Ein Smart-TV mit YouTube-Logo, der förmlich darauf wartet, die nächste Werbung auszuspielen (Symbolbild)
Ein Smart-TV mit YouTube-Logo, der förmlich darauf wartet, die nächste Werbung auszuspielen (Symbolbild)
Bildquelle: Afotoeu, Lizenz

YouTube plant neue Werbung auf TV-Geräten – überspringen nicht gestattet

Zum Glück wissen die Leser der Tarnkappe, wie sie dafür sorgen, dass sie auf dem Smart-TV gar keine YouTube-Werbung mehr überspringen müssen.

YouTube möchte auf TV-Geräten in Zukunft vor dem eigentlichen Inhalt 30-sekündige Clips mit Werbung ausspielen, die sich nicht überspringen lassen. Und auch pausierte Videos will das Unternehmen demnächst mit ein paar zusätzlichen Werbeanzeigen aufhübschen. Doch zum Glück wissen Tarnkappe-Leser, wie sie ihren Content auch ohne lästige Werbeeinblendungen genießen können.

YouTube stellt neues Werbeformat für TV-Geräte vor

Am Mittwoch hat Anne Marie Nelson-Bogle, Vizepräsidentin der Marketingabteilung von YouTube Ads, ein neues Werbeangebot von Googles Videoplattform vorgestellt. Dabei kündigte sie unter anderem die Einführung von YouTube-Werbung in 30-sekündigen Clips auf TV-Geräten an, die sich nicht überspringen lässt.

Der offiziellen Ankündigung zufolge will das Unternehmen damit die zuvor ausgespielten zwei aufeinanderfolgenden 15-sekündigen Werbevideos ersetzen. Schließlich ermögliche ein Clip mit doppelter Länge seinen Werbekunden ein “reichhaltigeres Storytelling”. Klar, die Werbung soll ja auch zum Kauf verleiten.

Ohnehin seien die Zuschauer von zu Hause aus für längere Werbebotschaften empfänglicher. Schließlich seien sie dies ja von anderen TV-Angeboten bereits gewohnt. Doch damit nicht genug: Wer ein YouTube-Video auf seinem TV-Gerät pausiert, soll in Zukunft von zusätzlichen Werbeanzeigen begrüßt werden. Hurra!

Noch mehr YouTube-Werbung, die sich nicht überspringen lässt: Eine Entscheidung, unter der nicht nur die Zuschauer leiden

Dass viele Online-Dienste zu einem gewissen Grad auf Werbeeinnahmen angewiesen sind, ist hinlänglich bekannt. Doch nachdem YouTube erst kürzlich erste Tests gestartet hatte, um aktiv gegen Werbeblocker vorzugehen, ist die neue Ankündigung wieder ein kleiner Schritt in die falsche Richtung.

Noch mehr Werbung auf YouTube, die sich nicht überspringen lässt, geht auf Dauer nicht nur den Zuschauern auf den Senkel. Auch die Content Creator profitieren wohl kaum davon, wenn sie am Ende ihr Publikum verlieren. Denn diese schließen zumeist zusätzliche Werbeverträge ab, da YouTube allein ohnehin nicht viel abwirft. Und die besseren Deals gibt es eben für jene YouTuber, die mehr Zuschauer anlocken.

Je unerträglicher Werbeeinblendungen sind, desto eher greifen die Besucher der Plattform jedoch auf Werbeblocker zurück. Dass YouTube nun versucht, dem einen Riegel vorzuschieben, mag auf den ersten Blick Früchte tragen. Doch langfristig endet das mal wieder in einem endlosen Katz-und-Maus-Spiel. Auch die Entwickler von Ad-Blockern sind kreativ und finden immer neue Wege, um die Erkennung ihrer Software zu umgehen.

Überspringen nicht mehr nötig: So siehst Du gar keine Werbung auf YouTube

Neben dem Einsatz eines Werbeblockers im Webbrowser gibt es noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, um YouTube-Inhalte kostenlos und zugleich ohne lästige Werbeeinblendungen zu genießen. Für den Einsatz auf Smart-TVs und TV-Boxen bietet sich beispielsweise die App Smarttube an. NewPipe und ReVanced helfen insbesondere auf Android-basierten Tablets und Smartphones weiter.

Und selbst wenn eine dieser quelloffenen Anwendungen mal streikt, ist es oftmals nur eine Frage der Zeit, bis die Entwickler mit einem Update nachbessern oder irgendwo eine andere Alternative aus dem Boden sprießen lassen.

Wer der Ansicht ist, dass YouTube für seinen Dienst eine Belohnung verdient hätte, kann natürlich auch ein kostenpflichtiges Premium-Abo für 11,99 Euro im Monat abschließen. Damit erübrigt sich das Überspringen der YouTube-Werbung auf einem TV-Gerät ebenfalls.

Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.