Ein FBI-Agent mit einem Smartphone, das mit der neuesten Augmented-Reality-Technologie ausgestattet ist
Ein FBI-Agent mit einem Smartphone, das mit der neuesten Augmented-Reality-Technologie ausgestattet ist
Bildquelle: magri1, Lizenz

Push-Benachrichtigungen häufig genutzt, um Verbrecher zu fassen

Egal ob Google, Apple oder auch Facebook - das FBI setzt Push-Benachrichtigungen gerne ein, um Kriminelle erfolgreich zu überführen.

Push-Benachrichtigungen auf dem Handy: Nervig, aber nützlich, oder? Nun, für manche Menschen könnten sie mehr als lästig sein. Die Washington Post hat herausgefunden, dass das FBI die unscheinbaren Pop-ups nicht nur bei Apple gerne nutzt, um mutmaßliche Verbrecher zu fassen.

FBI jagt Verbrecher mit Push-Benachrichtigungen

Für das FBI sind Push-Benachrichtigungen eine wahre Goldgrube. In mindestens 130 Fällen hat das FBI in 14 Bundesstaaten erfolgreich gerichtliche Durchsuchungsbefehle für Push-Benachrichtigungsdaten bei Google, Apple oder Facebook beantragt (Paywall). Die untersuchten Straftaten reichen von Pädophilie über Terrorismus bis hin zu Mord. Das berichtet Gizmodo in einem aktuellen Artikel.

Threema informiert über die Sicherheit von Push-Benachrichtigungen
Threema informiert über die Sicherheit von Push-Benachrichtigungen

Die Technik, die dahinter steckt, ist clever, wenn auch etwas unheimlich. Die Push-Benachrichtigungen enthalten Metadaten, die ausgewertet werden können. Jede App erhält ein eindeutiges „Push-Token“, das auf den Servern des App-Anbieters gespeichert wird.

Ungewollte Überwachung

Senator Ron Wyden brachte das Thema „FBI und Push-Benachrichtigungen“ ins Rampenlicht, als er das Justizministerium wegen dieser fragwürdigen Überwachungspraktiken anprangerte. Auch Apple, sonst stolz auf seine Datenschutzpolitik, wurde in die Zange genommen. „Senator Ron Wyden aus Oregon hat aufgedeckt, dass Behörden sowohl bei Apple als auch bei Google uneingeschränkten Zugriff auf Daten von Push-Benachrichtigungen haben. Nach dieser Enthüllung hat Senator Wyden Maßnahmen ergriffen, um von beiden Unternehmen mehr Sicherheit zu fordern.

Diese Technik wird schon seit mindestens fünf Jahren vom FBI erfolgreich eingesetzt. An die Öffentlichkeit gelangt ist sie aber erst vor kurzem.

Während es auf den ersten Blick positiv erscheinen mag, dass das FBI innovative Wege findet, um Kriminelle zu fassen, gibt es auch sehr berechtigte Bedenken. Diese Technik könnte sehr leicht dazu missbraucht werden, unschuldige Menschen zu verfolgen. Seien es politische Aktivisten oder zum Beispiel Frauen in Staaten, in denen das Recht auf Abtreibung eingeschränkt ist.

Wenn du also das nächste Mal eine Push-Benachrichtigung auf deinem Handy erhältst, denk immer daran: Sie könnte einiges mehr über dich verraten, als du denkst!

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.