Mit dem Tool copyparty kann man den heimischen PC in einen Dateiserver verwandeln, die Teilnehmer können diesen mit ihrem Webbrowser nutzen.
Das plattformübergreifende Open-Source-Tool copyparty verwandelt fast jedes Gerät in einen Fileserver. Der norwegische Programmierer ed9001 lässt dabei die unterschiedlichsten Konfigurationen zu und erlaubt es, dass man Transfers auch später fortsetzen kann. Das Tool ist umsonst. Wer möchte, kann ihm jedoch bei Ko-Fi eine anonyme Spende hinterlassen.
copyparty erleichtert den Dateiaustausch
Ihr habt ein Treffen, jeder hat seinen PC dabei und ihr wollt ohne USB-Stick jede Menge Dateien untereinander austauschen? Das könnte problematisch werden, außer ihr wollt eure Schwarzkopien mit einer Cloud teilen oder erstmal ein NAS so konfigurieren, damit alle darauf zugreifen können!? Genau für solche Zwecke, bei denen man nicht viel Zeit investieren möchte, hat ein Norweger copyparty erstellt. Das Ganze erinnert an Computerpartys aus den 90er Jahren, bei denen es normal war, dass die Leitungen regelrecht geglüht haben. Für das Tool gibt es auch einen Online-Demoserver, an dem man sich orientieren kann, wie das aussieht und was damit alles damit möglich ist. Das Programm ist in Python und muss nur kurz ausgeführt werden. Man kann es in einer Shell auch unter iOS installieren, um es sogar auf einem iPhone oder iPad zu starten.
Die Nutzung könnte nicht einfacher sein
Jeder Webbbrowser sollte zumindest dazu in der Lage sein, Verzeichnisse anzuzeigen, Dateien zu durchsuchen, herunter- und hochzuladen. Nach Aussage des Autors ist dies auch eine gute Notfalllösung für die Übertragung von Daten zwischen alten Rechnern. Vorkonfiguriert gibt es nur minimale Abhängigkeiten, jeder darf folglich alles auf der copyparty tun. Doch das kann man bei Bedarf ändern. Für die Nutzung ist keine Einrichtung erforderlich. Um das kostenlose Programm zu starten, muss man lediglich die SFX-Datei in Klartext ausführen, fertig.
Es ist möglich, unterbrochene Transfers auch später fortzusetzen
Das Verzeichnis, in dem man copyparty auf seinem Rechner ausführt, wird den anderen Teilnehmern automatisch als Root-Verzeichnis angezeigt. Doch auch nur, wenn sie im Browser die richtige Adresse eingegeben haben. Der wilde Dateiaustausch kann nun beginnen. Wer mag, kann auch eigene Verzeichnisse anlegen. Um Dateien hochzuladen, kann man diese einfach per Drag & Drop in das Browserfenster reinziehen. Das funktioniert auch mit kompletten Ordnern. Das Tool nutzt für die Dateiübertragung standardmäßig das Protokoll up2k. Das hat den Vorteil, dass man Up- und Downloads später problemlos fortsetzen kann, sollte es zu einer Unterbrechung kommen.
Motto von copyparty: Hauptsache es läuft irgendwie
An dieser Stelle wirklich alle Features von copyparty vorzustellen, würde ohne Zweifel den Rahmen des Beitrags sprengen. Die Konfiguration ist aber nicht schwierig. Das Softwareprojekt läuft unter dem ironischen Motto: „Hauptsache es läuft und funktioniert (irgendwie)“ Natürlich nimmt der Coder damit die Linux-Gemeinde ein wenig aufs Korn. Manche Mitglieder neigen dazu, alles zu ernst zu nehmen. Dabei hat er das Tool u.a. auch für Arch Linux umgesetzt.
Im GitHub-Repository des Programmierers findet man auch Beispielbefehle für verschiedene Anwendungen und eine umfangreiche Beispielkonfigurationsdatei, die selbsterklärend sein sollte.


















