Wir sahen uns dazu gezwungen, es allen Werbeverweigerern schwer zu machen. Die Empörung ist unüberhörbar. Wie kam es eigentlich dazu?
Werbung ist nervig, keine Frage. Manches blinkt, ist animiert, startet womöglich sogar ungefragt mit einem Ton plus Video. Das Grundproblem dabei ist: Die Werbung lenkt einen von dem ab, was man gerade wirklich lesen wollte. Das geht uns allen auf die Nerven, klaut unsere kostbare Zeit und Aufmerksamkeit, überträgt Daten an Werbevermarkter, was auch wir nicht wollen. Als Lösung gibt es Adblocker und Browser, die diese schon integriert haben. Dagegen hilft auch beispielsweise ein Pi-Hole oder ein DNS-Resolver. Wie man ein Pi-Hole mit einem Raspberry Pi betreibt, haben wir schon vor Jahren erläutert. Zudem haben wir kürzlich gleich mehrere DNS-Resolver in einem Vergleichstest ausführlich vorgestellt.
Nicht alle aber viele Besucherinnen und Besucher bekommen jetzt auf der Hauptseite des Blogs nur noch die Mitteilung zu Gesicht, dass wir auch keine Werbung mögen. Nun ist das Geschrei groß. Beschimpfungen in unserer Telegram-Gruppe nebst Protest im Forum. Bis wir weiteres negatives Feedback über Facebook, Mastodon, X & Co. erhalten, ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit.
Wir zeigen Werbeblockern den Mittelfinger – warum?
Sicher nicht, weil ich mir damit den zweiten Luxuswagen vor die Tür stellen will. Um es mal klar zu stellen: Ich fahre einen Toyota Auris, Baujahr 2013. Das gute Stück ist glücklicherweise im Mai erneut über den TÜV gekommen und ich hoffe, meine „japanische Reisschüssel“ läuft noch ein paar Jahre. Ich teile mir eine 40-Quadratmeter-Wohnung mit kleinem Garten mit meinem Hund. Wie man sieht: Ich brauche keinen Luxus oder teure Urlaube. Erst recht will ich nicht von eurem Geld leben.
Das Problem: Wir haben eine bemerkenswert hohe Werbeverweigerer-Rate von rund 50%. Die Einnahmen reichen für mich, die Techniker und Autorinnen & Autoren nicht zum Leben und auch nicht zum Sterben. In der Folge der dauerhaft angespannten finanziellen Situation musste ich eine bereits erteilte Erhöhung des Betrages, den die Autoren pro Artikel bekommen, schon wieder zurückfahren. Zwischenzeitlich war ich sogar dazu gezwungen, den Autoren vorzuschreiben, dass sie monatlich nur eine feste (wie geringe!) Summe X abrechnen dürfen, weil die Einnahmen mehr einfach nicht hergeben. Das konnte ich vorübergehend für drei Monate lockern. Der Aufschub läuft im August aus. Und jetzt?
Tarnkappe.info ist für Werbung zu dirty! Wir fallen bei mehr als 90% aller möglichen Werbekunden aus dem Raster!
Bei einem Telefonat mit einem Düsseldorfer Online-Vermarkter im Dezember stellte sich heraus, dass wir für die allermeisten ihrer Kunden zu dreckig sind. Unsere bösen Themen wie Cyberkriminalität, Filesharing, Soft- und Hardware zur Umgehung von Kopierschutz für Spielkonsolen & PCs nebst IPTV & Co. schrecken sogar Anbieter von Antivirensoftware und anderen IT-Sicherheitslösungen davor ab, bei uns zu werben.
Das heißt im Klartext: Der gute Mann musste mir erläutern, dass zwar unsere Zugriffszahlen „eindrucksvoll“ seien. Auch würden einige Produkte seiner Werbepartner perfekt zu unseren Themen passen. Aber andererseits könne er sich eine Zusammenarbeit bei unseren Themen absolut nicht vorstellen, die wir tagtäglich beackern. Es würde nicht reichen, auf die Interviews mit Szenemitgliedern zu verzichten. Nein, wir müssten auf komplett weiße Themen wechseln. Alles, was auch nur ansatzweise illegal sein könnte, darüber könnten wir nie wieder berichten. Aber wie soll das gehen?
