Es handelt sich um die Illustration eines Laptops mit Warnsymbol und der Meldung „Website Blocked“. Diese Darstellung symbolisiert Internetzensur oder DNS-Sperren.
Netzsperren in Deutschland (Symbolbild)
Bildquelle: ChatGPT

DNS-Sperren „Made in Germany“: Netzsperren gegen Piraten – und vielleicht auch gegen dich?

Websperren in Deutschland: Internetsperren gegen Piraterie – Nutzerrechte vs. Urheberrecht: Wer wird das Rennen wohl gewinnen?

Stell dir vor, du willst auf eine Website zugreifen, aber stattdessen siehst du nichts. Kein Fehlercode, keine Begründung, einfach nur Leere. Willkommen im Netzalltag in Deutschland!

Was früher wie ein technisches Problem wirkte, ist heute oft staatlich abgesegnete Netzzensur „light”. DNS-Sperren sind das neue Lieblingsspielzeug der Rechteinhaber. Und das Schlimmste daran ist, dass es leise passiert. Ohne große Schlagzeilen. Ohne offizielle Liste. Du weißt nicht, wer im Hintergrund an „deinem Internet“ herumpfuscht. Ein Kommentar.

Was steckt hinter den DNS-Sperren „Made in Germany”?

Die Idee klingt harmlos: Rechteinhaber möchten ihre Inhalte schützen. Klar. Doch statt gegen die Anbieter der Inhalte vorzugehen, greift man in Deutschland lieber zur Zensur durch die Hintertür in Form von DNS-Sperren. Betroffen sind ganze Domains, nicht selten mitsamt unbeteiligter Dienste.

Auf der Hinweisseite mit orangefarbenem Hintergrund steht: „Diese Webseite ist aus urheberrechtlichen Gründen nicht verfügbar. Die CUII hat entschieden, diese Seite ohne gerichtlichen Beschluss zu sperren.“
Sie machen DNS-Sperren „Made in Germany” für uns sichtbar: cuiiliste.de.

Hinter den Kulissen ist die CUII (Clearingstelle Urheberrecht im Internet) aktiv, eine Art privat organisierte Schnelljustiz fürs Netz. Die Provider? Machen mit. Bisher reichte eine Empfehlung, jetzt braucht es für Netzsperren in Deutschland immerhin einen Richterbeschluss.

Das klingt erst einmal nach Fortschritt, oder? Seit kurzem sind DNS-Sperren „Made in Germany“ offiziell nur noch mit gerichtlicher Anordnung zulässig. Doch wer denkt, damit hielten endlich Transparenz und demokratische Kontrolle Einzug, irrt sich gewaltig.

Transparente Sperrliste:
Die CUII sperrt Domains. Welche genau? Das wird von der CUII nicht preisgegeben.

Aber keine Sorge – dafür gibt es ja cuiiliste.de. Sie geben ihr Bestes, um alle gesperrten Domains zu sammeln und zu veröffentlichen. Hier geht’s zur Liste.

Die Entscheidungen sind nicht öffentlich und die betroffenen Seiten werden nicht offiziell benannt. Es gibt keine Begründung und keine Einsicht. Du erfährst nichts. Außer der Meldung: „Diese Seite ist nicht erreichbar.”

Im Vergleich zu Spanien, wo LaLiga direkt Cloudflare-IPs wegböllert und dabei Notrufportale abschießt, wirkt das alles etwas diskreter, aber nicht weniger bedrohlich.

Netzsperren in Deutschland: Digitale Zensur durch die Hintertür?

Der Digital Services Act soll eigentlich Standards setzen. Wenn CUII und Konsorten ihre Netzsperren jedoch einfach durchwinken lassen und ein Richter im Halbschatten nickt, ist das dann noch rechtsstaatlich? Oder ist das schon Lobbyismus im Richtergewand?

Patrick Breyer (Piratenpartei) nennt das einen Dammbruch. Völlig zu Recht! Wenn das Urheberrecht ausreicht, um Seiten abzuschalten, wie lange dauert es, bis auch unliebsame Meinungen verschwinden?

