Totenkopf auf dunklem, futuristischem Hintergrund symbolisiert Online-Piraterie
Totenkopf auf dunklem, futuristischem Hintergrund symbolisiert Online-Piraterie
Bildquelle: titima157@gmail.com, Lizenz

DMCA-Takedown-Rekord: eine Milliarde Anfragen in vier Monaten

Der Kampf gegen Online-Piraterie erreicht eine neue Dimension. In nur vier Monaten wurden eine Milliarde DMCA-Takedown-Anfragen bearbeitet.

Die Welt des digitalen Urheberrechts erlebt derzeit eine beispiellose Entwicklung. Google, der Technologiegigant aus dem Silicon Valley, steht vor einer gewaltigen Herausforderung. In nur vier Monaten hat das Unternehmen eine Milliarde DMCA-Takedown-Anfragen bearbeitet. Diese Zahl ist beeindruckend, aber auch alarmierend. Sie zeigt, wie intensiv der Kampf gegen Online-Piraterie geworden ist.

DMCA-Takedown-Rekord: Neue Taktiken im digitalen Katz-und-Maus-Spiel

Seit Google begonnen hat, DMCA-Abmahnungen zu erfassen, hat sich die Situation dramatisch verändert. Anfangs dauerte es Jahre, bis eine Milliarde Anfragen erreicht wurden. Heute geschieht dies innerhalb weniger Monate. Die Gesamtzahl der bearbeiteten Anfragen hat inzwischen die 9-Milliarden-Marke überschritten.

Interessante Einblicke zu den DMCA-Takedowns liefert der Transparenzbericht von Google. Er zeigt nicht nur die betroffenen Links, sondern auch den jeweiligen Absender der DMCA-Abmahnung. Diese Daten zeigen ein faszinierendes Bild der aktuellen Online-Piraterie-Landschaft.

DMCA-Takedown-Rekord - über 9 Milliarden Anfragen
DMCA-Takedown-Rekord – über 9 Milliarden Anfragen

Die Liste der am häufigsten gemeldeten Websites hat sich verändert. Neue Akteure wie „Anna’s Archive“ sind hinzugekommen. Die Schattenbibliothek hat es mit zwei Domainnamen in die Top Ten geschafft. Auch Websites wie 123rutor.su spielen eine wichtige Rolle. Sie haben in kürzester Zeit Millionen von Klicks generiert.

Besonders interessant ist die Taktik der Subdomains. Denn viele der gemeldeten Links stammen von schnell eingerichteten Unterdomains. Einige tragen zufällige Namen, andere verwenden bekannte Namen der Online-Piraterie. Diese Strategie die DMCA-Takedowns zu umgehen ist für Rechteinhaber frustrierend, da sie frühere Takedown-Bemühungen untergräbt.

Die Zukunft des digitalen Urheberrechts

Ein Online-Pirat (Symbolbild)

Wenige, aber dafür sehr aktive Unternehmen sind verantwortlich für den aktuellen DMCA-Takedown-Rekord. Link-Busters war lange Zeit führend mit über 200 Millionen Takedowns pro Monat. MG Premium, ein Unternehmen der Erwachsenenunterhaltung, war im vergangenen Jahr der aktivste Versender. Dies berichtet TorrentFreak in einem aktuellen Artikel.

Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht alle gemeldeten URLs tatsächlich entfernt werden. Denn viele sind Duplikate oder URLs, bei denen Google nichts unternimmt. Darüber hinaus werden Millionen gemeldeter URLs gar nicht erst indiziert. Sie landen stattdessen auf einer „schwarzen Liste“.

Der Kampf gegen die Online-Piraterie geht weiter. Schon bald könnte die Zehn-Milliarden-Grenze fallen. Doch trotz aller Bemühungen und DMCA-Takedown-Anfragen bleibt die Herausforderung groß. Denn die Online-Piraten entwickeln ständig neue Methoden, um den Maßnahmen zu entgehen.

Google steht vor der schwierigen Aufgabe, die Balance zwischen Urheberrechtsschutz und freiem Zugang zum Internet zu finden. Die stetig steigende Zahl der DMCA-Takedown-Anfragen zeigt, dass ein Ende des digitalen Katz-und-Maus-Spiels noch lange nicht in Sicht ist.

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Sunny

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.