Asahi Linux: YouTube drosselt die Abspielgeschwindigkeit für ARM-basierte Maschinen, was zu einer schlechteren Wiedergabequalität führt.
Asahi Linux ist ein aufstrebendes Projekt, das sich mit der Optimierung des Betriebssystems Linux für ARM-Plattformen auf Apple-Silizium-Chips beschäftigt. Dabei stehen die Entwickler jedoch vor einer Herausforderung: YouTube.
Warum ist YouTube ein Problem für Asahi Linux?
YouTube hat beschlossen, die verfügbaren Videoauflösungen für ARM-Plattformen ohne Hardware-Videodecodierung einzuschränken. Unabhängig von der tatsächlichen Leistung betrachtet YouTube diese Systeme als schwach und unterversorgt. Dies hat zur Folge, dass Benutzer von Asahi Linux keine 4K-Videos auf YouTube ansehen können. Hector Martin, der Hauptentwickler von Akashi Linux, hat sich auf Mastodon öffentlich über diese Situation beschwert.
Das Problem liegt darin, dass YouTube die CPU-Architektur im User-Agent (UA) verwendet, um diese Entscheidungen zu treffen. Während sich der Browser Firefox unter Windows als x86-System ausgibt, gibt Firefox unter Linux die tatsächliche ARM-Architektur an. Dies führt zu Einschränkungen bei der Videoqualität auf ARM-Plattformen.
Auswirkungen auf Asahi Linux-Benutzer
Für Nutzer von Asahi Linux auf ARM-Plattformen bedeutet dies, dass sie YouTube-Videos nicht in vollem Umfang genießen können. Statt gestochen scharfer 4K-Videos sind sie auf 1080p oder noch niedrigere Auflösungen beschränkt. Dies mindert das Seherlebnis und frustriert die Nutzer.
Lösung: Fälschen der CPU-Architektur im User-Agent
Um dieses Problem zu beheben, schlägt das Projekt vor, dass Firefox die CPU-Architektur auch auf Linux als x86_64 ausgibt. Dies hätte zur Folge, dass YouTube Computer von Nutzern mit gefälschter x86_64-Architektur im User-Agent nicht mehr als minderwertig einstuft und die Limitierungen bei der Videoauflösung aufhebt.
Das Asahi Linux Projekt hat bereits Kontakt mit den Entwicklern von YouTube aufgenommen und hofft, dass sie bald eine Lösung implementieren können. Darüber hinaus arbeiten die Entwickler von Asahi Linux auch an einer eigenen Problembeseitigung, indem sie eine distributionseigene prefs.js-Überschreibung für den User-Agent einführen. Mit dieser temporären Lösung können Benutzer von Asahi Linux YouTube wieder ohne Auflösungsbeschränkung nutzen.
Herausforderungen bei der Implementierung
Die Umsetzung dieser Lösung ist jedoch nicht einfach. Es gibt Bedenken bezüglich des Herunterladens nativer Anwendungen. macOS bietet beispielsweise universelle Binärdateien an, während Windows über x86-Stummelinstaller verfügt, die eine Installationsdatei für x86/x86_64/aarch64 herunterladen können. Die Fälschung der CPU-Architektur könnte diese Funktionalität beeinträchtigen.
Das Asahi Linux Projekt ist jedoch zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden werden kann. Sie sind bereit, mit den Entwicklern von YouTube zusammenzuarbeiten, um das Problem zu lösen.
Weitere Herausforderungen und potenzielle Lösungen
Neben YouTube gibt es weitere Herausforderungen für Asahi-Linux-Benutzer auf ARM-Plattformen. Ein Beispiel ist Netflix, das auf ARM64 Firefox/Chromium mit dem inoffiziellen Widevine von ChromeOS nicht funktioniert. Hier könnte eine ähnliche Lösung wie bei YouTube angewandt werden, indem der User-Agent für diese spezifischen Plattformen gefälscht wird.
Es stellt sich auch die Frage, ob ua_overrides.js an die Host-Plattform angepasst werden kann. Dies würde es ermöglichen, spezifische Workarounds nur für den ARM64 Firefox anzuwenden, ohne die UA-String-Änderungen auf andere Plattformen auszuweiten.
Schlussfolgerung
Das Projekt steht vor der Herausforderung, die Einschränkungen für Benutzer auf ARM-Plattformen durch eine Änderung der CPU-Architektur im User-Agent zu überwinden und eine Lösung zu finden, die es den Benutzern ermöglicht, Videos in voller Qualität zu genießen. Es gibt auch andere aufstrebende, neue und großartige Projekte wie Zorin OS und Pop!_OS, das auf echten x86_64-Maschinen läuft.