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Und es geht sogar noch schneller: Die EU will Piraten-Livestreams innerhalb von 30 Minuten sperren. Während in Deutschland zumindest ein Richter dem Antrag zustimmen muss, plant die EU bereits die nächste Eskalationsstufe: Eine neue Verordnung soll es Rechteinhabern ermöglichen, illegale Livestreams innerhalb von 30 Minuten sperren zu lassen, noch bevor ein Gericht reagieren kann.

Was als „Schnellschutz“ beworben wird, könnte sich jedoch zur Zensur im Eilverfahren entwickeln. Wer entscheidet, ob ein Stream illegal ist? Was passiert, wenn versehentlich ein legaler Stream – etwa von unabhängigen Medien oder Aktivisten – blockiert wird? Gibt es Rechtsmittel? Das ist schon zeitlich kaum möglich.

IMHO: Diese Netzsperren in Deutschland bzw. auf EU-Ebene sind nichts anderes als eine privatisierte Netzzensur unter Zeitdruck – mit allen Risiken für die freie Kommunikation und die demokratische Meinungsbildung!

Was sich ändern muss – und wie du dich schützen kannst

Ja, der Umgang mit DNS- bzw. Netzsperren in Deutschland ist derzeit alles andere als transparent oder fair. Denn während Rechteinhaber und Provider über dein digitales Leben entscheiden, hast du als Nutzer kaum Kontroll- oder Beschwerdemöglichkeiten.

Und selbst die neue gerichtliche Prüfung ist eher ein „Feigenblatt“ als ein echter Schutz deiner digitalen Rechte. Wer sperrt was, wann und warum? Niemand sagt es dir. Das muss sich ändern. Und zwar dringend!

🚨 Deutschland braucht keine digitale Zensur, sondern …

Transparenz Was gesperrt wird, muss nachvollziehbar und öffentlich dokumentiert sein.
Rechtsstaatlichkeit Netzsperren dürfen nur mit klarer Begründung und richterlichem Beschluss erfolgen.
Unabhängige Kontrolle Behörden und Zivilgesellschaft müssen Entscheidungen prüfen und hinterfragen können.

Aber wir sind nicht machtlos: Wenn du es nicht hinnehmen willst, dass dein Internet durch unsichtbare Schranken beschnitten wird, gibt es Möglichkeiten, dich zu schützen und aktiv zu werden. Hier erläutern wir Schritt für Schritt, wie man DNS-Sperren mit dem Firefox umgeht. Und dort, wie das mit den Browsern Brave bzw. Chrome oder unter Anwendung von Windows 11 funktioniert.

🛡️ So schützt du dich vor DNS-Sperren

DNS-Server wechseln Nutze freie DNS-Anbieter wie Cloudflare (1.1.1.1) oder Quad9, um Sperren zu umgehen.
VPN nutzen Ein virtuelles privates Netzwerk verschlüsselt deine Verbindung und hebt viele Sperren auf.
Zensur melden Plattformen wie OONI oder die Digitale Gesellschaft dokumentieren Netzsperren weltweit.

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DNS-Sperren „Made in Germany“: Wer bestimmt eigentlich, was wir sehen dürfen?

Und was schließen wir aus all dem? Genau. DNS-Sperren „Made in Germany” sind längst mehr als nur ein technisches Instrument gegen Urheberrechtsverstöße. Sie sind das „digitale Feigenblatt“ einer Medienindustrie, die lieber strickt blockiert als endlich mal umfassend modernisiert. IMHO.

Anstatt neue Geschäftsmodelle zu entwickeln oder faire Alternativen anzubieten, setzt man auf Abschottung und Druck – koste es, was es wolle. Innovation? Fehlanzeige.

Deine Meinung zählt: Wie viel Netzfreiheit bist du bereit aufzugeben, damit einige Rechteinhaber besser schlafen können? Schreib uns deine Meinung in die Kommentare. Oder noch besser: Werde laut! IMHO.

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Sunny

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.