Ein qualmender Jugendlicher hält ein durchgeschnittenes Kabel in der Hand
Ein qualmender Jugendlicher hält ein durchgeschnittenes Kabel in der Hand
Bildquelle: cookelma, Lizenz

Rights Alliance: Jugendliche sollen helfen, Piraten zu bekämpfen

Die Anti-Piraterie-Gruppe Rights Alliance will neue Wege gehen und setzt dabei auf Jugendliche, um zu lernen, wie Piraterie bekämpft werden kann.

Die dänische Anti-Piraterie-Gruppe Rights Alliance sorgt für neue Impulse, um den aufkommenden Trends der Social-Media-Piraterie zu begegnen. Denn statt sich auf altbewährte Methoden zu verlassen, will die Organisation nun junge und frische Köpfe an Bord holen.

Mit großen Erwartungen werden nun Teenager rekrutiert, um die neuesten Entwicklungen der Piraterie besser zu verstehen. Auf die Auserwählten wartet ein gut bezahlter Job der Extraklasse. Sie dürfen zu hochkarätigen Podiumsdiskussionen reisen – und das alles auf Kosten der Rights Alliance!

Rights Alliance: Der Piraterie wieder einen entscheidenden Schritt voraus sein

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In den letzten zwei Jahrzehnten sind neue Websites, Apps und andere raffinierte Methoden der Online-Piraterie wie Pilze aus dem Boden geschossen. Diese ständig wachsende Flut von Piraterie-Plattformen stellt eine große Herausforderung für Anti-Piraterie-Organisationen dar. Ihr oberstes Ziel ist es, die neuesten Piraterie-Trends aufzuspüren und im Keim zu ersticken.

Um diesen Kampf gegen die aufkommenden Bedrohungen zu unterstützen, hat die Rights Alliance beschlossen, direkt auf die Jugend zu setzen. Ein Stellenangebot ist online aufgetaucht und verspricht jungen Leuten nicht nur jede Menge Spaß, sondern auch einen satten Stundenlohn von 150 Dänischen Kronen (ungefähr 22 US-Dollar) für jede Teilnahme an einer spannenden Podiumsdiskussion über Piraterie.

„Wir wollen mehr darüber erfahren, wie junge Menschen in sozialen Netzwerken und im Internet im Allgemeinen leben und sich verhalten. Mit eurer Unterstützung werden wir einen wahren Schatz an Erkenntnissen gewinnen und neue Standards in unserer Arbeit setzen.“

Rights Alliance

Die Rights Alliance sucht demnach Teenager im Alter von 15 bis 17 Jahren. Sie sollen in einem moderierten Diskussionsforum von insgesamt acht Gleichaltrigen gemeinsam mit einem Mitarbeiter der Anti-Piraterie-Gruppe über Entwicklungen im Bereich der Internet- und Social Media-Piraterie diskutieren.

Es ist wichtig zu verstehen, wie Jugendliche mit Raubkopien in Berührung kommen

Die potenziellen Kandidaten sollen keine Experten für illegale Aktivitäten sein. Sie müssen auch nicht ihre raubkopierenden Freunde verraten. Vielmehr geht es darum, ein umfassendes Verständnis dafür zu entwickeln, wie junge Menschen mit raubkopierten Medien in Kontakt kommen. Aber auch, wie sie damit umgehen. Darauf aufbauend will man dann wirksame Maßnahmen ergreifen. So will man künftig aufkommende Bedrohungen frühzeitig erkennen und geeignete Gegenmaßnahmen entwickeln zu können.

„Unser Hauptaugenmerk liegt darauf, junge Menschen aufzuklären und möglicherweise davon abzuhalten, schlechte Gewohnheiten wie den Konsum illegaler Inhalte, sei es bei Live-Fußballspielen oder Filmen zu entwickeln.“

Rights Alliance

Die Rights Alliance hat für das kommende Jahr drei Sitzungen geplant. Es sollen Diskussionsrunden von etwa zwei Stunden in der Stadt Kopenhagen abgehalten werden. Darüber hinaus trägt die Anti-Piraterie-Organisation zusätzlich die Reisekosten, um sicherzustellen, dass die angeheuerten Jugendlichen an diesen Events problemlos teilnehmen können.

Rights Alliance: Entschlossen, sich dem digitalen Zeitalter anzupassen

Anti-Piraterie-Organisationen sind Piraten ein Dorn im Auge

Durch die Einbeziehung junger Menschen in die Diskussion unterstreicht die Rights Alliance ihre Entschlossenheit, sich dem digitalen Zeitalter anzupassen.

Die Anti-Piraterie-Organisation erkennt an, dass die Internetpiraterie ständig neue Formen annimmt, und unterstreicht die Notwendigkeit, durch aktive Beteiligung und Dialog mit den am stärksten von dieser Entwicklung Betroffenen wirksame Lösungen zu finden.

Angesichts der Tatsache, dass Piraterie ein hartnäckiges und dauerhaftes Problem ist, wird es äußerst spannend sein zu beobachten, ob und auf welche Weise diese unkonventionelle Strategie der Rights Alliance den Kampf gegen die bösen „Raubmordkopierer“ vorantreiben kann.

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.