Die ersten beiden DMCA-Meldungen kamen jedoch nicht von YouTube. Auch deutsche Entwickler haben ein Auge auf ReVanced geworfen.
Die App ReVanced, die ihren Anwendern mitunter YouTube-Premium-Features kostenfrei zur Verfügung stellt, sieht sich ersten Urheberrechtsbeschwerden ausgesetzt. Doch interessanterweise gingen diese nicht von Googles Videoplattform aus.
ReVanced als Nachfolger von Vanced – YouTube ohne Werbung
So beliebt Googles Videoplattform YouTube auch ist, motivieren die penetranten Werbeeinblendungen inzwischen immer mehr Benutzer dazu, sich nach Alternativen umzusehen. Wer dennoch nicht auf die umfangreiche Auswahl verfügbarer Inhalte bei dem Streamingdienst verzichten will, kam womöglich schon mal mit der App Vanced in Berührung.
Aufgrund rechtlicher Probleme hat der Entwickler das Projekt zwar im vergangenen März eingestellt. Doch mit „ReVanced“ stand sogleich ein Nachfolger bereit, der die Arbeit seines Vorbildes weiterführen sollte.
Dabei entfernt ReVanced nicht nur die Werbung aus sämtlichen YouTube-Videos. Ebenso erhält der Anwender die Möglichkeit, Medien von der Videoplattform im Hintergrund abzuspielen. Google verlangt für diese Features ein zahlungspflichtiges Premium-Abonnement – ein Deal, den viele Benutzer nicht eingehen wollen.
Zahlungspflichtige Features für lau angeboten
Und obwohl sich das Team hinter ReVanced größte Mühe gibt, den rechtlichen Problemen seines Vorgängers aus dem Weg zu gehen, nahmen in den letzten Tagen gleich zwei bei GitHub eingetroffene DMCA-Meldungen das Projekt ins Visier. Doch anders als man zunächst vermuten würde, kamen diese nicht von YouTube.
Die erste Meldung initiierte der Entwickler der App „AnyTracker„, der behauptete, durch einen Patch sei es ReVanced-Nutzern ermöglicht worden, Premium-Funktionen von AnyTracker zu verwenden, ohne dafür bezahlen zu müssen.
Die zweite DMCA-Benachrichtigung kam von zwei deutschen Unternehmen, die die Wetter-App „Pflotsh ECMWF“ entwickelt haben. Dabei handelt es sich um die Garzotto GmbH und die Kachelmann GmbH. Auch in diesem Fall lautet der Vorwurf, ReVanced umgehe aktiv die Notwendigkeit einer Zahlung für regulär kostenpflichtige Features.
Team ergreift Maßnahmen – ReVanced bleibt verfügbar
Zwar habe GitHub laut einem Bericht von TorrentFreak in beiden Fällen keinen gültigen Umgehungsanspruch feststellen können. Doch da das Unternehmen andere Urheberrechtsverletzungen erkannt haben will, habe es die Meldungen trotzdem bearbeitet.
Dies habe letztendlich dazu geführt, dass GitHub das Repository mit den beanstandeten Patches entfernte. Das Haupt-Repository des Projektes sei jedoch weiterhin verfügbar.
Die Entwickler von ReVanced zogen ihre Schlüsse daraus. Patches wolle das Team in Zukunft nicht mehr über GitHub bereitstellen.
ReVanced sei immer unter revanced.app verfügbar, heißt es in dem neusten Tweet. Derzeit verweist diese Domain noch auf das GitHub-Projekt. Ob sich das demnächst ändert, bleibt abzuwarten.
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