Das YouTube-Logo auf einem Handy
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Bildquelle: rafapress, Lizenz

YouTube vs. Werbeblocker: Ladeverzögerungen bei Firefox-Nutzern sorgen für Aufregung

Ein Aufschrei geht durchs Netz. Denn der Kampf YouTube vs. Werbeblocker geht in die nächste Runde und soll gezielt Firefox-Nutzer betreffen.

YouTube und Werbeblocker sind schon lange nicht mehr die besten Freunde. Doch nun erreicht der Konflikt eine neue Ebene: Firefox-Nutzer beschweren sich über eine „künstliche“ Ladezeit von fünf Sekunden bei YouTube-Videos, die in Chrome und anderen Browsern nicht auftritt. Google gibt offen zu, dass dies Teil der Auseinandersetzung „YouTube vs. Werbeblocker“ ist, aber die Community ist alarmiert.

YouTube vs. Werbeblocker: Werden Firefox-Nutzer gezielt benachteiligt?

Die Diskussion über diese künstlich verlängerte Ladezeit hat die Reddit- und Hacker-News-Communities erobert. Berichte von Nutzern, die das Phänomen selbst erlebt haben, verbreiten sich wie ein Lauffeuer. Android Authority, Tarnkappe.info und viele andere konnten das Problem zwar nicht reproduzieren, aber viele Nutzer bestätigen, dass die Verzögerung von immerhin fünf Sekunden tatsächlich auftritt.

YouTube vs. Werbeblocker - der Kampf geht weiter
YouTube vs. Werbeblocker – der Kampf geht weiter

Google reagiert mit vagen Aussagen, bestätigt aber indirekt die Existenz der künstlichen Wartezeit. Der Grund: Nutzer mit aktiviertem Werbeblocker sollen dazu gebracht werden, Werbung zuzulassen oder auf YouTube Premium umzusteigen. Die Reaktionen in der Community sind geteilt, viele halten die Maßnahme jedoch für fragwürdig und berichten von einem Verschwinden des Problems, wenn sie Chrome verwenden.

Nutzer haben sogar Vergleichsvideos zwischen Firefox und einem getarnten Firefox (mittels „User-agent switcher“) gepostet. Letzterer lädt das Video ohne Verzögerung. Dies wirft die Frage auf, ob Google gezielt gegen alternative Browser vorgeht, um die Nutzung von Chrome zu fördern.

Verspielt sich Google das Vertrauen seiner Nutzer?

Im weiteren Kontext zeigt sich, dass Google und YouTube bereits in der Vergangenheit mit der Werbeblocker-Erkennung gespielt haben. Das Ergebnis ist eine inkonsistente Nutzererfahrung je nach Browser und Adblocker-Konfiguration. Diese „YouTube vs. Werbeblocker“-Spielereien kosten Google das Vertrauen der Nutzer, die täglich auf seine Dienste zugreifen.

Das Problem ist jedoch älter. Bereits 2018 beschuldigte der Mozilla-Ingenieur Johnathan Nightingale, Google, YouTube in Firefox absichtlich zu verlangsamen. Ein ehemaliger Mozilla-Manager bestätigte 2019, dass der Suchmaschinen-Gigant regelmäßig versucht, die Leistung von Firefox zu beeinträchtigen.

Die jüngste Ankündigung, dass Chrome ab Juni 2024 bestimmte Browsererweiterungen nicht mehr unterstützen wird, wirft zudem die Frage auf, welche Auswirkungen dies auf Adblocker und die Nutzbarkeit von YouTube haben wird.

Inmitten dieser Auseinandersetzung verliert Google seinen Vertrauensvorschuss. Die Nutzererfahrung auf YouTube wird zunehmend von externen Faktoren beeinflusst, und es stellt sich die Frage nach der Integrität der Aktionen von „YouTube vs. Werbeblocker“. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Konflikt entwickelt und welche Auswirkungen er langfristig auf die Nutzer haben wird.

Sunny

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.