PayWall, Money for nothing, journalistische Inhalte
PayWall, Money for nothing, journalistische Inhalte
Bildquelle: Mika Baumeister, Lizenz

Archive.is hilft noch effektiver beim Überwinden von PayWalls

Archive.is besitzt viele Domains und erfüllt noch mehr Zwecke. Bezahlschranken von Verlagen verbotenerweise zu überwinden, ist eine davon.

Tools wie Archive.is erfüllen einen wichtigen Zweck, denn die Internetportale der großen Verlage strotzen geradezu vor kostenpflichtigen Artikeln. Und es scheint so, als wenn der kostenpflichtige Inhalt jeden Monat einen immer größeren Anteil ausmacht.

Der Grund dafür ist einfach: Die Einnahmen aus der Online-Werbung sind seit Jahren kontinuierlich rückläufig. Auch die jährliche Ausschüttung der VG Wort zu Gunsten der Verlage kann daran nicht viel ändern. In der Folge sind offenbar so gut wie alle umfangreichen oder interessant erscheinenden Beiträge hinter einer Paywall versteckt. Wer sie lesen will, muss bezahlen. Zumeist nicht pro Artikel sondern als monatliches Abo. Das hingegen schreckt viele Nutzer ab, die gewohnt sind, mit ihren Daten zu bezahlen und in der Folge online alles umsonst zu bekommen.

Archive.is ignoriert robots.txt komplett

12ft Pro

Auf die Website Archive.is kann man auch über archive.today, archive.ph, archive.fo etc. zugreifen. Die Seite ist eigentlich gedacht wie eine Sammlung von aufbewahrten Portalen. Inhalte wie PDF-Dokumente, Musik, Videos oder Flash-Animationen speichert man nicht.

Das Online-Tool ignoriert die Textdatei robots.txt, weil es sich dabei um keinen Webcrawler im herkömmlichen Sinn handelt. Es wird ja auf Wunsch des Anwenders jeweils nur eine einzige Seite festgehalten und nicht systematisch alle Seiten und Unterseiten. Ob der Seitenbetreiber der Kopie zustimmt oder nicht, spielt somit keine Rolle mehr.

FAZ, SpOn & Zeit Online müssen beim Schutz nachbessern

Doch dieses Online-Tool ist ähnlich wie 12ft.io dazu geeignet, die Bezahlschranken diverser deutscher Verlage zu überwinden. Bei der Paywall von heise+, der Süddeutschen Zeitung oder beispielsweise der Rheinischen Post versagt Archive.is als Paywall-Knacker.

archive.is

Dem hingegen ist darüber der illegale Zugriff auf Inhalte von Spiegel Online, der Frankfurter Allgemeine Zeitung oder von Zeit Online verfügbar. Natürlich ist es verboten ohne Bezahlung auf diese Premium-Inhalte zuzugreifen.

Wer dennoch sein Glück versuchen will, trägt am Anfang der Internet-Adresse einfach https://archive.is/ ein, danach kommt direkt die eigentliche URL. Entweder eine Kopie der Seite besteht dort bereits oder aber sie wird auf Knopfdruck in einigen Sekunden erstellt. Alternativ gibt es ein kostenloses Plug-in für den Google Chrome und damit kompatible Browser.

Wie kann ich Archive.is unterstützen?

Da dieses Online-Tool sehr viel besser ist als 12ft.io & Co., sollte einem das auch etwas wert sein. Wer mag, kann den anonymen Autoren etwas bei Liberapay spenden, die fangen bei lächerlichen 52 Cent im Jahr an. Die Spenden kann man bequem per Kredit- oder Debitkarte (Visa, Mastercard, American Express, UnionPay, Discover und Diners), per Lastschrift oder via PayPal entrichten.

Zwar bietet der Zahlungsdienstleister Liberapay keine Transfers per paysafecard, cash2code oder Kryptowährung an. Genügend Bezahl-Optionen sind dennoch vorhanden, daran sollte es eigentlich nicht scheitern.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.