SpotX
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Bildquelle: ChatGPT

SpotX – der Patch, den Spotify nicht totkriegt!

Der praktische Patch SpotX verhindert automatische Updates, blockiert die Analyse von Spotify und verbannt jede Form der Werbung.

SpotX ist ein echter Geheimtipp unter den Patches für Spotify auf Desktopsystemen. Während viele Tools kamen und gingen, hat sich SpotX in einer kleinen, aber treuen Community als das Werkzeug etabliert, mit dem man die Software von Spotify frei von Werbung und jeden Zwang genießen kann. Lange Zeit sah es allerdings so aus, als würde auch dieses Projekt den gleichen Weg gehen wie Whoogle, das für Monate in der Versenkung verschwunden war.

Das Aus schien besiegelt

Am 11. August 2025 meldete sich der Entwickler im Telegram-Kanal von SpotX zu Wort. Seine Botschaft war ernüchternd: Ab Spotify-Version 1.70 sei nicht mehr mit einer Kompatibilität zu rechnen. Grund dafür sei die neue Signaturprüfung, die Spotify inzwischen auch auf allen Desktop-Systemen aktiviert und nicht mehr nur auf Android oder iOS. Das war ein schwerer Schlag für viele, denn genau diese Signaturprüfung ist der Kern des Problems. Auf mobilen Systemen hatten Online-Projekte wie ReVanched oder X-Manager bereits mit diesem Mechanismus zu kämpfen. Sie spooften die Spotify-Signatur, um modifizierte APKs zum Laufen zu bringen, ein Schritt der ReVanched prompt den DMCA-Hammer eingebracht hat.

spotxbash

Mit dieser Maßnahme zog Spotify die Zügel also enger. Die Signaturprüfung bedeutet in der Praxis, dass jede Modifikation an der Anwendung erkannt wird. Wer versucht, den Client zu patchen, läuft Gefahr, dass Spotify beim nächsten Start die Ausführung einfach verweigert. Und doch gibt es Entwickler, die darin eine Herausforderung sehen. SpotX ist das Paradebeispiel dafür.

Das unerwartete Comeback von SpotX

Als ich kürzlich Spotify auf die Version 1.75 aktualisierte, rechnete ich eigentlich schon mit dem Schlimmsten. Routinemäßig ließ ich den SpotX-Patch darüber laufen, in der Erwartung, das es mit einer neuen Spotify Version nicht funktioniert. Doch stattdessen wurde ich positiv überrascht: Der Entwickler hat es tatsächlich geschafft, das neue Signatursystem auszutricksen.

SpotX

Es ist schon fast ironisch, dass Spotify mit jeder neuen Sicherheitsmaßnahme nur den Ehrgeiz der Szene befeuert. Während im offiziellen Reddit-Forum über die Zukunft von SpotX spekuliert wurde, tauchten auf Telegram erste Hinweise darauf auf, dass eine neue Version intern getestet wurde. Es gab keine großen Ankündigungen und kein Changelog, sondern nur ein knappes Update: „It works again.“ Mehr nicht.

Für Windows-Nutzer ist der Einstieg weiterhin denkbar einfach. Ein PowerShell-Fenster als Administrator öffnen, das Skript starten sich davon durch die Installtion leiten lassen und fertig. Der Rest passiert automatisch. Die Linux- und macOS-Versionen basieren auf denselben Prinzipien, nutzen aber eigene Bash-Skripte.

spotx, github

Warum man Auto-Updates besser deaktiviert

Die wichtigste Empfehlung, die SpotX selbst beim letzten Schritt ausgibt, lautet: Updates stoppen. Denn jedes Spotify-Update kann die mühsam erarbeitete Kompatibilität zunichte machen. Auf den Desktop-Systemen halten sich die Änderungen ohnehin in Grenzen. Niemand verpasst etwas Wesentliches, wenn er ein paar Versionen auslässt.

In der Szene herrscht diesbezüglich ein stiller Konsens. Wer sich gegen Spotifys Werbemauer wehrt, muss vorsichtig mit den eigenen Daten umgehen. Schon mehrfach kam es vor, dass neue Signaturprüfungen nicht nur die Modifikationen blockierten, sondern auch den Client selbst beschädigten. Wer zu oft aktualisiert, muss wieder ganz von vorne beginnen.