Das hätte nämlich gleich mehrere Folgen: Wir würden unser Profil komplett aufgeben, alles wegschieben, was uns ausmacht und vor allem, was euch und uns selbst interessiert. Dann wären wir so etwas wie Heise 2 (in winzig), Winfuture 3 oder Borncity C. Das möchte ich nicht, ihr etwa? Doch wenn wir nicht alle alten bösen Artikel löschen und uns komplett neu aufstellen würden, gibt es keinen anderen lukrativen Online-Vermarkter, der uns nehmen würde. Vor allen Dingen ist das der Grund dafür, dass es bei uns kaum bezahlte Werbeartikel für Produkte oder Dienstleistungen gibt. Schaut mal bei Golem, da kommen wochentags ab 8 Uhr gleich mehrere Werbeartikel heraus. Das Dumme ist: Jeder will alles umsonst, am liebsten schon gestern!
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Gastartikel sind niemals ernsthafte Werbeartikel
Ich bekomme am Tag durchschnittlich 5-10 Anfragen. Fast alle sind von SEO-Agenturen, die einen „Gastartikel“ haben wollen, der aber nicht als Werbung deklariert werden darf! Erst recht verlangen sie, dass die Links ihrer Kunden auf DO FOLLOW gesetzt sind, um Google mitzuteilen, dass es sich dabei NICHT um Werbung handelt. Denen ging es nie um Werbung, sondern nur um die Verbesserung der Sichtbarkeit ihrer Kunden bei Google. Und genau deswegen fragen sie im Prinzip nicht nach Gastartikeln, sondern nach Google-Verarschungs-Artikeln, die wir aber nicht wollen. Google ist nicht dämlich und würde uns extremst in der Sichtbarkeit abstrafen, wenn wir uns darauf einlassen würden.
Wir haben den Preis für die Werbeartikel so extrem hoch angesetzt, um die meisten Anfragenden zu vergraulen. Das sind unsererseits pure Abschreckungskonditionen. Wer sich das Spielchen anschauen will, kann sich gerne unsere Mediadaten von hier herunterladen. Da sprechen wir von 750 Euro netto pro Sponsored Post, was noch ein wenig verhandelbar ist. Die meisten Mitarbeiter ausländischer SEO-Buden bieten uns rund 100 US-Dollar an.
Oder aber sie sind mit unseren Konditionen einverstanden, allerdings handelt es sich um Links zu Online-Casinos, was hierzulande schlichtweg verboten ist. Einzige Ausnahme sind Casinos, die man innerhalb der EU betreibt. Doch die fragen nicht an. Oder es geht um Abzocke-Buden in Form von angeblichen Crypto-Mining-Anbietern, die nie vorhatten, auch nur eine Kryptowährung zu schürfen, sondern nur die eingezahlte Kohle der Investoren für sich zu behalten. Im Forum habe ich für dubiose Anbieter mittlerweile einen eigenen Bereich eingerichtet, der prächtig wächst und gedeiht. Wenn ich bei der Kommunikation schon so viel Zeit verschwende, dann will ich die Abzocker wenigstens mal mit Namen nennen. Vielleicht stolpert ja jemand darüber und behält sein Erspartes für sich, statt es denen zu „schenken“.
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Nur Kosten im Osten?
Nein, vielmehr ein blankes Konto tief im Westen! Die beiden neuen Techniker arbeiten sehr professionell, aber professionell ist auch das, was sie dafür an Bezahlung haben wollen. Ich könnte auch sagen: „sportlich“! Das muss man erst mal an Einnahmen generieren. Und die sind halt nicht im gleichen Maß gestiegen wie die Mehrkosten, eher das Gegenteil war der Fall. Ich will nicht herumjammern, aber so ist es nun einfach.
Wenn heute das letzte Geld für 2023 abgebucht ist, hat das Finanzamt trotz Steuerberater insgesamt mehr als 10.000 Euro Steuern eingezogen. Ich frage mich so langsam, wofür ich mich überhaupt noch 7 Tage in der Woche anstrengen soll, wenn sowieso alles bei Vater Staat landet? Es ist ja nicht nur das, was ihr an Artikeln oder Forenpostings von mir sehen könnt, sondern auch viel administrativer Kram, der erledigt werden muss.
Fällig wird jeden Monat die Vorbereitung der Umsatzsteuer-Meldung für den Steuerberater. Dazu kommen Überweisungen, die Kontrolle der Zahlungen von Werbekunden, die Kommunikation via Ticket-System, über soziale Netzwerke, per E-Mail, Telegram, Signal und und und! Und dann sind manche Werbepartner so drauf, dass sie mich die ganze Arbeit machen lassen und zahlen dann einfach nicht. Und das trotz erster und zweiter Mahnung. Da die nicht selten ihren Sitz außerhalb der EU haben, macht ein Mahnverfahren keinen Sinn.
