Handy mit dem Spotify auf dem Display und weißen Kopfhörern auf einer schwarzen Schallplatte
Handy mit dem Spotify auf dem Display und weißen Kopfhörern auf einer schwarzen Schallplatte
Bildquelle: Daviles, Lizenz

Spotify und Google: Keine Play-Store-Gebühren dank geheimen Abkommen

Ob das wirklich fair ist? Ein geheimer Deal zwischen Google und Spotify erlaubt es dem Musikdienst, die Gebühren des Play Stores zu umgehen.

Die Welt der Tech-Giganten ist immer für eine Überraschung gut. Diesmal geht es um einen Rechtsstreit zwischen Epic Games und Google, bei dem ungewollt eine geheime Vereinbarung zwischen Google und Spotify ans Licht kam. Ein hochrangiger Google-Manager, Don Harrison, enthüllte vor Gericht, dass Spotify dank dieser Abmachung die üblichen Play-Store-Gebühren umgeht.

Spotify und Google: Dieser Deal sollte eigentlich geheim bleiben

Google und Spotify stehen erneut im Rampenlicht. Diesmal wegen angeblicher geheimer Absprachen, die es dem Musikdienst ermöglichen, die üblichen Gebühren des Play Stores zu umgehen. Don Harrison, Googles Direktor für Partnerschaften, enthüllte vor Gericht, dass Spotify keine Gebühren zahlt, wenn es die Zahlungsabwicklung selbst übernimmt.

Selbst bei der Nutzung von Googles Bezahldienst fallen für Spotify lediglich 4 % an. Diese Enthüllung erfolgte im Rahmen des laufenden Verfahrens Epic vs. Google. Der Deal kam ans Licht, nachdem Google zuvor versucht hatte, die Details der Vereinbarung geheim zu halten. Dies berichtet Techcrunch in einem aktuellen Artikel.

Normalerweise erhebt Google im Play Store eine Gebühr von 15 Prozent für kostenpflichtige Apps. Durch Programme wie User Choice Billing könnte dieser Anteil auf 11 % gesenkt werden. Denn Entwickler könnten dann ihre eigenen Zahlungslösungen verwenden.

Ähnliches wurde bereits Netflix angeboten

Die Enthüllung der Vereinbarung zwischen Spotify und Google wirft auch ein Schlaglicht auf ähnliche Deals, die Google mit anderen Branchenriesen abschließen wollte. Früheren Berichten zufolge bot der Suchmaschinen-Gigant Netflix an, nur 10 % der Gebühren für Abonnements im Play Store zu erheben. Interessanterweise bietet Netflix derzeit keine Abos über die Android-App an.

Diese Vereinbarung zwischen Spotify und Google ist nicht die Erste dieser Art. Vor kurzem hat das Unternehmen mit der Match Group, der Muttergesellschaft von Tinder, vereinbart, dass die Dating-App im Play Store auf Lösungen von Drittanbietern zurückgreifen kann. Diese Entwicklung ist Teil einer umfassenderen Strategie, wichtige Partnerschaften einzugehen, um die Nutzung von Android und Play weiter zu fördern.

Google-Sprecher Dan Jackson betonte, dass solche Sondervereinbarungen mit Entwicklern, die direkt in Android und Play investieren, dazu dienen, die Nutzererfahrung zu verbessern. Sie sollen neue Möglichkeiten für alle Entwickler zu schaffen. Dennoch wirft die Offenlegung solcher Vereinbarungen, wie die zwischen Spotify und Google, Fragen zur Fairness und Transparenz der Play Store Gebühren auf.

Sunny

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.