SpotX – zwischen Legalität und Leidenschaft

Rein rechtlich bewegt sich SpotX längst jenseits der Grauzone. Die Umgehung von Signatur- oder Integritätsprüfungen fällt in vielen Ländern unter die jeweils gültigen Anti-Circumvention-Regeln. In den USA greift hier der DMCA, in der EU gibt es ähnliche Bestimmungen zum „Schutz technischer Maßnahmen“. Spotify hätte also jederzeit die Möglichkeit, gegen das Projekt vorzugehen. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Open Source-Patch verschwindet, nachdem Anwälte aktiv geworden sind.

Spotify with headphones
Auch die Rechtsabteilung von Spotify hört zu.

Trotzdem ist es beeindruckend, mit welcher Präzision und Leidenschaft der Entwickler immer wieder Wege findet, den Code neu zu justieren. Reverse Engineering in dieser Tiefe erfordert Wissen, das weit über das übliche „Skript anpassen“ hinausgeht. Man muss verstehen, wie Spotify seine Binärdateien prüft, welche Zertifikate es nutzt und wo sich die Schwachstellen befinden. Und all das passiert, ohne dass die Community viel davon mitbekommt.

Das Schweigen des Entwicklers

In der Öffentlichkeit äußert er sich kaum. Weder auf Reddit noch auf GitHub finden sich längere Statements zu den jüngsten Problemen. Lediglich im Telegram-Kanal tauchten im Sommer vereinzelt Hinweise auf, dass man „an einem Fix arbeite“, mehr nicht. Ob das Schweigen aus Vorsicht geschieht oder schlicht der Arbeitsweise geschuldet ist, bleibt Spekulation. Es passt jedoch zur Szene. Je weniger Angriffsfläche man bietet, desto länger kann man ungestört arbeiten.

Die SpotX-Community selbst zeigt sich zwiegespalten. Einige feiern den jüngsten Erfolg als Beweis, dass Spotify nicht unknackbar ist. Andere verweisen darauf, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis die nächste Blockade komme. Der Tenor ist klar „Enjoy it while it lasts.

spotx logo
Spotify Free ohne Werbung konsumieren.

Das Katz-und-Maus-Spiel geht weiter

Was SpotX leistet, ist mehr als nur ein Patch. Es ist ein Symbol für den Kampf um die Kontrolle über die eigene Software. Spotify will bestimmen, was Nutzer dürfen – SpotX hält dagegen. Doch dieser Balanceakt hat seinen Preis. Mit jedem Update steigt der Aufwand, die Schutzmechanismen zu umgehen. Und irgendwann könnte selbst der motivierteste Entwickler keine Lust mehr haben, ständig gegen dieselbe Wand zu laufen.

Aber heute, im Oktober 2025, läuft SpotX. Unter Version 1.75, trotz Signaturprüfung, trotz aller Hürden. Genau das macht es so faszinierend. Es ist der Beweis, dass selbst unter restriktiven Bedingungen immer jemand einen Weg findet. Vielleicht nicht für immer, aber für jetzt.

Spicetify nutzt einen anderen Ansatz für das Ad-Blocking, weshalb es in diesem Zeitraum nicht davon betroffen war. Es wird von der Community sehr gut gepflegt und ermöglicht die gleiche Umwandlung in eine Freemium-Variante wie SpotX, nur ohne die Signaturen zu umgehen.

Ihr habt die Wahl, was euch mehr zusagt. Das Ergebnis ist das gleiche. Ihr erhaltet eine stabil laufende Freemium-Version mit nur einer Einschränkung. Es gibt kein neu hinzugekommenes Lossless-Audio.

Woher kriege ich SpotX?

Die Installation ist bei Windows simpel. Einfach die Datei install.bat für Windows herunterladen und SpotX als Admin in der Windows Powershell (cmd) ausführen, fertig! SpotX für macOS und Linux ist hingegen hier bei GitHub verfügbar.