Es gibt für den Desktop-Client von Spotify keine Themes, keine Anpassungen und keine persönlichen Optionen. Das übernimmt nun Spicetify.
Spotify gehört für viele längst zum Alltag. Ob beim Arbeiten, Zocken, Entspannen oder auf dem Weg zur Arbeit – Spotify läuft praktisch immer im Hintergrund. Wer den Desktop-Client jedoch regelmäßig nutzt, merkt schnell: Spotify sieht bei allen gleich aus. Es gibt keine Themes, keine echten Anpassungen und kaum Spielraum für eine persönliche Note. Und genau hier kommt Spicetify ins Spiel.
Was ist Spicetify?
Spicetify ist ein Open-Source-Tool, mit dem du Spotify komplett umgestalten und nach deinen persönlichen Wünschen und Vorlieben erweitern kannst. Sowohl optisch als auch funktional. Die Software greift direkt auf den Spotify-Client zu und erlaubt das Einbinden eigener Themes, Erweiterungen und sogar kleiner Apps. Damit kannst du das Spotify-Interface so anpassen, wie es dir gefällt.
Ob dunkle Themes, transparente Oberflächen, Lyrics-Widgets oder Tools, die zusätzliche Steuerungsfunktionen bieten. Das Tool „Spicetify“ macht es möglich. Es ist ein bisschen wie ein Custom-ROM, nur eben für Spotify.
Der Reiz der Individualisierung.
Warum das Ganze? Weil Spotify in seiner Standardversion schlichtweg langweilig ist. Die Oberfläche ist durchdesignt, aber unflexibel. Wenn du täglich Stunden mit Musik verbringst, willst du irgendwann mehr als nur die Farben Grün und Schwarz und die immer gleichen Buttons sehen.
Spicetify erlaubt es dir, deine persönliche Note einzubringen. Du entscheidest, wie dein Player aussieht, welche Plug-ins aktiv sind und welche Informationen dir angezeigt werden. Und genau das macht den Reiz aus: Dein Spotify fühlt sich plötzlich wieder frisch an.
Für wen lohnt sich Spicetify?
Das Tool richtet sich nicht an den klassischen Nutzer, der einfach nur Musik abspielt. Spicetify ist etwas für Bastler und Tüftler, die keine Angst davor haben, ein paar Befehle im Terminal auszuführen. Wer sich bereits mit Pi-hole, AdGuard oder Docker beschäftigt hat, wird sich hier sofort wohlfühlen.
Du brauchst zwar ein bisschen technisches Verständnis, aber keine Sorge. Die Community bietet unzählige Anleitungen, Themes und fertige Konfigurationen, die du übernehmen kannst.
Die Schattenseiten – nicht alles ist perfekt
Natürlich hat das Ganze auch eine Kehrseite. Spotify aktualisiert seinen Client regelmäßig und jedes Update kann Spicetify vorübergehend außer Gefecht setzen. Manche Themes oder Plug-ins funktionieren dann nicht mehr, bis die Community nachzieht.
Außerdem greift Spicetify tief in die Oberfläche ein. Wer hier unbedacht etwas verändert, kann den Client zerschießen. Es ist also kein Tool für absolute Einsteiger, sondern eher für Leute, die wissen, was sie tun. Oder sie haben Spaß daran, es herauszufinden und befürchten nicht, dabei Fehler zu machen.
Zwischen Freiheit und Risiko
Spicetify steht sinnbildlich für das Spannungsfeld zwischen Nutzerfreiheit und Plattformkontrolle. Spotify selbst bietet keine offizielle Unterstützung und dürfte mit den tiefen Eingriffen in die eigene App nicht besonders glücklich sein. Trotzdem lebt das Projekt dank einer aktiven, netten Community, die schnell auf Updates reagiert und ständig neue Themes und Erweiterungen veröffentlicht.
Spicetify kann auch mehr, als erlaubt ist
In Spicetify kann nicht nur die persönliche Note fließen, sondern dank der Erweiterung Adblockify gibt es für Free-User auch die Möglichkeit, eine Freemium-Variante daraus zu machen. So müsst ihr „Spot-X for Spotify“ nicht mehr unbedingt separat nutzen. Die integrierte Erweiterung, die ihr im Spicetify- „Marketplace“ finden könnt, erledigt zuverlässig den gleichen Job.
Fazit: Das Spotify, dass du wirklich willst!
Wenn du Spotify täglich nutzt und es satthast, wie gleich alles aussieht, ist Spicetify genau das richtige Werkzeug. Es bringt frischen Wind, neue Ideen und ein Stück Kontrolle in eine Welt, die sonst nur „so wie vom Konzern vorgesehen“ funktioniert.
Spicetify zeigt, dass selbst geschlossene Plattformen noch Platz für Individualität lassen man muss nur bereit sein, ein bisschen zu basteln.
Das Basteln lohnt sich besonders, da es das Programm für alle Plattformen gibt. Mac- und Linux-User achten bitte darauf, dass sie das Skript mit dem Marketplace nutzen, der nach erfolgreicher Installation als Symbol oben links auftaucht. Zumindest ist das bei mir so.