RettighedsAlliancen: Dänisches Gericht befürwortet Sperren von 25 weiteren Portalen
Bildquelle: Jasmin Börsig, Lizenz

RettighedsAlliancen: Dänisches Gericht befürwortet Sperren von 25 weiteren Portalen

Heute gab RettighedsAlliancen bekannt, dass sie siegreich vor Gericht waren. Die Internet-Anbieter müssen 25 weitere Sperren durchsetzen.

Die Organisation RettighedsAlliancen (in Deutsch: Rechteallianz) hat es auf die Sperrung von illegalen Film-, Fernseh- und Live-Sportinhalten abgesehen. Nun müssen die dänischen Internetanbieter laut dem Urteil des namentlich nicht genannten Gerichts 25 weitere Webseiten sperren. Dies geschieht auf der Grundlage der Zusammenarbeit mit den ISPs. Gemeinsam hat man ein Verfahren zur Sperrung illegaler Websites festgelegt. Für die Sperren ist allerdings ein Urteil des zuständigen Gerichts erforderlich. Das Zivilgericht muss die Portale zuvor für rechtswidrig befinden.

RettighedsAlliancen klagte im Auftrag diverser Rechteinhaber

Es geht um IPTV-Dienste mit einem riesigen Katalog dänischer und ausländischer Filme und Serien. Mehrere der Dienste bieten auch Zugang zu Live-Fußballübertragungen der Dänischen Superliga sowie zu anderen Live-Sportveranstaltungen an. Die Sperrklage wurde im Namen einer breiten Vereinigung von Mitgliedern der RettighedsAlliancen aus der Film-, Fernseh- und Sportbranche geführt, die alle von den illegalen Diensten betroffen sind.

RettighedsAlliancen, share with care

Share With Care-Kooperation soll illegale Konkurrenz ausschalten

Anfang dieses Jahres hat die Organisation vor Gericht durchgesetzt, dass illegale IPTV-Dienste auch in Dänemark gesperrt werden können. Man sieht dies als einen wichtigen Meilenstein im Kampf gegen illegale IPTV-Dienste an, die eine große Herausforderung für die Film-, Fernseh- und Live-Sportbranche darstellen.

Um die Wirkung der DNS-Sperren zu verbessern, gründete man zusammen mit den Internetanbietern und dem dänischen Kulturministerium die „Share With Care-Kooperation„. Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, Nutzer zu den legalen Diensten in Dänemark zu leiten, über die sie Zugang zu Unterhaltungsinhalten erhalten. Dies geschieht, wenn Nutzer eine gesperrte illegale Website aufrufen, wo sie statt des Zugangs zum Dienst ein Sperrschild mit einer Suchfunktion finden, um legale Inhalte zu nutzen. Man glaubt, die Kombination aus Website-Sperren und einem Leitfaden für legale Inhalte sei „entscheidend“ für die Eindämmung der Piraterie.

Die Arbeit muss fortgesetzt werden

Maria Fredenslund, Direktorin der RettighedsAlliancen, kommentierte das Urteil im Rahmen ihrer Pressemitteilung. „Die Zusammenarbeit mit Telekommunikationsfirmen ist ein zentraler Bestandteil unserer verstärkten Bemühungen, das Sperrsystem kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu verbessern. Der aktuelle Fall ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung, und die Arbeit hört hier nicht auf. Es sind bereits mehrere weitere Fälle in Vorbereitung, die Teil unserer gezielten Bemühungen sind, den Zugang zu illegalen Inhalten für ein breites Spektrum der von uns vertretenen Rechteinhaber zu unterbinden.

Fazit

Fakt ist, die Dänen nutzen gerne und häufig illegale Quellen. Dennoch bleibt abzuwarten, ob die Sperren wirklich dauerhaft effektiv sein werden. Schließlich kann man diese durch Auswahl eines alternativen DNS oder die Aktivierung eines VPN* völlig unproblematisch wieder außer Kraft setzen. Momentan gibt es aber in Dänemark Bestrebungen die Nutzung von einem VPN zu verbieten. Wenn sich das bei den dänischen Surfern herumgesprochen hat, nützt wahrscheinlich auch die Anzeige legaler Alternativen und der eigens dafür erstellte Leitfaden nichts mehr.

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Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.