Verurteilung und saftige Millionenstrafe für den Betreiber von Viking IPTV. Das Urteil könnte als Vorlage für künftige Fälle dienen.
Der schwedische Betreiber der bekannten Streaming-Plattform Viking IPTV wurde kürzlich vom Stockholmer Patent- und Handelsgericht verurteilt. Statt einer Gefängnisstrafe erhielt er eine Bewährungsstrafe. Dazu kam eine saftige Geldstrafe von über 16 Millionen Schwedischen Kronen, umgerechnet knapp 1,5 Millionen Euro. Das klingt zunächst nach einem milden Urteil, hat für den Mann aber massive finanzielle Folgen.
Millionenstrafe für Betreiber von Viking IPTV: Glimpfliches Urteil mit bitterem Beigeschmack
Die Rechteinhaber, darunter große Film- und Fernsehgesellschaften wie SF (Svensk Filmindustri) und Nordisk Film, hatten auf Schadensersatz geklagt. Das Gericht gab den Klägern weitgehend recht und sprach ihnen Schadenersatz in Millionenhöhe zu. Allein die Filmgesellschaften forderten fast 3 Millionen SEK (ca. 279.800 US-Dollar) und bekamen den Großteil dieser Summe zugesprochen. Auch mehrere Fernsehsender erhielten Schadenersatz, sodass sich die Gesamtforderung auf über 16 Millionen SEK (ca. 1.492 Millionen US-Dollar) belief.
Die Ermittlungen gegen den Mann, der maßgeblich am Betrieb von Viking IPTV beteiligt war, dauerten mehrere Jahre. Die schwedische Anti-Piraterie-Gruppe Rights Alliance berichtete bereits im Dezember letzten Jahres über das umfangreiche Beweismaterial. Bei einer Hausdurchsuchung fanden die Ermittler zahlreiche Hinweise auf die Beteiligung des Mannes an der Plattform, darunter geöffnete Fenster auf seinem Rechner mit Informationen über den Dienst und seine Reichweite. Außerdem wurde Beweismaterial auf Computern und Telefonen beschlagnahmt, darunter Chatprotokolle von Telegram und Skype.
Ein weiterer Schwerpunkt der Ermittlungen gegen Viking IPTV war die finanzielle Nachverfolgung der Erlöse aus der illegalen Tätigkeit. Zwischen 2018 und 2022 sollen rund 308 Bitcoins in Wallets eingegangen sein, die mit dem Verdächtigen in Verbindung stehen. Dies entspricht einem aktuellen Gegenwert von über 20 Millionen US-Dollar. Ein schwedisches Bezirksgericht hatte zuvor die Beschlagnahme von bis zu 16.250.000 SEK (1.512.000 US-Dollar) angeordnet. Letztlich konnten aber nur 12,7 Bitcoins im Wert von rund 465.300 US-Dollar beschlagnahmt werden. Dies berichtet TorrentFreak in einem aktuellen Artikel.
Die Folgen für den Verurteilten
Obwohl der Betreiber von Viking IPTV nicht inhaftiert wurde, ist die Strafe dennoch hart. Denn neben der Bewährungsstrafe und einer Geldstrafe in Form von Tagessätzen muss er den Klägern einen erheblichen Schadenersatz zahlen. Die genaue Dauer der zur Bewährung ausgesetzten Strafe und die Höhe der Tagessätze sind derzeit noch nicht bekannt. Zum Zeitpunkt der Urteilsverkündung lagen keine offiziellen Gerichtsdokumente vor, sodass die Details ausschließlich dem Bericht der Rights Alliance entnommen wurden.
Die schwedischen Richter senden mit der Millionenstrafe für den Betreiber von Viking IPTV ein deutliches Signal an die gesamte Streaming-Szene. Bei illegalem Content-Klau wird gnadenlos abgerechnet – auch wenn es nur eine Bewährungsstrafe ist. Die Millionenstrafe könnte als Blaupause für andere Fälle dienen und zeigt den Plattformbetreibern, dass die Unterhaltungsindustrie bei Streaming-Piraten kein Pardon kennt.
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