Ein verwitterter Schädel mit gekreuzten Knochen liegt auf einer alten Holzplatte
Ein verwitterter Schädel mit gekreuzten Knochen liegt auf einer alten Holzplatte
Bildquelle: StockCake

Tim Kuik im Ruhestand: Ein Rückblick auf seine Karriere bei BREIN

Tim Kuik, Geschäftsführer von BREIN, verabschiedet sich nach fast zwei Jahrzehnten Anti-Piraterie-Arbeit in den Ruhestand.

Tim Kuik, einer der ganz Großen der Anti-Piraterie-Szene, geht nach einem bemerkenswerten Vierteljahrhundert als Geschäftsführer von BREIN in den Ruhestand. Damit ist eine Ära zu Ende, die noch vor den Anfängen des World Wide Web begann.

Tim Kuik im Ruhestand: Ein Anti-Piraterie-Veteran nimmt Abschied

Tim Kuik, Geschäftsführer von BREIN, hat angekündigt, dass er sein Amt an Bastiaan van Ramshorst übergeben wird. Kuiks Engagement und seine führende Rolle bei BREIN haben die Anti-Piraterie-Bemühungen über fast zwei Jahrzehnte geprägt.

Tim Kuik über Piraterie
Tim Kuik über Piraterie

Kuik hat seine Arbeit immer transparent gemacht und ist Fragen nie ausgewichen. Obwohl nicht alle die Ansichten und Ziele von BREIN teilen, ist die Organisation für ihren pragmatischen Ansatz bekannt. Ihr Hauptziel war es stets, Piraterie effektiv zu bekämpfen, anstatt sich auf aufsehenerregende Verurteilungen zu konzentrieren.

Eine lange Karriere in der „Anti-Piraterie-Branche“

Anti-Piraterie-Warnung

Tim Kuiks Karriere begann vor über 40 Jahren, als er nach seinem Jurastudium bei einem Videoverleih anfing. Im Laufe der Jahre hatte er verschiedene leitende Positionen in der Anti-Piraterie-Branche inne, unter anderem als Direktor für Piraterie-Bekämpfung bei der europäischen Niederlassung der Motion Picture Association (MPA).

Natürlich hat sich viel verändert, seitdem Kuik im Bereich der Pirateriebekämpfung tätig ist. In den frühen 80er Jahren waren Raubkopien von VHS-Kassetten gerade erst populär geworden, während das Internet für die meisten Nutzer noch gar nicht zugänglich war.

Im Gespräch mit TorrentFreak erinnert sich Tim Kuik daran, dass sich der Heimvideomarkt gerade öffnete. Anfangs sahen die Filmstudios Videokassetten als Bedrohung an. Aber sie erkannten bald, dass sie auch offizielle Filme an Verbraucher vermarkten konnten, was sich als neue Einnahmequelle erwies.

Als erster Direktor von BREIN leitete Kuik die Organisation seit ihrer Gründung. Was als kurzfristiges Engagement geplant war, entwickelte sich zu einer langen und herausfordernden Reise.

Herausforderungen und Gefahren

Tim Kuik sah sich nicht nur beruflichen Herausforderungen, sondern auch persönlichen Angriffen ausgesetzt. Als öffentliches Gesicht von BREIN wurde er häufig zur Zielscheibe von Hass und Drohungen. Anfang der 2000er Jahre eskalierten die Anfeindungen so sehr, dass das BREIN-Büro streng bewacht werden musste. Dies berichtet TorrentFreak in einem aktuellen Artikel.

In einem kürzlichen Interview mit einer niederländischen Filmzeitschrift erwähnte Kuik, dass BREIN irgendwann Salzsäure mit der Post erhalten habe und dass bei verschiedenen Gelegenheiten Anzeige bei der Polizei erstattet worden sei.

TorrentFreak

Obwohl Kuik einige positive Aspekte der Piraterie anerkennt, weist er auf ihre mangelnde Nachhaltigkeit hin. Während die illegale Nutzung manchmal den Weg für legale Geschäftsmodelle ebnet, untergräbt sie letztlich die Einnahmen, die für die Schaffung neuer Inhalte und die Unterstützung der Kreativwirtschaft unerlässlich sind.

Tim Kuik im Ruhestand, aber die Schlacht geht weiter

Tim Kuiks Beitrag zur Anti-Piraterie-Bewegung und sein Vermächtnis bei BREIN sind von unschätzbarem Wert. Auch wenn er jetzt in den Ruhestand geht, wird seine Arbeit die Branche weiter beeinflussen. Die Herausforderungen im Kampf gegen Piraterie werden bleiben, aber Kuiks Engagement und seine Erfahrung werden sicherlich als Inspiration für zukünftige Schlachten gegen Piraten dienen.

Und diese „Schlachten werden kommen. Der neue Direktor der BREIN-Stiftung, Bastiaan van Ramshorst, hat sich bereits Ziele gesetzt.

Für ihn ist die Ausrottung illegaler IPTV-Boxen das neue Ziel. Eine EU-Studie hat im letzten Jahr steigende Zahlen für die Zahl der illegalen Streamer ergeben, auch in den Niederlanden. Demnach nutzen inzwischen 11 Prozent der Europäer über 15 Jahren eine solche Box oder eine illegale Streaming-Seite. In einigen Zielgruppen sind es sogar mehr als 25 Prozent. Wir würden es vorziehen, wenn diese Zahl auf unter 10 Prozent sinken würde, wie es schließlich bei Videokassetten und DVDs geschah.

Holland Film Nieuws Magazine

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Sunny

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.