Verlage sind inzwischen für den Großteil der DMCA-Takedown-Anfragen bei Google verantwortlich. Die Zahlen erreichen astronomische Höhen.
Die Bemühungen von Google im Kampf gegen Piraten-Seiten stoßen an ihre Grenzen, wie aktuelle Zahlen zeigen. Obwohl die Suchmaschine technische Maßnahmen zur Bekämpfung illegaler Inhalte ergreift, verzeichnete sie im vergangenen Jahr einen neuen Rekord an DMCA-Takedown-Anfragen. Mit durchschnittlich 1,6 Milliarden Anfragen pro Jahr steht Google vor einer großen Herausforderung.
DMCA-Transparenz seit 2012
Seit 2012 veröffentlicht Google regelmäßig Transparenzberichte zu DMCA-Takedown-Anfragen, in denen der Umfang der von Urheberrechtsinhabern eingereichten Anträge auf Löschung offengelegt wird. Dieser Schritt wurde unternommen, als das Unternehmen mit einem rapiden Anstieg von Takedown-Forderungen konfrontiert wurde. Fred von Lohmann, der damalige Senior Copyright Counsel von Google, berichtete von einem drastischen Anstieg, der dazu führte, dass das System zeitweise mehr als 250.000 Anträge pro Woche bearbeiten musste.
Die Zahl der DMCA-Anträge stieg schnell von Millionen auf über eine Milliarde pro Jahr. Um 2017 begann das Volumen jedoch zu sinken, da Anti-Piraterie-Algorithmen raubkopierte Inhalte weniger sichtbar machten. Eine positive Entwicklung für Rechteinhaber und Suchmaschinen.
Neue Akteure, neue Dynamik
Trotz der Bemühungen, Piraterie-Seiten zu einzuschränken, erlebt Google derzeit ein ungewöhnliches Wiederaufleben von DMCA-Takedowns. Mit mehr als 30 Millionen Anfragen pro Woche und einem neuen Rekord von 1,6 Milliarden Anfragen pro Jahr scheint der Kampf gegen illegale Inhalte wieder Fahrt aufzunehmen.
In den letzten Monaten haben Takedown-Organisationen wie Link-Busters.com und Comeso ihre Bemühungen verstärkt. Zusammen haben sie zwei Drittel der jüngsten DMCA Notices an Google geschickt. Große Verlage wie Penguin Random House und Webcomic-Verlage wie KakaoPage nutzen diese Dienste zunehmend. Dies berichtet TorrentFreak in einem aktuellen Artikel.
Die Zukunft der DMCA-Takedowns
Die Zukunft des DMCA-Takedown-Volumens hängt nun von diesen neuen Akteuren ab. Während in der Vergangenheit vor allem Video- und Musikrechteinhaber involviert waren, dominieren jetzt die Verleger die Szene. Es wird interessant sein zu sehen, ob diese Entwicklung anhält oder ob neue Anti-Piraterie-Organisationen die Führung übernehmen. Die Welt der Piraterie bleibt spannend und dynamisch – Langeweile ausgeschlossen.
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