YouTube-Familienabo im Fokus: Haushaltsbindung wird strikt kontrolliert.
YouTube-Familienabo im Fokus: Haushaltsbindung wird strikt kontrolliert.
Bildquelle: ChatGPT

YouTube verschärft Haushaltsregel: Familien-Abos unter Druck

YouTube verschärft die Haushaltsregel beim Premium-Abo. Wer nicht im selben Haushalt wohnt, verliert die Vorteile.

YouTube verschärft aktuell die Haushaltsregel und setzt bei Premium-Abos jetzt konsequent um, was die Plattform lange Zeit tolerierte. Alle Mitglieder müssen im selben Haushalt leben. Wer die Vorgabe bricht, bekommt eine Warn-E-Mail mit 14-Tage-Frist, danach sind die Premium-Vorteile weg. Was Nutzer erwartet, welche technischen Kontrollen im Hintergrund laufen und wie YouTube damit Netflix kopiert, haben wir für euch zusammengetragen.

YouTube verschärft Haushaltsregel – was steckt dahinter?

Bereits seit 2023 steht in den Nutzungsbedingungen, dass YouTube Premium Family nur für Mitglieder desselben Haushalts gilt. Doch bisher war das lediglich eine Worthülse ohne konkrete Prüfungen. Laut dem Online-Magazin AndroidPolice verschickt YouTube inzwischen erste Warn-Mails mit dem Betreff „Ihre Premium-Familienmitgliedschaft wird pausiert“. Darin macht das Unternehmen deutlich, dass künftig ausschließlich Personen im selben Haushalt die Premium-Vorteile nutzen dürfen. Wird hingegen ein abweichender Standort festgestellt, bleibt den Betroffenen lediglich eine 14-tägige Frist, bevor YouTube wieder Werbung einblendet. Es sei denn, sie wenden sich an den Support und können ihre Berechtigung nachweisen. Ansonsten verlieren Betroffene Premium-Features wie Werbefreiheit, Downloads und Hintergrundwiedergabe, bleiben aber formal Teil der Familiengruppe.

Das neue Vorgehen gilt nicht nur in den USA, sondern auch hierzulande. In Deutschland kostet das YouTube Premium Family-Abo 23,99 € pro Monat und erlaubt bis zu sechs Mitglieder. Als Voraussetzung besteht ein Mindestalter von 13 Jahren, ein Google-Konto und eine identische Adresse mit dem Familienadministrator.

YouTube verschärft Haushaltsregel: Familien-Abos unter Druck
YouTube verschärft Haushaltsregel: Familien-Abos unter Druck

So kontrolliert YouTube: 30-Tage-Check-in

Zur Durchsetzung der verschärften Haushaltsregel setzt YouTube auf einen elektronischen Check-in alle 30 Tage, doch wie dieser technisch funktioniert, bleibt im Dunkeln. Wahrscheinlich greift Google auf IP-Daten, Standortinformationen und Geräte-Checks zurück. Unklar bleibt, nach welchen Kriterien jemand als „außerhalb des Haushalts“ gilt. Dadurch entsteht Unsicherheit, zum Beispiel, ob Reisen, VPNs oder längere Aufenthalte an einem Zweitwohnsitz fälschlicherweise zur Sperre führen.

Familienmodell oder Spartrick?

Dass YouTube die Haushaltsregel verschärft, richtet sich nicht nur gegen Sparfüchse, die den Tarif aufsplitten. Auch echte Familien mit getrennten Wohnsituationen (Studenten, Soldatenfamilien, Patchwork-Modelle) geraten ins Visier. Das dürfte für Frust und Diskussionen sorgen, besonders, weil der Konzern parallel einen Zwei-Personen-Tarif („Duo“) testet, der wohl als offizielle Alternative gedacht ist.

Zudem hat Netflix hat es bereits vorgemacht. Erst gab es massiven Widerstand, dann stiegen die Abo-Zahlen. Es zielt offenbar darauf ab, weniger Sharing zu erreichen zugunsten von mehr Einzel- und Duo-Abos. Disney+, Hulu und HBO Max haben ebenfalls ähnliche Restriktionen eingeführt.

Fazit: Premium-Familienplan wird zur Haushaltsfrage

YouTube verschärft die Haushaltsregel und beendet damit das jahrelange „Grauzonen-Sharing“. Für Nutzer bedeutet es, dass ohne Haushaltsbeweis die Premium-Vorteile wegfallen. Netflix hat es vorgemacht, YouTube zieht nach. Für Studenten, Patchwork-Familien und alle, die nicht im selben Haus wohnen, wird es kompliziert und am Ende wohl auch teurer.

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.