Trübe Aussichten
Die KI zieht sich alle Informationen aus den Webseiten und spuckt sie den Nutzern aus. Da die wenigsten auf einen Link von uns klicken, wenn ihre Frage schon beantwortet ist, hat das Ganze für uns nur Nachteile. Laut einer aktuellen Studie von Wordsmattr ist seit Einführung der Google AI Overviews innerhalb der Suchmaschine der Traffic für Websites aus Deutschland, Österreich und der Schweiz durchschnittlich um 17,8 Prozent zurückgegangen. Das tut weh. Über die Zukunft will ich lieber gar nicht erst nachdenken. Da wird mir nur schwarz vor Augen.
Die Verwertungsgesellschaft Wort hat unsere Listen aus der Wertung genommen
Doch es gibt noch von woanders schlechte Nachrichten. Die VG Wort arbeitet ähnlich wie die GEMA, aber nicht für Komponisten, sondern für Journalisten. Derzeit stellt man für das Meldesystem für Texte auf Internetseiten (METIS) mal wieder das Abrechnungssystem um. Unsere Warez-Listen seien nicht journalistisch hochwertig genug, um weiterhin vergütet zu werden, teilte man mir lakonisch mit. Auch die anderen Auszahlungen werden sich verändern. Ob zum Guten, bleibt noch abzuwarten.
In der Ankündigung liest es sich so, als wenn sie hier und da etwas drauf packen, obwohl sie auch manches gar nicht mehr vergüten werden. Die Gelder, die sie verteilen, speisen sich übrigens aus der Leermedienabgabe, die man automatisch beim Kauf von Smartphones, PCs als auch bei Speichermedien wie Festplatten, USB-Sticks, DVD-Rohlinge etc. bezahlt. Deswegen ist in jedem Beitrag von uns eine Zählmarke drin. Diese misst, wie viele Seitenzugriffe ein Artikel innerhalb eines Jahres hatte. Jeweils im Herbst eines jeden Jahres zahlt die VG Wort aus. Freilich erst, nachdem der Verein vorher die eigenen Bearbeitungsgebühren abgezogen hat.
Künstliche Intelligenz entfaltet langsam aber sicher ihre zerstörerische Wirkung!
Die Problematik mit der VG Wort wird noch spannend, weil die Verwendung einer KI zur Korrektur zwar erlaubt ist, nicht aber für die Erstellung der Beiträge. Das heißt, man darf deepl write & Co. zwar dafür nutzen, um alle Stil- und Grammatikfehler zu beseitigen. Doch wie will unter den Umständen die VG Wort noch überprüfen, ob den Text ein Mensch geschrieben hat? Schließlich geht bei der Korrektur auch ein Großteil des individuellen Stils verloren, weswegen ich höchst ungern auf solche Tools zurückgreife. Weil dann klingt alles irgendwie gleich.
Viele gutgemeinte Vorschläge und doch kein Ausweg
In unserer öffentlichen Telegram-Gruppe hieß es, wir sollen doch „endlich mal“ die Spendenoption per Patreon einrichten, dann würden auch viel mehr Spenden kommen. Ach, echt? Die gibt es nämlich schon längst. Unsere Bücher, E-Books und Anziehsachen will auch kaum jemand kaufen, obwohl wir immer wieder mal darauf hingewiesen haben. Sicher könnte das eine oder andere Produkt attraktiver sein, das gebe ich gerne zu.
Die Gratismentalität als Ursache
Aber leider stimmt auch, dass wir es gewohnt sind, alles umsonst im WWW zu erhalten. Warum also bei Tarnkappe.info eine Ausnahme machen? Die Leute bezahlen oftmals lieber mit der Erlaubnis, dass man ihre Nutzungsdaten erhebt, auswertet und an mehrere Stellen weiterverkauft. Das ist für mich, der Datenschutz liebt, echt ätzend. Aber es ist einfach so. Es entspricht schlichtweg der menschlichen Natur, alles für sich zu behalten und nichts zu teilen.
