IPTV-Abonnementverkäufer
IPTV-Abonnementverkäufer
Bildquelle: sora.chatgpt.com

Illegaler IPTV-Abonnementverkäufer in Abwesenheit verurteilt

Nach einer Klage durch die Antipiracy-Organisation BREIN verurteilte das Gericht in Breda einen niederländischen IPTV-Abonnementverkäufer.

Dem illegalen IPTV-Abonnementverkäufer legte das Gericht aus dem niederländischen Breda das Verbot auf, weiterhin seine Abonnements zu verkaufen. Die nun verurteilte Person bot über Anzeigen auf Marktplaats.nl (ähnliche wie kleinanzeigen.de in Deutschland) modifizierte Mediaplayer mit sogenannten „niedlichen Optionen” an.

Wie immer bei derart auffälligen Anzeigen hat die Antipiracy-Organisation BREIN die besondere Art dieser Optionen untersucht. Die Recherche ergab, dass der Inserent damit illegale IPTV-Abonnements meinte.

IPTV-Abonnementverkäufer mit einem Testkauf überführt

BREIN schloss daraufhin testweise ein IPTV-Abonnement bei dem Anbieter ab, mit dem man illegalen Zugang zu vielen Fernsehserien, Filmen und Live-Sendungen erhielt. Den Rechteinhabern des illegal angebotenen Materials entgehen durch solche Angebote, die derzeit in den Niederlanden sehr beliebt sind, erhebliche Einnahmen. Einnahmen, die in die Taschen dieser Art von betrügerischen IPTV-Abonnementverkäufer fließen. Dabei geht es oft um große Summen.

Täter verweigerte außergerichtliche Einigung

BREIN

Nachdem BREIN den Verkäufer identifiziert hatte, versuchte man, eine Unterlassungserklärung und einen Vergleich zu vereinbaren, was der Mann jedoch ablehnte. Abgesehen von der Leugnung, irgendetwas mit dem Verkauf von IPTV-Abonnements zu tun zu haben, hat BREIN nichts mehr von der betreffenden Person gehört.

BREIN hat es dabei nicht belassen und ist vor Gericht in Breda gegangen. Dieses stimmt mit BREIN überein, dass es ausreichende Beweise dafür gibt, dass der Beklagte tatsächlich für das Anbieten der rechtswidrigen Angebote verantwortlich ist. Der Beklagte muss nun alle Kosten tragen, die BREIN entstanden sind. Zudem verurteilte man ihn zu hohen Zwangsgeldern in Höhe von bis zu 75.000 €.

BREIN: Eine rechtswidrige IPTV-Nutzung ist kein opferloses Verbrechen

Der aktuelle BREIN-Direktor Bastiaan van Ramshorst kommentiert das Urteil im Rahmen einer Pressemitteilung. „Illegale IPTV-Abonnements mögen wie ein opferloses Verbrechen erscheinen. Diejenigen, die darunter leiden, sind die Produzenten und Anbieter der Inhalte, aber damit wird man nicht direkt konfrontiert. Dennoch sind solche TV-Dienste äußerst schädlich und nach wie vor illegal.

Nicht nur der Verkauf illegaler IPTV-Abonnements, sondern auch deren Nutzung: Jedes Mal, wenn ein Nutzer aus einer illegalen Quelle streamt, begeht er eine Rechtsverletzung. Dies wurde vom höchsten Gericht bestätigt (Filmspeler-Urteil des EuGH). Außerdem hat sich oft gezeigt, dass man als Nutzer solcher Abonnements mit ziemlich zwielichtigen Gestalten zu tun hat, mit allen Konsequenzen, die das mit sich bringt.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.