Open-Source: Oder du bist das Produkt

Open-Source: Oder du bist das Produkt

Dieses Mal in der Open-Source Kolumne: Was für Fotografen, Programmierer und jedermann. Sei nicht das Produkt, lies die Kolumne!

In Zeiten in denen viele ihre Dienste und Software kostenlos wollen, ist es nicht verwunderlich, dass Unternehmen wie Google, Facebook Meta, und Twitter 𝕏 ihre Userbase als Produkt an den höchstbietenden verschachern. Open-Source-Software hilft dagegen.

Die Lösung: Freie Software

Es gibt als Gegenpol dazu auch eine Bewegung, die Software – meist kostenlos – zur Verfügung stellt und zum zentralen Punkt macht, dass die Rechte von Nutzern und Entwicklern gewahrt bleiben: Die Freie Software Bewegung.

Gern wird hier verargumentiert, dass Libreoffice oder Gimp oder OpenSCAD oder oder oder keine Alternative wären. In einigen Fällen mag das auch zutreffen, weil einzelne Features nicht unterstützt werden. Oft ist es allerdings viel mehr die Bequemlichkeit sich nicht mit einem neuen UI vertraut machen zu müssen, oder einen etwas anderen Workflow zu nutzen. Hier muss jeder für sich entscheiden, was ihm wichtiger ist: Oft ist es ein Trade-off zwischen bekannter UX und Datenschutz.

Open-Source KIs lokal ausführen

Open-Source Lizenz: MIT Open-Source Lizenz: MIT geschrieben in Go Open-Source Lizenz: MIT GitHub Repository

Einen KI-Stack aufzusetzen, ist gar nicht so einfach. Aber was, wenn man einfach nur Texte mit Llama generieren will, oder Vicuna für ChatGPT-artige Konversationen nutzen möchte? Dann hilft Ollama. Die Open-Source Lösung Ollama lädt das Modell runter und setzt alles so auf, dass man nur noch lostippen muss. Dabei unterstützt Ollama dutzende populärer, aber auch eher unbekannte, Sprachmodelle in verschiedenen Parametertiefen und Variationen zur Verfügung.

Hey, Orca! Write a poem about Free Software.

Free Software, oh free software
A gift to the world, so bright
Without you, the internet would grind
Your code, powering machines and networks
From smartphones to supercomputers
You are the backbone, a digital spine

orca-mini auf einem Laptop mit 6 GB RAM

Open-Source für Hobby- und Profi-Fotografen

Verfügbar auf Linux Verfügbar auf Windows Open-Source Lizenz: GPL Version 3 GitHub Repository

Ansel ist ein mächtiges Tool zur Entwicklung von rohen Bilddaten und hat, was das Photografenherz begehrt: verschiedene Farb-Funktionen, HDR-Mapping, Deblurring, Perspektivkorrekturen, Zensur und mehr.

Ansel ist ein Fork des bekannten Editors Darktable, minus etwa 30.000 Zeilen Code, die laut Aurélien Pierre – dem Kopf des Projektes – irrelevante Features und potenzielle Bug-Ursachen sind. Zusätzlich dazu versucht das Open-Source Programm Ansel ein möglichst intuitives Nutzererlebnis bereitzustellen, um die Entwicklung von Bildern nicht schwieriger zu machen, als es eh schon ist.

GitHub Actions, aber in cool

Open-Source Lizenz: GPL Version 3 GitHub Repository

CI ist cool. Man kann seinen Code testen, bevor er überhaupt Teil des Projektes ist. Nicht so cool ist, dass GitHub Actions proprietär ist. Ist eine Action mal weg, schaut man in die Röhre.
Hier hilft Woodpecker. Woodpecker kann mit (fast) jedem und bietet so die Möglichkeit seine CI Lösung einfach mitzunehmen, sollte man seine Repos mal umziehen müssen.

Diese Woche in der Blitzrunde CLI für jedermann

Das CLI ist nicht gruselig, auch wenn viele Nutzer das anders sehen. Heute gibt es mal ein paar kleine Tools, die euch den Tag ziemlich versüßen können.

ripgrep

geschrieben in Rust Open-Source Lizenz: MIT GitHub Repository

Die Windows Dateisuche sucht auch in Dateien. Mach dir ’nen Kaffee und wenn du ihn ausgetrunken hast, hat sie vielleicht sogar eine Datei gefunden. Mit dem Open-Source Tool ripgrep, oder kurz rg, hast du Glück, wenn du es bis zur Kaffeemaschine schaffst.

rclone

geschrieben in Go Open-Source Lizenz: MIT GitHub Repository

Vielen unserer Besuchern dürfte rclone schon bekannt sein, für alle anderen ist rclone die one-stop Lösung, um (quasi) alle Filehoster lokal einzubinden. OneDrive, MEGA, OwnCloud, oder auch einen eigenen S3 Bucket – alles kein Problem; ihr könnt sogar direkt von einem Drive auf einen anderen kopieren. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Schönes Hanukkah!

Das war es auch schon wieder mit den monatlichen Softwaretipps! Die nächste Ausgabe kommt nach den Feierlichkeiten zum Geburtstag eines Juden aus dem Mittleren Osten, aber nicht wieder ganz so spät wie diesen Monat. Für Tipps gibt es immer noch kein Kopfgeld, sie werden aber gern genommen. Für den Kontakt, einfach mal in der „Über den Autor“-Box nachsehen ↓

Über

Moritz ist von ganzem Herzen Open-Source Programmierer. Neben regelmäßigen Commits für diverse Open-Source-Projekte verfasst er gelegentlich auch Texte für die Tarnkappe. Er findet es echt seltsam über sich in der dritten Person zu schreiben und merkt an, dass seine DMs für alles außer Marketing-Nachrichten offen stehen. Erreichbar ist er auf Matrix (@moritz:poldrack.dev), IRC (mpldr auf libera.chat) und Email (~mpldr/public-inbox@lists.sr.ht).