Mit der plötzlichen Schließung von Animeflix geht für viele Anime-Streaming-Fans eine Ära zu Ende. Wird es einen Nachfolger geben?
Das Ende einer Ära für Anime-Fans: Animeflix, eine der bekanntesten Plattformen für Anime-Streaming, hat überraschend seinen Dienst eingestellt. Was steckt hinter der plötzlichen Entscheidung? Was bedeutet das für die treue Fangemeinde? Und wie geht es nun weiter?
Animeflix – viel mehr als nur Anime-Piraterie
Animeflix war keine gewöhnliche Streaming-Seite. Mit mehreren Millionen Besuchern pro Monat hatte sich das Portal zu einem Schwergewicht in der Anime-Szene entwickelt. Doch nun ist Schluss: Ohne Vorwarnung wurde Animeflix abgeschaltet.
Was die Seite von anderen Portalen abhob, war die lebendige Community. Rund 35.000 Mitglieder tummelten sich auf dem dazugehörigen Discord-Server. Hier hatte man nicht nur über Anime gefachsimpelt. Die User beteiligten sich an Kunstwettbewerben und maßen sich sogar in Schachturnieren. Diese Vielfalt machte Animeflix zu mehr als nur einer Anlaufstelle für kostenloses Anime-Streaming.
Der Druck wächst: ACE nimmt Anime-Piraterie ins Visier
Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Trotz populärer Nebenprojekte bleibt das illegale Anime-Streaming der Hauptgrund für Ärger. Bereits im Dezember geriet Animeflix ins Visier der Anti-Piraterie-Koalition ACE (Alliance for Creativity and Entertainment).
Der Druck wuchs. Im Mai erwirkte die ACE eine einstweilige Verfügung vor dem Obersten Gerichtshof Indiens. Die Hauptdomain Animeflix.live wurde blockiert. Doch die Betreiber zeigten sich flexibel: Sie wechselten einfach auf neue Domains wie Animeflix.gg und Animeflix.li.
Gestern dann der Schock: Animeflix war nicht mehr erreichbar. Zunächst deutete eine Fehlermeldung von Cloudflare auf technische Probleme hin. Doch schnell wurde klar: Diesmal war es ernst. Die Betreiber hatten Animeflix abgeschaltet – ohne Vorwarnung, ohne Erklärung.
Spekulationen über die Hintergründe
In einer Abschiedsbotschaft bedankte sich das Team für die Unterstützung der Fans. Man hofft, dass die „Freude und Aufregung des Anime“ die Nutzer auch in Zukunft begleiten wird – allerdings auf anderen Plattformen. Dies berichtet TorrentFreak in einem aktuellen Artikel.
Warum Animeflix schließlich aufgegeben hat, bleibt unklar. Rechtlicher Druck dürfte eine Rolle gespielt haben. Urheberrechtsfragen sind oft der Stolperstein für Streaming-Portale. Die Rechteinhaber hatten Animeflix im Visier und suchten aktiv nach Möglichkeiten, die Seite vom Netz zu nehmen.
Interessantes Detail am Rande: Animeflix wurde teilweise von der ungarischen Firma ServerAstra gehostet. Dort war auch MagnetDL untergebracht – eine weitere Piraterieseite, die kürzlich offline ging. Zufall oder steckt mehr dahinter?
Animeflix wurde abgeschaltet: Und wie geht es weiter?
Das Ende von Animeflix hinterlässt eine Lücke in der Anime-Szene. Viele Fans sind enttäuscht und suchen nach Alternativen. Für die Rechteinhaber hingegen ist es ein Erfolg im Kampf gegen die Piraterie.
Doch ist das wirklich das Ende? Die Marke Animeflix ist bekannt und populär. Es wäre keine Überraschung, wenn ein neues Team irgendwann versuchen würde, das Erbe anzutreten. Schließlich ist es nicht das erste Mal, dass ein Portal mit diesem Namen vom Netz geht.