google chrome
google chrome
Bildquelle: Google for Developers

Google Chrome wird die Funktion von Ad-Blockern stark einschränken

Mit dem Manifest V3 schränkt der Browser Google Chrome viele Ad-Blocker in ihrer Funktion stark ein. Das Update ist für Juni 2024 geplant.

Die neue Version des Manifests vom Google Chrome wollten die Entwickler eigentlich schon vor etwa einem halben Jahr veröffentlichen. Mit Manifest V3 will Google Erweiterungen sicherer machen, indem es die Privatsphäre der Nutzer in den Vordergrund stellt.

Allerdings zog der Plan viel Kritik wegen der umfangreichen Auswirkungen auf Werbeblocker auf sich. Das Chrome-Team hat daraufhin neue Funktionen hinzugefügt. Trotzdem wird es die Ad-Blocker im bekannten Funktionsumfang ab Sommer nächsten Jahres nicht mehr geben.

Google Chrome ekelt die Ad-Blocker regelrecht raus

Google wird im Juni 2024 (Chrome 127+) damit beginnen, Manifest V2-Erweiterungen in Chrome Dev, Canary und Beta automatisch zu deaktivieren. Ebenso werden derartige Installationen im Chrome Web Store nicht mehr möglich sein. Man empfiehlt den Entwicklern schon jetzt, ihre Erweiterungen zu aktualisieren und entsprechend den Regeln des neuen Manifests umzugestalten. Dies teilte der Produktmanager David Li gestern im Blog des Browsers mit.

Die Umstellung erfolgt schrittweise, wobei Google das Nutzerfeedback und die Daten berücksichtigen will, um sicherzustellen, dass Google Chrome-User die Änderungen verstehen. Sie sollen wissen, welche Maßnahmen sie ergreifen können, um alternative, aktuelle Erweiterungen für ihre Bedürfnisse zu finden.

Einführung vom Manifest V3 hat sich verzögert

Bis die Änderungen in der öffentlichen Stable-Version greifen, wird sicher noch etwas Zeit ins Land gehen. Der genaue Zeitplan kann abhängig von den gesammelten Daten variieren. Ursprünglich war das Update auf V3 schon für dieses Jahr geplant. Man verbrachte die Zeit damit, die Funktionslücke zwischen Manifest V2 und V3 zu schließen.

Google Chrome

Geplant ist unter anderem die Einführung von Offscreen-Dokumenten, die den Zugriff für Erweiterungen in einer Vielzahl von Szenarien wie beispielsweise der Audiowiedergabe ermöglichen soll. Auch wollen die Entwickler vom Google Chrome eine neue API für Benutzerskripte einführen.

Dazu kommt eine Verbesserung der Unterstützung von Inhaltsfiltern durch großzügigere Begrenzungen. Der Filter bezieht sich insbesondere auf Werbeblocker. Li schreibt, dass man das ursprünglich geplante Limit erhöht hat und man manche sicherheitsbedinkte Beschränkungen fallen lassen will.

An der Tatsache, dass durch die Umstellung die Ad-Blocker stark beeinträchtigt werden, ändert das nichts. Die hauseigene Werbung von Google wird von den Begrenzungen sicher nicht betroffen sein. Die soll bei möglichst vielen Nutzern ausgeliefert werden, wenn es nach Google geht.

Zeit für einen Wechsel!

Vielleicht sollte man sich spätestens ab Einführung des neuen Manifests überlegen, ob man nicht doch lieber einen anderen Browser benutzt. In Bezug auf den Datenschutz ist Google Chrome sowieso eine Katastrophe. Die Software protokolliert jede einzelne damit durchgeführte Aktion, um sie an die Google-Server zu übertragen. Privatsphäre ist so keine möglich. Doch es gibt genug Auswahl. Neben den Chrome-Klonen gibt es für alle gängigen Betriebssysteme genügend Alternativen, auf die man zurückgreifen kann.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.