In der Causa Asgaard, der ehemals größte nicht öffentliche Torrent-Tracker in Dänemark, fiel nun das letzte Urteil.
Ein 48-jähriger Mann aus Ostjütland stand als letzter Täter im Fallkomplex um das illegale Filesharing-Netzwerk Asgaard vor Gericht. Man verurteilte den Mann aus Ostjütland wegen besonders schwerer Urheberrechtsverletzungen zu einer Freiheitsstrafe von 60 Tagen auf Bewährung.
Asgaard verfügte über bis zu 23.000 Nutzer aus Dänemark
In der Zeit von Juli bis September 2019 gründete der Mann zusammen mit mehreren anderen Personen den nicht öffentlichen P2P-Tracker Asgaard (asgrd.dk), der in der Spitze bis zu 23.000 Nutzer hatte. Die Nutzer griffen darüber auf mindestens 15.000 verschiedene urheberrechtlich geschützte Werke in Form von Filmen, Fernsehserien und Ähnlichem zu. Sechs Mitverschwörer wurden bereits für ihre Beteiligung an der Straftat verurteilt. Von Januar bis April 2019 war der jetzt Verurteilte auch an der Verwaltung eines anderen großen Filesharing-Dienstes, nordicbits.eu, beteiligt, für den er ebenfalls verurteilt wurde.
Der Fall begann damit, dass die Anti-Piracy-Organisation RettighedsAlliancen die Hintermänner von Asgaard im Oktober 2020 bei der NSK (damals SØIK) angezeigt hat. Maria Fredenslund, Direktorin von RettighedsAlliansen, ist laut der Pressemitteilung froh, dass dieser Anti-Leech-Tracker (ALT) keine Bedrohung mehr für die dänischen Rechteinhaber darstellt.
Der Staatsanwalt der NSK, Hans Bohn Sørensen, kommentiert das letzte Urteil dahingehend, dass die Urheber um ihr rechtmäßiges Einkommen betrogen werden, sollte man sich die Werke unrechtmäßig besorgen. Außerdem untergrabe es die hinter der Produktion stehende Wirtschaft.
Von der Strafanzeige bis zu sieben verurteilte Täter
Im Oktober 2020 meldete RettighedsAlliancen die inzwischen verurteilten Hintermänner von Asgaard an die Behörden. Dies führte zur Verhaftung und Untersuchungshaft des Hauptgeldgebers am 21. Dezember 2020. Daraufhin entschlossen sich die anderen Betreiber ihren Dienst freiwillig einzustellen. Kurz darauf wurden auch die übrigen Tatverdächtigen verhaftet. Das erste Gerichtsverfahren begann bereits im Juni 2021 und schließt nun mit dem aktuellen Urteil ab.
Der private P2P-Tracker Asgaard erlebte einen enormen Anstieg der Besucherzahlen, nachdem die Aktion von SØIK im Herbst 2020 zur Schließung der beiden größten dänischen Filesharing-Dienste DanishBits und NordicBits geführt hatte. Mit 1,5 Millionen Besuchen im November 2020 wurde Asgaard zum größten verbleibenden privaten P2P-Tracker in Dänemark. Die sieben Hintermänner von Asgaard sind zwischen 35 und 55 Jahre alt. Jeder von ihnen spielte eine bestimmte Rolle bei der Gründung und dem Betrieb des illegalen Dienstes.
Wer oder was ist die NSK?
Die Nationale Einheit für Sonderkriminalität (NSK) ist in Dänemark eine landesweit aktive Spezialeinheit der Polizei und der Staatsanwaltschaft. Die NSK verfügt über rund 1.100 Mitarbeiter und einen eigenen Staatsanwalt, der die Strafverfahren leitet. Die Fälle liegen in den Bereichen wie organisierte Geldwäsche, organisierte Steuerhinterziehung, Betrug, Bandenkriminalität, organisierte Drogenkriminalität und Waffenschmuggel.