Das Landgericht Leipzig verurteilte den 28-jährigen Wiederholungstäter Maximilian S. aka Shiny Flakes zu viereinhalb Jahren Freiheitsstrafe.
Der Leipziger war 2015 wegen seines gleichnamigen Online-Drogenshops Shiny Flakes zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Wegen guter Führung in der Strafanstalt musste er nicht die ganze Zeit absitzen.
Shiny Flakes verschaffte sich in der JVA Vorteile
In der JVA war er als jemand bekannt, der gelegentlich andere Häftlinge bei den Wärtern anschwärzte, um sich Vorteile zu verschaffen. Einer unserer Insider konnte sein Verhalten vor Ort aus nächster Nähe beobachten. Weniger klug verhielt sich Maximilian S., der bereits im offenen Vollzug aktiv am Betrieb des neuen Online-Shops Candylove beteiligt war.
Der Prozess gegen Shiny Flakes & Co. begann am 23. Januar und sollte eigentlich bis Ende Juni dauern. Die Richter des Landgerichts sahen es als erwiesen an, dass vier der fünf Angeklagten in unterschiedlichem Maße an den illegalen Geschäften beteiligt waren. Der fünfte Angeklagte, der Rechtsanwalt, hatte Glück. Er wurde freigesprochen, weil ihm eine Beteiligung nicht nachgewiesen werden konnte. Maximilian S. wurde hingegen zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt.
Staatsanwaltschaft will Revision einlegen
Die Staatsanwaltschaft hat bereits angekündigt, gegen das Urteil Revision einlegen zu wollen, da im Laufe des Prozesses zahlreiche Unklarheiten aufgetreten seien, die man so noch gerichtlich klären wolle. Laut Anklage sollen die Männer seit April 2019 gemeinschaftlich unter anderem 16,5 Kilogramm Amphetamin und 2,5 Kilogramm Haschisch verkauft haben.
Shiny Flakes hatte gestanden, als Administrator am Aufbau von Candylove beteiligt gewesen zu sein. Ein Angeklagter war für die Beschaffung und zwei für die Verpackung genauer gesagt den Versand der online verkauften Drogen zuständig. Auch die anderen Angeklagten wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Es bleibt zu hoffen, dass der Verurteilte dieses Mal seine Lektion gelernt hat und nicht wieder in alte Verhaltensweisen zurückfällt.
Zumindest in der Netflix-Dokumentation „Shiny Flakes: The Teenage Drug Lord“ wirkte Maximilian S. bisweilen unnahbar und regelrecht arrogant. Er hat schon zweimal geglaubt, dass man ihm nichts anhaben kann und ist nun hoffentlich eines Besseren belehrt worden.
Über den Rückfall von Shiny Flakes haben wir übrigens auch im Rahmen unseres Podcasts mit Martin Frost (Ex-Admin des Drogenshops Wall Street Market) gesprochen. Frost und Maximilian hatten zwischenzeitlich sogar losen Kontakt. Martin kann überhaupt nicht verstehen, wie es wieder dazu kommen konnte. Wenn man einmal verurteilt wurde, gäbe es keine Erklärung dafür, im offenen Vollzug genau dieselbe Straftat erneut zu begehen.