, wie auch bei IPTVpremium, um illegale Angebote, die gegen geltendes Urheberrecht verstoßen.
BREIN kämpft seit Jahren an vorderster Front gegen Online-Piraterie. Bereits 2017 konnte die Organisation einen wegweisenden Sieg vor dem Europäischen Gerichtshof erringen. Das sogenannte „Filmspeler“-Urteil stellte klar: Auch der Verkauf von Geräten, die den Zugang zu illegalen Streams ermöglichen, ist strafbar. Zusammen mit der „GS Media“-Entscheidung, die das Verlinken auf urheberrechtlich geschützte Inhalte verbietet, haben Rechteinhaber nun eine starke rechtliche Handhabe.
Das Ende von IPTVpremium
BREIN schaltet IPTVpremium ab und zeigt damit beispielhaft sein Vorgehen. Der Anbieter lockte mit Jahresabonnements für 70 Euro, die Zugang zu zahlreichen TV-Sendern und Streaming-Plattformen boten. Doch die vermeintliche Anonymität des Anbieters währte nicht lange. Mithilfe von Irdeto gelang es BREIN, seine Identität aufzudecken.
Mit den Ermittlungsergebnissen konfrontiert, lenkte der Betreiber von IPTVpremium schnell ein. Er erklärte sich bereit, den Betrieb sofort einzustellen und eine hohe Vergleichszahlung zu leisten. Außerdem drohen ihm bei künftigen Verstößen Strafen in Höhe von 7.500 Euro – pro Tag. Dies berichtet TorrentFreak in einem aktuellen Artikel.
Für die Kunden von IPTVpremium kam das Aus überraschend. Von einem Tag auf den anderen war der Dienst nicht mehr erreichbar. Besonders ärgerlich für alle, die gerade ihr Abo verlängert hatten: Eine Rückerstattung gibt es nicht. BREIN-Direktor Bastiaan van Ramshorst stellt klar: Der Kauf eines illegalen IPTV-Abos ist mit Hehlerei vergleichbar. Denn jede Nutzung stelle eine Urheberrechtsverletzung dar.
BREIN schaltet IPTVpremium ab: Warnung statt Strafverfolgung
Im Rahmen des Vergleichs mit BREIN verpflichtete sich der Betreiber von IPTVpremium, alle seine Kunden über WhatsApp zu informieren. Die Botschaft ist unmissverständlich: Der genutzte Dienst war illegal, jede Nutzung eine Urheberrechtsverletzung.
Rechtliche Konsequenzen müssen die Nutzer aber offenbar nicht befürchten. Stattdessen setzt BREIN auf die abschreckende Wirkung der Abmahnung. Schließlich dürfte der plötzliche Verlust des bezahlten Abonnements für die meisten Kunden Strafe genug sein.
Der Fall IPTVpremium zeigt einmal mehr: Bei allzu günstigen IPTV-Angeboten ist Skepsis angebracht. Denn oft verbergen sich dahinter illegale Dienste, die jederzeit abgeschaltet werden können. Der Nutzer riskiert nicht nur sein Geld, sondern macht sich unter Umständen sogar strafbar.