Mit Braflix zieht eine weitere beliebte Piraten-Streaming-Plattform den Stecker und gibt dem zunehmenden juristischen Druck nach.
Die bei vielen beliebte Piraten-Streaming-Plattform Braflix zieht den Stecker und ist nicht mehr erreichbar. Die Website, die eine große Bibliothek an Filmen, TV-Sendungen und mehr angeboten hat, weicht unter wachsendem juristischen Druck zurück und stellt den Betrieb ein.
Der rasante Aufstieg einer Streaming-Plattform
Braflix startete mit dem Ziel, sich einen festen Platz in der Welt der Streaming-Piraten zu sichern. Die Website setzte auf eine einfache Benutzeroberfläche und eine umfangreiche Mediathek. Diese umfasste unter anderem Filme, Serien und Anime mit Untertiteln in verschiedenen Sprachen. Millionen von Menschen nutzten das Angebot und die Besucherzahlen stiegen stetig.
Braflix wurde offenbar von Brasilien aus betrieben. Die Seite unterschied sich von anderen großen Piraterie-Plattformen dadurch, dass sie keine direkten Verbindungen zu den oft bekannten, weltweit agierenden Piraterie-Gruppen wie FMovies hatte. Gerade diese Unabhängigkeit verschaffte Braflix zunächst einen Vorteil, da sich die Pirateriebekämpfungsorganisationen vor allem auf die großen, etablierten Anbieter konzentrieren.
Der Erfolg von Braflix rief jedoch schnell Verbände und Ermittlungsbehörden auf den Plan. Die Media Protection Alliance (MPA) und die Anti-Piraterie-Initiative ACE, die weltweit gegen die Verbreitung illegaler Inhalte vorgehen, schalteten sich ein und nahmen Braflix ins Visier.
Im Visier der Behörden
Nach der Schließung von Fmovies rückte Braflix in den Mittelpunkt der Anti-Piraterie-Bemühungen. Im Juni erwirkte ACE eine DMCA-Verfügung gegen die Plattform. Dann, im August stufte die MPA Braflix in einer EU-Konsultation als ernsthafte Bedrohung ein. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde die Seite mehrfach vom Hosting-Provider offline genommen. Die Piraten-Streaming-Plattform konnte aber zunächst durch Umzug auf neue Domains wie braflix.ru und braflix.is weiter betrieben werden.
Die Betreiber von Braflix versuchten, dem Druck standzuhalten. Doch immer wieder folgten neue DMCA-Beschwerden und rechtliche Schritte, die den Betrieb erschwerten. Schließlich wurde der juristische Druck durch das Eingreifen der Londoner Polizei erhöht, und Braflix wurde letztendlich auf deren Anweisung von weiteren Diensten ausgeschlossen. Dies berichtet TorrentFreak in einem aktuellen Artikel.
Das endgültige Aus: Braflix zieht den Stecker
Am Morgen der geplanten Schließung gaben die Betreiber von Braflix das endgültige Aus bekannt. Sie bedankten sich bei den treuen Nutzern und verwiesen auf die Unterlassungsaufforderungen der Londoner Polizei und der MPA.
Die Reaktionen von Nutzern und Beobachtern deuten aber schon jetzt darauf hin, dass das Katz-und-Maus-Spiel im Netz weitergeht. Sobald eine Seite verschwindet, tauchen oft Alternativen auf, die das Angebot nahezu unverändert weiterführen. Auch wenn Braflix seinen Dienst einstellt, ist davon auszugehen, dass bald eine neue Seite das Erbe der Plattform antreten wird.