Von wegen „sharing is caring„, manche Online-Piraten sind die schlimmsten Vertreter überhaupt! Viele davon möchten nämlich sowieso gar nichts für irgendwas bezahlen und alles nur für lau konsumieren, das war schon vor 19 Jahren zu gulli-Zeiten so, daran hat sich nichts geändert. Doch sollte ein einziges Komma fehlen, ist direkt das Geschrei groß. Aber gut, machen wir uns nichts vor. Ohne den ausgeprägten Egoismus wäre auf dieser Welt die Spezies Mensch wahrscheinlich längst ausgestorben.
An Spendenoptionen mangelt es nicht, wohl aber an der Spendenbereitschaft
Fakt ist: Die Leser hätten zwischenzeitlich längst per Steady, in verschiedenen Kryptowährungen, mithilfe von PayPal, Ko-Fi, Bargeld per Post und so weiter spenden können. Wir haben immer wieder dazu aufgerufen. Aber von dem, was monatlich an Spenden reinkommt, kann ich meistens nicht mal einen einzigen Artikel bezahlen. Das sind im Monat durchschnittlich ca. 30 bis 40 Euro. Das ist umgerechnet etwas mehr als ein einziger Beitrag mit normalem Rechercheaufwand. Am Tag herauskommen sollten eigentlich mindestens drei Artikel, damit Google uns nicht wegen Inaktivität abstraft! Das wären also 90 Beiträge monatlich, von denen ich mindestens ein Drittel selbst schreiben könnte. Bleiben trotzdem noch 59 Artikel, die wir nicht spendenbasiert veröffentlichen können. Mal ganz davon abgesehen, dass ich bei der Rechnung dauerhaft genau 0 Tage Urlaub im Jahr machen dürfte. Ach ja, jedes Wochenende und an Feiertagen hätte ich auch Dienst, nicht zu vergessen.
Viele Werbepartner wollen am liebsten alles für lau
Wir haben vermehrt Affiliate-Links von verschiedenen Anbietern inklusive Amazon eingebaut, dadurch kommen aber auch keine großen Einnahmen bei uns rein. Was sich lohnt, sind Beiträge und Tests von VPN-Anbietern. Die PC-Hersteller, deren Mini-PCs wir getestet haben, wollen dafür natürlich auch am liebsten nichts bezahlen. Die wollen uns die Hardware lieber schenken. Doch wer braucht schon mehr als ein Gerät daheim? Ich bin doch kein Online-Händler bei eBay, oder? Was soll ich mit mehr als einem PC, selbst wenn ich ihn geschenkt bekomme? Dazu kommt: Die Garantie fällt mangels Kauf und Rechnung eh weg, weswegen auch der Wert der Hardware, die man schon nach einer Woche Benutzung gebraucht verkaufen muss, deutlich geringer wäre.
Es gab noch verschiedene Verbesserungsvorschläge aus den Reihen der Leser, die alle mit einem gigantischen Aufwand bei unklarer Aussicht auf Erfolg verbunden wären. Was das Marketing im Online-Biz betrifft, wollte ich mich beraten lassen. Die Dame ist eine echte Fachfrau, keine Frage. Sie meinte dann vor etwa zwei Monaten am Telefon zu mir, sie könne mir ein Beratungs-Paket für 15.000 Euro anbieten. Wie ihr euch vorstellen könnt, war unser Telefonat dann schnell beendet. ;-)
Ehrlich gesagt: Wenn es keinen Ausweg aus dem Dilemma geben sollte, muss ich mir wieder einen Halbtagsjob im sozialen Bereich suchen, die Qualifikation habe ich ja. Die Arbeit der Autoren wäre dann aber nicht mehr möglich. Ausführliche Tests oder Anleitungen: gäbe es unter den Voraussetzungen auch nicht mehr. Pro Woche wären es dann vielleicht maximal zwei Artikel, die ich dann selbst schreiben würde. Somit wäre tarnkappe.info wieder wie früher ein bezahltes Hobby und nicht mehr.
Ist euch das nach über 11 Jahren tarnkappe.info wirklich egal?
Okay, dann wird es mir das auch sein müssen. Und das obwohl mein Herz sehr daran hängt. Sorry – aber dann ist es halt so. Die Autoren und ich, wir haben keine großen Ansprüche. Aber wir arbeiten uns nicht weiter kaputt für nichts und wieder nichts. Ihr wollt sachlich klingende Titel? Ja, wir auch. Aber dann liest den Kram halt keine Sau. Ihr wollt den Clickbait nicht, den man euch da draußen vielfach bietet? Kein Zweifel, uns geht das auch mächtig auf den Keks. Aber ohne im Teaser, Beitragsbild oder Titel ein bisschen Aufmerksamkeit zu erzeugen, kann sich schlichtweg niemand mehr über Wasser halten, wie es aussieht.
