Gestern wurde ein Mitbetreiber von Asgaard in Kolding zu einer dreimonatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Es folgen weitere Urteile.
Man wirft dem 43-Jährigen vor, zusammen mit sechs anderen dänischen Hintermännern den inzwischen geschlossenen privaten Torrent-Tracker Asgaard betrieben zu haben. Der Angeklagte gestand alle Vorwürfe und wurde zusätzlich zu einer dreimonatigen Haftstrafe zu 60 Stunden gemeinnütziger Arbeit, der Beschlagnahmung seines PCs und des Servers verurteilt. Zudem muss er laut Urteil den Gewinn in Höhe von 370 Euro sowie eine Entschädigung der Rechteinhaber in Höhe von umgerechnet 4.700 Euro bezahlen.
Angeklagter hatte die Server von Asgaard eingerichtet
Asgaard war ein in Dänemark bekannter privater P2P-Torrent-Tracker. Der Verurteilte war für die Einrichtung und Installation des Servers hinter Asgaard sowie für die Programmierung verschiedener Funktionen der Website verantwortlich.
Dort hatten 23.000 Nutzer Zugang zu etwa 15.000 Dateien mit urheberrechtlich geschützten Werken. Mehrere Werke waren dort schon vor der Premiere bzw. dem Verkaufsstart illegal verfügbar. Die Urheberrechtsverletzungen umfassten Filme, Fernsehserien, Musik, Literatur, Comics und Hörbücher. Unter den gesharten Werken befand sich auch der mit einem Oscar ausgezeichnete Film „Drunk“ (Der Rausch) von Zentropa Entertainments.
Zentropa-Direktor Anders Kjærhauge kommentiert die Verurteilung des Asgaard-Technikers wie folgt:
„Ich freue mich, dass die Behörden und Gerichte nun über die Einhaltung unserer Filmrechte wachen. Wir hoffen, dass sich dies nicht nur auf die kriminellen Hintermänner und illegalen Nutzer, sondern auch auf die breite Öffentlichkeit auswirken wird. Das ist eine hervorragende Arbeit der RettighedsAlliancen (Antipiracy-Vereinigung) und der Sondereinheit NSK (Nationalt Kriminalteknisk Center).“
Ermittlungen gegen die Hintermänner laufen seit 2020
Im Oktober 2020 stellte die Rights Alliance (RettighedsAlliancen) Strafanzeige gegen eine Reihe mutmaßlicher Unterstützer des nicht öffentlichen P2P-Trackers Asgaard. Im Dezember 2020 wurde der erste Mitbetreiber verhaftet und verbrachte Weihnachten und Neujahr in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen der Polizei liefen weiter. Im Januar 2021 nahm man sechs weitere mutmaßliche Tatverdächtige fest.
Rechteinhaber hoffen auf abschreckende Wirkung des Urteils
Den ersten der sieben Fälle hat man im Juni letzten Jahres vor Gericht verhandelt. Dabei verurteilte man einen 50-jährigen Mann aus Middelfart zu vier Monaten Gefängnis, allerdings ohne Bewährung. Das gestrige Urteil aus Kolding ist das zweite in einer Serie von sieben Fällen. Die verbleibenden fünf Tatverdächtigen der Causa Asgaard will man noch dieses Jahr vor Gericht stellen.
Maria Fredenslund, Direktorin der Rights Alliance, schreibt dazu:
„Wir sind sehr froh, dass die beteiligten Täter für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden, und wir freuen uns darauf, die kommenden Fälle zu verfolgen.“
Tarnkappe.info