ChatGPT zerlegt Ehe: Eine Frau in Griechenland verlässt ihren Mann, nachdem die KI in einer Kaffeetasse eine Affäre erkannt haben will.
„ChatGPT zerlegt Ehe“ – diese Schlagzeile mag wie ein satirischer Clickbait klingen, doch sie beruht auf einem echten Fall, der derzeit viral geht. In Griechenland hat eine Frau die Scheidung eingereicht, weil die KI angeblich anhand eines Kaffeetassen-Fotos die Untreue ihres Mannes erkannt hat. Klingt absurd? Ist es auch – und dennoch ist es bezeichnend für unsere zunehmend technikgläubige Gesellschaft.
Kaffeesatz meets KI: Der Fall im Überblick
Laut der Greek City Times nutzte die Frau im April 2025 ein KI-Tool – genauer: ChatGPT mit Bildanalysefunktion – um die Reste eines traditionellen griechischen Kaffees deuten zu lassen. Das System soll geantwortet haben: Ihr Mann betrügt sie. Für die betroffene Frau war das Grund genug, die Trennung einzuleiten.
Die folgenschwere ChatGPT-Anfrage
In einem skurrilen Zusammenspiel aus uralten Bräuchen und neuester Technologie hat eine Griechin die Scheidung eingereicht – ausgelöst durch eine ungewöhnliche Anfrage an ChatGPT. Die Frau bat den KI-Chatbot von OpenAI darum, den Kaffeesatz in der Tasse ihres Mannes zu deuten – eine moderne Interpretation der traditionellen Tasseographie. Die Antwort nahm sie offenbar so ernst, dass sie unmittelbare Konsequenzen zog.
Seit zwölf Jahren verheiratet und Mutter zweier Kinder, hatte die Frau ein Foto des Kaffeesatzes gemacht und an ChatGPT geschickt. Die künstliche Intelligenz interpretierte angeblich eine Affäre ihres Mannes mit einer jüngeren Frau, die entschlossen sei, die Familie zu zerstören. Diese mystische „Enthüllung“ reichte der Frau aus – sie trennte sich sofort und leitete rechtliche Schritte ein.
„Ich hielt es für Unsinn“ – Der Ehemann bricht sein Schweigen
In der griechischen Fernsehsendung „To Proino“ schilderte der überraschte Ehemann das Geschehen. „Sie interessiert sich oft für angesagte Trends“, sagte er. „Eines Tages bereitete sie griechischen Kaffee zu und fand es amüsant, Fotos der Tassen zu machen und sie von ChatGPT ‚lesen‘ zu lassen.“
Was dann folgte, hatte er nicht erwartet. Der Chatbot soll in seiner Tasse Hinweise auf eine geheimnisvolle Frau mit dem Anfangsbuchstaben „E“ gefunden haben. Eine Person, die in seinen Träumen vorkam und mit der er angeblich eine Beziehung eingehen würde. Die Tasse seiner Frau offenbarte hingegen düstere Botschaften: Der Mann betrüge sie bereits, und die andere Frau wolle ihr Zuhause zerstören.
„Ich hielt das alles für Unsinn“, sagte der Ehemann. „Aber sie hat es sehr ernst genommen. Sie hat mich aufgefordert auszuziehen, den Kindern von der Scheidung erzählt – und kurz darauf rief mich ein Anwalt an. Da wurde mir klar, dass sie es durchziehen will.“

Als er sich weigerte, einer einvernehmlichen Trennung zuzustimmen, bekam er nur drei Tage später offiziell die Scheidungspapiere. Laut dem Mann war dies nicht das erste Mal, dass seine Frau auf spirituelle oder esoterische Deutungen vertraute. Ein Astrologe redete ihr ein, ihr Mann würde seinen Job verlieren und das Ehepaar würde ins Ausland ziehen. Er gab an:
„Vor einigen Jahren war sie bei einem Astrologen und brauchte fast ein Jahr, um zu akzeptieren, dass dessen Aussagen keine Grundlage hatten“.
Rechtliche Realität vs. ChatGPT
Sein Anwalt betonte, dass die Aussagen eines KI-Chatbots keinerlei rechtliche Relevanz hätten und stellte klar, dass sein Mandant „unschuldig sei, solange nichts anderes bewiesen ist“.
Auch Experten für die Kunst der Tasseographie äußerten sich inzwischen. Sie wiesen darauf hin, dass eine authentische Deutung weit über den bloßen Kaffeesatz hinausgeht. Erfahrene Leser analysieren auch den Schaum sowie die Untertasse.
Fazit: KI als Beziehungskiller?
Multimodale Systeme wie GPT-4o können durchaus Muster und Objekte in Bildern erkennen – das ist technisch bewiesen. Doch emotionale oder moralische Schlüsse aus zufälligen Kaffeeresten zu ziehen, ist nicht nur pseudowissenschaftlich, sondern gefährlich irreführend. Dass ausgerechnet eine solche Aussage zur Scheidung führt, zeigt: ChatGPT zerlegt Ehe, weil Menschen Maschinen mehr vertrauen als ihrer eigenen Intuition.
Der Fall offenbart einen gefährlichen Trend: Künstliche Intelligenz wird zur moralischen Instanz erhoben. Zwischen Kaffeesatzleserei und KI-Vorhersage verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Wahn. Was bleibt, ist ein medienwirksamer Präzedenzfall – und eine offene Frage: Wenn wir der KI mehr glauben als unserem Partner – was sagt das über uns aus?