Ihr wollt mehr Datenschutz-Themen oder netzpolitische Kommentare, die monatliche Open-Source-Kolumne zurück? Klar, gerne. Aber die liest halt kaum jemand. Tutorials, Software- oder Hardware-Tests? Allesamt zeitlich wahnsinnig aufwändig und somit für uns kaum bis gar nicht finanzierbar. Die Lesetipps? Die hat man größtenteils ignoriert. Okay, das war ein Versuch wert. Und die Glosse zum Monatswechsel? Sie ist nur etwas für den Newsletter, damit er mindestens einmal im Monat erscheint.
Dass man das alles als regulärer Leser nicht ahnen kann, ist mir auch klar. Ich habe ja früher auch nicht gewusst, was da ein Rattenschwanz dran hängt, wenn man einen Blog oder ein News-Portal halbwegs professionell betreiben will. Mit den Kosten für den Webhoster alleine ist es halt bei einem solchen Projekt lange nicht getan. Erst recht nicht, wenn man es legal aufzieht und somit bereit ist, in Deutschland Steuern zu bezahlen.
Wie soll es weitergehen?
Neue Episoden für unseren Podcast? Daran war zeitlich schon seit vielen Monaten nicht dran zu denken, weil der Podcast schlichtweg kein Geld einspielt. Neue Videos für unseren Kanal bei YouTube? Themen gäbe es schon. Aber das ist aufgrund des Aufwands leider auch schon seit Jahren nicht mehr möglich.
Zugegeben, Video-Views sind eine schöne Sache. Aber sie helfen nicht, weil der Traffic in den sozialen Netzwerken, so auch bei TikTok, den Facebook Reels, Instagram & Co. darauf ausgelegt ist, dass er dort BLEIBEN soll. Wir könnten Video-Tutorials machen, sogar um zu zeigen, wie man die Sperre von Ad-Blockern umgehen kann. Aber wie sollen wir das finanzieren, wenn wir dadurch fast keine neuen Besucher bzw. Seitenzugriffe kriegen?? Die Zuschauer werden uns nicht besuchen, wenn das Video bereits ihre Frage beantwortet hat.
Das ist genauso wie die Suchenden, deren Antworten schon die KI von Bing, Brave oder Google geliefert hat. Die Surfer sollen bleiben, wo sie sind, das haben die Tech-Konzerne so eingerichtet, das ist ja alles kein Zufall!
Haut uns in eurem Adblocker bitte in die Whitelist
Wie soll das alles weitergehen? Ganz ehrlich? Ich habe die Nase momentan gestrichen voll und weiß es einfach nicht. Aber so geht es zumindest nicht weiter. Wir haben gute Inhalte geliefert, immer wieder. Und jetzt seid ihr gefragt. Macht bitte eine Ausnahme, was euren Adblocker betrifft. Packt uns bitte auf die Allowlist, wie sich das gute Stück bei AdblockPlus so schön schimpft. Das dauert keine 30 Sekunden und dann sind für euch alle Inhalte wieder zugänglich.
Nydus.org zeigt die Gegenwart und schon nicht mehr die Zukunft des Journalismus. Man greift über ein soziales Netzwerk oder RSS die Nachrichten der Konkurrenz ab, lässt sie von einer KI umformulieren, um sie dann auf der eigenen Seite zu platzieren. Ganz unten verlinkt man noch möglichst unauffällig die Quelle, damit den Link ja jeder übersieht, fertig ist die Laube. Anders machen es die ganzen KI-Anbieter schließlich auch nicht. Woher die Inhalte stammen und ob jemand davon leben kann, ist OpenAI oder wie sie alle heißen mögen, scheißegal.
Hinweis: Dieser Kommentar in eigener Sache ist ausnahmsweise mal nicht SEO-optimiert und deswegen einfach frei Schnauze geschrieben. Das ist auch so eine Sache, die mich endlos nervt, wenn einem Google vorschreibt, wie man die Beiträge zu strukturieren hat. Das kann man natürlich auch unterlassen. Aber dann ist man bei den Ergebnissen der Suchmaschinen halt ganz unten. Und ohne Seitenaufrufe = keine Werbeeinnahmen und keine VG Wort-Ausschüttung etc. Ihr wisst schon, was ich meine.
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