Ein Bastler hat erfolgreich iOS auf der originalen Nintendo Switch emuliert – mit QEMU, zwei Tagen Arbeit und einem Hauch Wahnsinn.
Mehr als 3,5 Millionen Gamer weltweit vergnügen sich derzeit mit der Nintendo Switch 2. Doch ein Entwickler mit dem Handle @Patrosi73 hatte anderes im Sinn: Während alle die neue Konsole feiern, hat er sich an ihrem Vorgänger festgebissen – und iOS auf der ursprünglichen Nintendo Switch zum Laufen gebracht. Keine modifizierte Version. Kein Fake. Ein echter iOS-Boot auf dem Tegra X1-Chip – wenn auch im Schneckentempo. Willkommen beim „langsamsten iPhone der Welt“.
QEMU + Switch = iPhone? Fast…
Wie 9to5Mac berichtete, basiert das Projekt auf dem Open-Source-Virtualisierer QEMU, der es erlaubt, eine komplett andere Hardwarearchitektur zu emulieren – in diesem Fall: Apple Silicon bzw. ARM64 auf Nvidias Tegra X1. Weitere Informationen zu diesem Projekt sind auf der GitHub-Seite verfügbar, die Einblicke in die technischen Details und den Fortschritt dieser Emulationsbestrebungen bietet.
Zwei Tage lang tüftelte PatRyk alias Patrosi daran, ein vollständiges iOS-Abbild innerhalb dieser Umgebung zum Booten zu bringen.
Der Entwickler scherzte auf X:
„Ich habe den Verstand verloren (und zwei Tage meines Lebens damit verbracht, das zu installieren)“.
Das Ergebnis ist keine native Portierung, sondern eine emulierte Umgebung – aber sie funktioniert, zumindest theoretisch. Das System startet, zeigt die vertraute iOS-Oberfläche und reagiert (irgendwie) auf Eingaben. Praktisch nutzbar? Absolut nicht. Aber darum ging es nie.
iOS auf der Nintendo Switch: Technisch brillant, praktisch nutzlos – und trotzdem genial
Die Community reagiert zwiegespalten: Während einige den praktischen Nutzen infrage stellen, feiern andere den technischen Meilenstein. Denn: Apple ist berüchtigt dafür, sein System hart gegen Fremdhardware abzuschotten. Ein vollständiger iOS-Start außerhalb von Macs und iDevices ist ein Kunststück – selbst mit QEMU. Die Apple Silicon-Emulation in QEMU gilt noch immer als experimentell. Und doch hat es Patrosi geschafft, sie auf einer 2017er-Spielekonsole zu booten.
Dass es dabei weniger um Produktivität und mehr um einen gezielten Seitenhieb gegen Apples geschlossene Architektur geht, ist offensichtlich. Oder wie Patrosi selbst sagt:
„Seht: das langsamste iPhone der Welt.“
Proof of Concept mit Szene-Charme
Solche Projekte leben vom Charme der Absurdität: Ein iPhone auf einer Nintendo-Konsole? Völlig sinnfrei – aber dafür umso cooler. Der Hack ist zugleich ein politisches Statement, ein technisches Experiment und ein kleiner Triumph gegen proprietäre Schranken.
Die Szene liebt solche Aktionen: Nerds mit zu viel Freizeit, einer Prise Wahnsinn und dem Wunsch, Systeme zu brechen, weil man es kann. Dieses Projekt ist ein Paradebeispiel dafür.
Fazit: iOS auf der Nintendo Switch – warum? Weil’s geht.
Das Projekt ist technisch wertvoll, praktisch sinnfrei – und in seinem anarchischen Geist ein wahres Kunstwerk der Bastlerszene. Patrosi hat uns nicht nur das „langsamste iPhone der Welt“ beschert, sondern auch ein Lächeln. Für Apple ist es ein weiteres Zeichen, dass sich kreative Geister von Mauern nicht aufhalten lassen – egal wie dick Cupertino sie baut.
Während die Tech-Giganten ihre Ökosysteme immer stärker abschotten, zeigen einzelne Hacker, dass die digitale Welt immer noch voller Überraschungen und unerwarteter Möglichkeiten steckt. Es ist der rebellische Geist, der die wahre Innovation vorantreibt – und manchmal ist das Ergebnis eben das „langsamste iPhone der Welt“. Respekt dafür!