Nahaufnahme des Apple Music-Logos auf dem Display eines Smartphones
Nahaufnahme des Apple Music-Logos auf dem Display eines Smartphones
Bildquelle: David1992, Lizenz

Rekordstrafe für Apple: 500 Millionen Euro dank Spotify-Beschwerde

Rekordstrafe nach Beschwerde von Spotify im Jahr 2019: Apple verstößt gegen EU-Wettbewerbsregeln und muss 500 Millionen Euro Strafe zahlen.

Die Europäische Union will Apple wegen mutmaßlicher Verstöße gegen EU-Recht im Bereich Musik-Streaming mit einer Geldbuße von 500 Millionen Euro belegen. Die Strafe ist der Höhepunkt einer langen Untersuchung der EU-Kommission, die auf eine Beschwerde von Spotify zurückgeht.

Rekordstrafe für Apple: Eine mögliche Bevorzugung der eigenen Dienste

Die Untersuchung konzentrierte sich auf die Frage, ob Apple seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt hat, um seine eigenen Dienste gegenüber Wettbewerbern zu bevorzugen. Insbesondere wurde untersucht, ob Apple Apps daran gehindert hat, iPhone-Nutzer über günstigere Abonnementoptionen außerhalb des App Stores zu informieren. Dies geschah aufgrund einer förmlichen Beschwerde von Spotify im Jahr 2019.

Schallplatte, Musik, Spotify

Mit der Sache vertraute Personen berichten, dass die EU Kommission das Verhalten von Apple als nicht legal ansieht. Es sei ein Verstoß gegen die Wettbewerbsregeln des Binnenmarktes. Insbesondere wird Apple vorgeworfen, seine marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen und seinen Konkurrenten unfaire Handelspraktiken aufzuzwingen.

Die Strafe ist ein wichtiger Schritt der Europäischen Union gegenüber den großen Technologieunternehmen und unterstreicht den anhaltenden Konflikt zwischen Brüssel und den „Big Tech“-Unternehmen. Unternehmen wie Apple, Amazon und Google stehen unter wachsendem Druck, sich an die neuen Wettbewerbsregeln zu halten. Apple hat bereits Maßnahmen angekündigt, um seine Praktiken anzupassen, aber Kritiker, darunter Spotify, bleiben skeptisch. Dies berichtet die Financial Times in einem aktuellen Artikel (Paywall). Mit Archive.is lässt sich die Paywall allerdings mit simplen Mitteln unrechtmäßig entfernen.

Der Wettbewerb soll gefördert werden

Obwohl Apple gegen die Entscheidung noch Berufung einlegen kann, würde diese Strafe einen Wendepunkt im Umgang der EU mit großen Technologieunternehmen markieren. Die Europäische Union ist bestrebt, den Wettbewerb zu fördern und Monopole zu bekämpfen. Daher wird erwartet, dass weitere Untersuchungen und mögliche Geldstrafen folgen werden.

Die Rekordstrafe gegen Apple sendet ein klares Signal. Die EU ist entschlossen, den Wettbewerb zu schützen und wettbewerbswidriges Verhalten nicht zu tolerieren. Es bleibt jetzt abzuwarten, wie Apple auf diese Entscheidung reagiert. Aber auch, welche Auswirkungen sie auf die anderen Big Tech-Unternehmen haben wird.

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.