Die Jagd auf BitTorrent-Nutzer geht unvermindert weiter. Nun wurde ein 37-Jähriger zu einer hohen Strafe verurteilt, um ein Zeichen zu setzen
Es ist wieder so weit. Ein weiterer Fall zeigt, dass das illegale Herunterladen und Teilen von urheberrechtlich geschützten Inhalten über BitTorrent nicht ungestraft bleibt. Ein 37-jähriger Mann aus Jylland wurde zu 60 Tagen Haft auf Bewährung verurteilt, weil er über tausend Raubkopien über lokale BitTorrent-Tracker verbreitet hatte. Aber dieser Fall hat noch mehr zu bieten. Denn er verdeutlicht die Entschlossenheit der dänischen Strafverfolgungsbehörden, die lokale Torrent-Tracker-Szene zu zerschlagen.
Die Jagd auf BitTorrent-Nutzer geht weiter
Die Geschichte begann im September und Oktober 2020. Damals gingen die Torrent-Tracker DanishBits und NordicBits offline, nachdem ihre mutmaßlichen Betreiber von den Behörden identifiziert und verhaftet worden waren. Dies war ein schwerer Schlag für das illegale Filesharing. Aber wie es bei der Hydra der Online-Piraterie oft der Fall ist, wuchsen schon bald neue Köpfe.
Die Tracker Asgaard und ShareUniversity übernahmen schnell die Rolle der abgeschalteten Websites und zogen neue Mitglieder an. Doch dieses Mal war etwas anders. Die dänischen Strafverfolgungsbehörden ließen nicht locker und gingen mit Unterstützung der Anti-Piraterie-Organisation Rights Alliance beharrlich gegen die neuen BitTorrent-Nutzer vor.
Behörden wollen deutliches Signal senden
Es ist ungewöhnlich, dass Strafverfolgungsbehörden private Nutzer von Torrent-Trackern vor Gericht bringen, aber in diesem Fall sahen die Rechteinhaber und Behörden keine andere Wahl. Sie wollten ein klares Zeichen setzen und das Filesharing-Verhalten in Dänemark beeinflussen. Das Ergebnis ist eindeutig.
In den letzten Jahren haben die Bemühungen der dänischen Behörden zu mehreren Verurteilungen von BitTorrent-Nutzern geführt. Die meisten Verurteilten wurden zu Bewährungsstrafen verdonnert, aber es gab auch Geldstrafen. Diese Woche hat ein Gericht in Dänemark erneut ein Exempel statuiert, indem es einen 37-jährigen „Wiederholungstäter“ zu einer Bewährungsstrafe verurteilte und ihm auferlegte, Schadensersatz in Höhe von 10.000 dänischen Kronen (ca. 1.500 USD) an die Rights Alliance zu zahlen. Dies berichtet TorrentFreak in einem aktuellen Artikel.
Jan Østergaard, Sonderstaatsanwalt bei NSK, betonte die Bedeutung dieses Urteils. Es sei eine deutliche Warnung an Webseitenbetreiber und Nutzer, dass Urheberrechtsverletzungen schwerwiegende Folgen haben können. „Das Urteil sendet ein klares Signal an alle Filesharer, dass der illegale Austausch von Filmen, Musik und anderem urheberrechtlich geschützten Material ernste Konsequenzen haben kann„, so Østergaard.
Auch Maria Fredenslund, Geschäftsführerin der Rights Alliance, sieht in dem Urteil einen wichtigen Schritt im Kampf gegen die illegale Verbreitung urheberrechtlich geschützter Inhalte: „Hohe Strafen haben eine präventive Wirkung gegen illegales Filesharing und wir freuen uns, dass dieser Fall einen positiven Beitrag zum Schutz von Inhalten in der Zukunft leisten kann„.
Die Zukunft des Kampfes gegen BitTorrent-Nutzer
Seit den Razzien Ende 2020 wurden bereits dreizehn Anbieter und Nutzer von Torrent-Trackern wie Asgaard, DanishBytes, Notor und SuperBits erfolgreich verurteilt. Darunter sind sechs Fälle gegen die Betreiber des Trackers Asgaard. Der siebte und letzte Prozess steht noch aus und wird voraussichtlich im Februar 2024 stattfinden.
Später in diesem Monat wird auch ein mutmaßlicher Betreiber des ShareUniversity Trackers vor Gericht stehen. Die Botschaft ist klar. Die dänischen Behörden haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Piraterieszene in Schach zu halten und setzen dabei auf Abschreckung und Strafverfolgung.
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